zurück
Schweinfurt
Neue Förderrichtlinien: Sportvereine erhalten nur noch Geld für klimaneutrale Heizungen
Darf Schweinfurt von seinen Vereinen mehr fordern, als im Heizungsgesetz steht? Im Hauptausschuss gab es kritische Stimmen.
Auch für Schweinfurts Sportvereine gilt jetzt: Ein Heizungsumbau wird nur noch gefördert, wenn an Fernwärme angeschlossen oder mit Erneuerbaren Energien geheizt wird.
Foto: Martina Müller | Auch für Schweinfurts Sportvereine gilt jetzt: Ein Heizungsumbau wird nur noch gefördert, wenn an Fernwärme angeschlossen oder mit Erneuerbaren Energien geheizt wird.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 25.02.2024 03:32 Uhr

Schweinfurter Sportvereine erhalten bei der Sanierung oder Erneuerung von Heizungsanlagen auf ihren Liegenschaften künftig nur noch einen städtischen Zuschuss, wenn die Umrüstung dem städtischen Klimaschutzkonzept entspricht, das bis zum Jahr 2035 Klimaneutralität vorsieht. Das heißt: Die Heizquelle muss zu 100 Prozent Erneuerbare Energien oder Fernwärme nutzen.

Gegen die Stimmen von Klaus Rehberger und Florian Dittert (beide CSU) sowie AfD-Vertreter Richard Graupner beschloss der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung am Dienstag eine entsprechende Änderung der Sportförderrichtlinien. Die Sportvereine sind laut Sozialreferent Jürgen Montag bereits informiert worden. 

"Die Stadt ist päpstlicher als der Papst", monierte Rehberger, dass die städtische Vorgabe höhere Anforderungen an die Vereine stelle als das am 1. Januar in Kraft getretene Heizungsgesetz. Hier gibt es staatliche Förderung für eine neue Heizung schon mit 65 Prozent Erneuerbaren Energien. Dass die Stadt die Anforderungen auf 100 Prozent hochschraube, sei nicht einzusehen. Auch Kollege Dittert findet es "übertrieben", das Heizungsgesetz, das eh schon hohe Auflagen mache, noch zu überbieten.

Ordnungsreferent Jan von Lackum zeigte sich überrascht von der Kritik, nachdem der Stadtrat ja einstimmig den Klimaneutralitätsbeschluss bis 2035 gefasst hat. So gesehen sei es selbstverständlich, dass das städtische Förderprogramm an Erneuerbare und nicht an fossile Energien geknüpft werde. Denn es mache keinen Sinn, eine Förderung aufzulegen, die an den städtischen Klimazielen vorbeigehe. Gleiche Richtlinien gelten im übrigen auch für private Antragssteller. "Wenn wir unseren Klimazielen nachkommen wollen, müssen wir hier deshalb gleichziehen", betonte von Lackum.

Frank Firsching (Die Linke) hält es für wichtig, dass die Vereine vorab eine Beratung erhalten, welcher Sanierungsweg für sie der günstigere ist. Es könne ja sein, dass man mit einer herkömmlichen Heizung ohne städtische Förderung finanziell besser fahre als mit Erneuerbaren plus Förderung. Sozialreferent Montag verwies auf den Klimaschutzmanager der Stadt, der Vereinen Beratung anbiete.  

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Irene Spiegel
Christlich Soziale Union Bayern Werneck
Die Linke
Frank Firsching
Heizungsanlagen
Jan von Lackum
Jürgen Montag (Stadt Schweinfurt)
Klaus Rehberger
Stadt Schweinfurt
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top