Die Realschule Schonungen bekommt einen Neubau und einen neuen Standort. Nach Abwägung verschiedener Varianten hat sich der Kreisausschuss des Kreistags mehrheitlich für den Neubau oberhalb des bestehenden Rasenspielfelds auf dem Schonunger Galgenberg entschieden.
Damit befindet sich künftig das Gebäude nicht mehr in unmittelbarer Nachbarschaft zu Schwimmbad, Sporthalle und Grundschule, die derzeit neu gebaut wird, aber weiterhin in der Nähe. Das bisherige Schulhaus in der Straße An der Tann, das der Landkreis 2011 von der Gemeinde gekauft hat, soll nach dem Umzug abgerissen werden. Das Projekt kostet nach derzeitigen Schätzungen 46,3 Millionen Euro.
Bereits im März war der Grundsatzbeschluss gefasst worden, das Schulhaus aus dem Baujahr 1971 nicht zu sanieren, sondern neu zu bauen. Jetzt ging es vornehmlich um die Lage und die Kosten. Zwar zeigte die Bauverwaltung den Kreisrätinnen und Kreisräten auch Computeranimationen zum Neubau, doch dessen Konstruktion und Ansicht stehen derzeit noch nicht fest.
Container-Lösung hätte Mehrkosten und Verzögerung bedeutet
Der Ausschuss verständigte sich hauptsächlich aus zwei Gründen für die Variante oberhalb des Rasensportplatzes: aus Kosten- und Praktikabilitätsgründen. Die Alternative, das Schulhaus parallel zur Südflanke des Schwimmbads zu bauen, fiel in der Diskussion schnell durch. Grund: Für die Bauzeit hätte eine Interimslösung für den Schulbetrieb gefunden werden müssen. Die Option, in eine "Containerschule" umzuziehen, hätte Mehrkosten von fünf Millionen Euro verursacht und die Projektdauer auf drei Jahre ausgedehnt.
Die CSU-Fraktion glaubte, den Stein der Weisen gefunden zu haben, und präsentierte eine neue Idee, die in ähnliche Richtung ging. Sie schlug vor, den Neubau in L-Form vor das bestehende Gebäude zu stellen und den Unterricht in den bald leer stehenden Altbau des Berufsschulzentrums (BSZ) in Schweinfurt zu verlagern, dessen Abbruch sich dann verschieben würde. So könnte man die Kosten für die Container-Lösung vermeiden, wie Georg Brückner argumentierte: "Das wäre der Knaller".
Auslagerung ins Berufsschulzentrum verworfen
Wie Frank Hart und Annette Schiemann vom Hochbauamt sagten, habe man auch diese Lösung betrachtet. Sie scheide aber aus, weil der Neubau dann zu nah am bestehenden Gebäude platziert wäre, was dessen Abriss erschweren würde. Eine Auslagerung in das BSZ scheitere an der Tatsache, dass man dort den Alt- und Neubau, wenn das BSZ dort eingezogen ist, nicht gleichzeitig beheizen könne. Zudem müsste der Altbau saniert werden. Landrat Florian Töpper (SPD) zeigte sich grundsätzlich skeptisch, eine ganze Schule mit derzeit 382 Schülerinnen und Schülern für einen gewissen Zeitraum in die Stadt umsiedeln zu wollen.
Angesichts dieser Auskünfte verzichtete die CSU auf ihren ursprünglichen Plan, zur Prüfung ihres Vorschlags die Vertagung der Entscheidung zu beantragen. Die meisten CSU-Vertreterinnen und -Vertreter sprachen sich für die mehrheitsfähige Bauvariante aus.
Variantenwahl: Sportfläche blieb ein Problem
Ebenfalls nicht weiterverfolgt wurde die zusätzliche Option, das Schulhaus auf den bestehenden Rasensportplatz im Anschluss an die Ringerhalle zu bauen, was angesichts der Kosten keinen Unterschied zur letztlich erfolgreichen Variante bedeutet hätte und angesichts der baulichen Flexibilität in den Fraktionen den größten Anklang gefunden hatte.
Das Problem dabei: Wie Schiemann ausführte, schreibe die Regierung von Unterfranken eine Freiluftsportfläche vor, die in fünf Minuten zu Fuß zu erreichen sein muss. Dies könne man bei dieser Bauvariante derzeit nicht garantieren. Deswegen nahm auch der Kreisausschuss davon Abstand.
Auf dem 1,3 Hektar großen Grundstück, das der Landkreis von der Gemeinde Schonungen kauft, soll der Neubau wahrscheinlich in L-Form und wahrscheinlich mit drei bis vier Geschossen entstehen. Dafür muss noch die Erschließung sichergestellt werden. Die Baukosten schätzt das Landratsamt auf derzeit 46,3 Millionen Euro und erwartet eine staatliche Förderung von 24,2 Millionen Euro. Über den Zeitrahmen des Projekts wurde nicht gesprochen.
Stetig neue Mitarbeiter und jetzt soll für 46 Mio wieder eine neue Schule gebaut werden, wobei es erfahrungsgemäß nicht bei den 46 Mio Euro bleiben wird.
In der heutigen Zeit, in der von unserer obersten Regierung, aber auch vom Landratsamt, Sparen angemahnt wird, ist das schwer zu begreifen. Aber dass insbesondere die SPD besonders großzügig im Ausgeben von Steuergelder ist, ist spätestens seit Scholz bekannt.
Im vorliegenden Fall auch egal, wird halt die Kreisumlage erhöht. Bleibt halt den Gemeinden weniger Geld, für ihre marode Infrastruktur, Kindergärten etc.
Selbst wenn eine Generalsanierung 20 Mio Euro kosten würde, könnten mit dem Rest wichtige Straßensanierungsarbeiten und Verbesserungen im ÖPNV verwirklicht werden.