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Schonungen
Neubau der Realschule Schonungen: Warum das Projekt im Kreisausschuss überraschend für Stress gesorgt hat
Warum muss der Landkreis Schweinfurt für die Bauleitplanung der Gemeinde Schonungen zahlen? CSU-Kreisrat Gerhard Eck stellte kritische Fragen zum Neubau der Realschule.
So könnte die neue Realschule in Schonungen aussehen (Computeranimation). Die konkreten Planungen sollen 2027 starten. Unter den Schweinfurter Kreisräten entbrannte aber eine Diskussion.
Foto: Landratsamt Schweinfurt/Hochbauamt | So könnte die neue Realschule in Schonungen aussehen (Computeranimation). Die konkreten Planungen sollen 2027 starten. Unter den Schweinfurter Kreisräten entbrannte aber eine Diskussion.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 07.04.2025 02:43 Uhr

Es war eine ungewöhnliche Sitzung des Kreisausschusses des Schweinfurter Kreistags: Auf Wunsch von Kreisräten erläuterte die Verwaltung den Stand zum geplanten Neubau der Realschule in Schonungen. Soweit der Plan. Neuigkeiten waren dünn gesät. Und dennoch entspann sich eine in manchen Phasen eher merkwürdige Diskussion über das Projekt, das im Grundsatz völlig unstrittig ist.

Die neue Schule soll oberhalb des Schonunger Schulzentrums auf einem Acker auf dem Galgenberg entstehen. Derzeit ist die Gemeinde Schonungen dabei, die Bauleitplanung abzuschließen, damit in diesem Bereich überhaupt Baurecht entstehen kann. Dies hat auch Frank Hart vom Hochbauamt des Landratsamts den Kreisrätinnen und Kreisräten erläutert.

CSU-Kreisrat Eck wundert sich über Zusatzkosten

Dabei sprach er unter anderem davon, dass sich der Landkreis als Bauherr der Schule an den Kosten der Bauleitplanung und auch den vorgeschriebenen Ausgleichmaßnahmen für versiegelte Flächen beteiligen müsse. Das rief Kreisrat Gerhard Eck (CSU) auf den Plan, der sein Unverständnis deutlich ausdrückte. Aus seiner kommunalpolitischen Erfahrung heraus, unter anderem als ehemaliger Bürgermeister von Donnersdorf, sei ihm geläufig, dass ein Bauwilliger "ein baufertiges Grundstück kauft" und ansonsten keine Zusatzkosten, etwa für die Bauleitplanung der betroffenen Kommune, zu bezahlen habe. Eck witterte offenbar eine Bevorteilung der SPD-geführten Gemeinde Schonungen.

Der Standort für die neue Realschule in Schonungen: Auf dem Acker (links) ist der Bauplatz für den Neubau vorgesehen. Der Landkreis Schweinfurt als Bauherr hat ihn schon gekauft.
Foto: Anand Anders | Der Standort für die neue Realschule in Schonungen: Auf dem Acker (links) ist der Bauplatz für den Neubau vorgesehen. Der Landkreis Schweinfurt als Bauherr hat ihn schon gekauft.

Hart und dem zuständigen Abteilungsleiter Christian Frank gelang es, manches Missverständnis in der Darstellung zu klären. Sie sagten aber auch, dass die Kostenbeteiligung insofern Usus sei, wenn man beim Grundstückskauf einen günstigeren Preis vereinbart habe. Dies sei in Schonungen ebenso der Fall wie auch schon beim abgeschlossenen Neubau des Alfons-Goppel-Berufsschulzentrums in Schweinfurt.

Landrat Töpper: "Es gibt keine Lex Schonungen"

Den Kaufpreis nannten Frank und Landrat Florian Töpper (SPD) im öffentlichen Sitzungsteil nicht. Letzterer versicherte, dass es keine "Lex Schonungen" gebe, also keine Sonderregelung.

Nur noch wenige Jahre beherbergt dieser Bau die Realschülerinnen und -schüler in Schonungen. Nach Bezug des Neubaus wird das Gebäude abgerissen.
Foto: Anand Anders | Nur noch wenige Jahre beherbergt dieser Bau die Realschülerinnen und -schüler in Schonungen. Nach Bezug des Neubaus wird das Gebäude abgerissen.

Das Thema war auch geeignet, angesichts der anstehenden Kommunalwahl 2026 ein Scharmützel zwischen Eck und der grünen Co-Fraktionschefin Birgit Schmitt auszulösen, die sich über Ecks Einlassungen "entsetzt" gezeigt hatte. Der Ex-Staatssekretär erwiderte, dass er es als seine Aufgabe als Kreisrat betrachte, Sachverhalte zu hinterfragen.

Neubau der Realschule Schonungen kostet um die 50 Millionen Euro

Das sind die Fakten zum Neubau: Um die 50 Millionen Euro soll der Neubau der Realschule mit 21 Klassenzimmern kosten. Der Altbau neben dem Hallenbad in der Straße An der Tann, den derzeit etwa 400 Schülerinnen und Schüler besuchen, soll abgerissen werden, nachdem sich der Kreistag gegen eine Sanierung ausgesprochen hatte. Der Zeitplan hat sich angesichts der andauernden Bauleitplanung der Gemeinde Schonungen um etwa ein Jahr verzögert. Der Bebauungsplan soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 stehen. Der Leiter des Hochbauamts im Landratsamt, Frank Hart, rechnet derzeit damit, 2027 in die Planungen gehen zu können. Anvisierter Baubeginn ist 2029, die Fertigstellung ist für 2031 terminiert.

 
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