Schweinfurter Sportvereine erhalten bei der Sanierung oder Erneuerung von Heizungsanlagen auf ihren Liegenschaften künftig nur noch einen städtischen Zuschuss, wenn die Umrüstung dem städtischen Klimaschutzkonzept entspricht, das bis zum Jahr 2035 Klimaneutralität vorsieht. Das heißt: Die Heizquelle muss zu 100 Prozent Erneuerbare Energien oder Fernwärme nutzen.
Gegen die Stimmen von Klaus Rehberger und Florian Dittert (beide CSU) sowie AfD-Vertreter Richard Graupner beschloss der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung am Dienstag eine entsprechende Änderung der Sportförderrichtlinien. Die Sportvereine sind laut Sozialreferent Jürgen Montag bereits informiert worden.
"Die Stadt ist päpstlicher als der Papst", monierte Rehberger, dass die städtische Vorgabe höhere Anforderungen an die Vereine stelle als das am 1. Januar in Kraft getretene Heizungsgesetz. Hier gibt es staatliche Förderung für eine neue Heizung schon mit 65 Prozent Erneuerbaren Energien. Dass die Stadt die Anforderungen auf 100 Prozent hochschraube, sei nicht einzusehen. Auch Kollege Dittert findet es "übertrieben", das Heizungsgesetz, das eh schon hohe Auflagen mache, noch zu überbieten.
Ordnungsreferent Jan von Lackum zeigte sich überrascht von der Kritik, nachdem der Stadtrat ja einstimmig den Klimaneutralitätsbeschluss bis 2035 gefasst hat. So gesehen sei es selbstverständlich, dass das städtische Förderprogramm an Erneuerbare und nicht an fossile Energien geknüpft werde. Denn es mache keinen Sinn, eine Förderung aufzulegen, die an den städtischen Klimazielen vorbeigehe. Gleiche Richtlinien gelten im übrigen auch für private Antragssteller. "Wenn wir unseren Klimazielen nachkommen wollen, müssen wir hier deshalb gleichziehen", betonte von Lackum.
Frank Firsching (Die Linke) hält es für wichtig, dass die Vereine vorab eine Beratung erhalten, welcher Sanierungsweg für sie der günstigere ist. Es könne ja sein, dass man mit einer herkömmlichen Heizung ohne städtische Förderung finanziell besser fahre als mit Erneuerbaren plus Förderung. Sozialreferent Montag verwies auf den Klimaschutzmanager der Stadt, der Vereinen Beratung anbiete.