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Schweinfurt
Nach Strompreiserhöhung: Markus Hümpfer wirft Stadtwerken Schweinfurt "Verbreitung von Falschinformationen" vor
Die Stadtwerke machen für ihre Strompreiserhöhung eine Entscheidung der Bundesregierung verantwortlich – und ernten dafür in einem offenen Brief harte Kritik.
In einem offenen Brief an den Schweinfurter Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzenden der Stadtwerke, Sebastian Remelé, übt SPD-Bundestagsabgeordneter Markus Hümpfer harte Kritik. Die richtet sich gegen ein Schreiben der Stadtwerke, in dem diese die Bundesregierung für die Erhöhung der Strompreise verantwortlich machen.
Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa | In einem offenen Brief an den Schweinfurter Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzenden der Stadtwerke, Sebastian Remelé, übt SPD-Bundestagsabgeordneter Markus Hümpfer harte Kritik.
Désirée Schneider
 |  aktualisiert: 15.07.2024 19:01 Uhr

Es dürfte eine eher unliebsame Überraschung gewesen sein, die Mitte Januar vielen Haushalten in der Region Schweinfurt per Post ins Haus flatterte. In einem Schreiben mit dem Betreff "Ab 1. März 2024: Entscheidung der Bundesregierung führt zu steigenden Stromkosten" informierten die Stadtwerke Schweinfurt ihre Kundinnen und Kunden, dass diese für ihren Strom künftig mehr zahlen müssen.

Statt 40 Cent brutto soll die Kilowattstunde Verbraucherinnen und Verbraucher ab Anfang März über 42 Cent kosten. Grund für die Kostensteigerung sei laut Schreiben der Stadtwerke "eine politische Entscheidung der Bundesregierung, die zu einer deutlichen Anhebung der Netzentgelte und Umlagen um brutto 2,26 ct/kWh führt".

Netzentgelt meint dabei den Preis, den Energieversorger für die Nutzung der Stromnetze an die jeweiligen Netzbetreiber entrichten müssen. Auf die hätten Energieversorger keinen Einfluss, heißt es in dem Schreiben der Stadtwerke. Und weiter: "Wir geben lediglich die entsprechenden Mehrkosten weiter, ohne dabei einen zusätzlichen Gewinn zu erzielen. Wir bitten Sie um Ihr Verständnis für diese unvermeidbare Preisanpassung."

Hümpfer kritisiert Schreiben als "absichtliche Verbreitung von Falschinformationen"

Verständnis, das der Schweinfurter SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Hümpfer der Begründung der Stadtwerke offenbar nicht entgegenbringt. Das Schreiben habe er "mit großer Verwunderung" zur Kenntnis genommen, schreibt er in einem offenen Brief an den Schweinfurter Oberbürgermeister Sebastian Remelé, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stadtwerke ist.

Die seiner Ansicht nach darin "stattfindende Desinformation ist dabei so groß, dass mir leider nichts anderes übrigbleibt als dieses richtigstellende Schreiben nicht nur an Sie, sondern auch an die einschlägigen Medienhäuser zu senden", so Hümpfer weiter. 

Anlass seiner Kritik ist die Aussage der Stadtwerke, dass eine bundespolitische Entscheidung Grund für die Erhöhung des Strompreises sei. Hintergrund dürfte hier das Urteil des Bundesverfassungsgericht (BVerfG) zum Klima- und Transformationsfonds (KTF) sein, das eine Umschichtung der Mittel im Haushalt 2021 für verfassungswidrig erklärt hatte.

Nach BVerfG-Urteil fehlen 60 Milliarden im Bundeshaushalt

Zur Bekämpfung der Corona-Pandemie war damals eine Ausnahmeregel der Schuldenbremse in Kraft getreten, die es dem Bund erlaubte, Kredite aufzunehmen. Nicht verbrauchte Mittel hatte die Ampel-Regierung später nachträglich in das Sondervermögen des KTF umgeschichtet. Eine Transaktion, die laut BVerfG-Urteil jedoch gegen die Ausnahmeregel der Schuldenbremse verstoße. Die Konsequenz: Im Haushalt der Bundesregierung fehlen nun rund 60 Milliarden Euro, die bereits fest im KTF eingeplant waren.

Und genau aus diesem Budget hätte, wie bereits im vergangenen Jahr, auch 2024 wieder ein Bundeszuschuss gewährt werden sollen, der die Übertragungsnetzentgelte hätte stabil halten sollen, so Hümpfer. Eine "freiwillige Leistung des Bundes", die nun aufgrund des Urteils des BVerfG "leider nicht mehr aufrechterhalten werden" konnte, schreibt Hümpfer und stellt klar: "Für den daraus resultierenden Anstieg der Netzentgelte ist nicht die Bundesregierung verantwortlich."

Hümpfer fordert Konsequenzen und schriftliche Richtigstellung

Vielmehr seien die steigenden Stromkosten mitunter Resultat notwendiger Investitionen in den Netzausbau, "die durch politische Entscheidungen der Vergangenheit – in Bayern durch politische Entscheidungen Ihrer Partei, der CSU – verschleppt und lange Zeit als nicht notwendig erachtet wurden", kritisiert der SPD-Abgeordnete.

In dem Schreiben der Stadtwerke sehe er daher eine "absichtliche Verbreitung von Falschinformationen" und fordert neben einer schriftlichen Richtigstellung Oberbürgermeister Remelé auf, "dass Sie aus diesem Skandal deutliche Konsequenzen ziehen".

Seitens der Stadtwerke und aus dem Rathaus möchte sich auf Nachfrage dieser Redaktion vorerst niemand zu den Vorwürfen äußern. Man habe sich mit Bundestagsabgeordneten Hümpfer für diesen Freitag auf ein klärendes Gespräch verständigt, so Pressesprecherin der Stadt Schweinfurt Kristina Dietz. Erst im Anschluss wolle man mit einem Statement an die Öffentlichkeit treten.

Update 26. Januar 2024

Am Freitagmittag, 26. Januar, ist es zwischen Markus Hümpfer und der Geschäftsführung der Stadtwerke Schweinfurt zu einem klärenden Gespräch gekommen. In einem zweiten offenen Brief hat der Bundestagsabgeordnete daraufhin seine Kritik sowie alle Behauptungen und Forderungen gegenüber den Stadtwerken vollumfänglich zurückgezogen. In dem Gespräch hätten "anfängliche Missverständnisse und Fehlinterpretationen in Bezug auf das Kundenanschreiben der Stadtwerke Schweinfurt ausgeräumt werden" können, so Hümpfer in seinem Schreiben.

 
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  • Klaus Fiederling
    Problem ist halt wieder mal: der kleine "Depp", also wir, müssen zahlen für das was andere verbockt haben. Hohe Stromkosten, teures Benzin, Ölpreis bereits wieder über 1,07 Euro,
    Restaurants wieder 19 %, Bierpreise werden wieder steigen (wo ich eigentlich keines trinke), alles auf den kleinen braven Bürger, wie unsereins. Wie lange das noch gut geht, bezweifle ich.
    Deutschland im freien Fall, was Politiker und Bürger betrifft, frage mich: wen soll man das nächste Mal wählen, Kolora oder Pest?
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  • Hiltrud Erhard
    Ein inhaltsgleicher Kommentar wurde von Ihnen bereits abgegeben.
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  • Hiltrud Erhard
    Beschissen und getrickst hat ganz allein die Ampel! Niemand sonst ist dafür verantwortlich!
    Dieser Brief ist unterirdisch!
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  • Ingrid Reichelt-Schölch
    Das ist leider von Ihrem pauschalen Kommentar auch zu sagen!
    Ohne all die Argumente hier wiederholen zu wollen, kann man feststellen, dass die Bürger offensichtlich bemerkt hatten, dass das mit der vorherigen Regierung nicht voran ging. Es wurde einfach zu viel aus Bequemlichkeit, den Leuten keine Veränderungen zumuten, ausgesessen. Obendrauf Lobbyismus, leider noch reichlich bei der FDP dabei. Auch wenn auch mich die Ampel nicht zufriedenstellt, für die plötzlichen Notlagen aufgrund der Krisen können die nichts, da wurde zu lange gepennt!

    Dass die hektischen Lösungen erstmal nicht ok waren, stimmt trotzdem, doch wurde teils nachgebessert. Und jetzt mal sehen, ob dieser merkwürdige Bundeskanzler endlich in die Spur kommt oder nicht. Auch Bayern hat enormen Investitionsrückstand, Söder sei „Dank“, der arbeitet dabei nicht besser. Ich finde da so einiges „unterirdisch“, zuletzt die L-Wahl und Koalitionspartner.

    Momentan muss man wohl abwarten!
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  • Hiltrud Erhard
    Momentan muss man wohl abwarten?
    Es ist schwer, ihren Beitrag einzuordnen. Wasch mich, aber macht mich nicht nass! Das wäre hin und her.
    ihre Stellungnahme täuscht leider nicht über die Fakten hinweg. Es ging auch nicht darum, die Groko (inklusive Beteiligung der SPD) in irgendeiner Form hoch zu loben Oder verantwortlich zu machen, sondern es geht einzig und allein darum, wie die jetzige Regierung mit den Bürgern umgeht.
    Diese Arroganz und Ignoranz legen leider mittlerweile auch die Abgeordneten Hümpfner , Rottmann und Ditmar, um nur drei aus der Region zu nennen, an den Tag. Man tummelt sich lieber auf Nebenkriegsschauplätzen Und versucht weiter, alles zu relativieren, schön zu reden und sich durchzulavieren.
    Verantwortung geht anders.
    Eine Partei, die mittlerweile nur noch 14 % Zustimmung hat, sollte eigentlich erkennen, dass man auf dem Holzweg ist und sich in Demut üben.
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  • Klaus Fiederling
    sehr gut Frau Erhard, in Bayern hat ja die SPD noch weniger Prozent als im Bund. Wenn die nicht besser arbeiten, werden sie wohl als älteste Partei in Bayern aus dem Landtag verschwinden, noch vor der AfD. Denke bei der AfD wird langsam auch gewaltig an den hohen Prozentzahlen gestrichen werden, denn der Bürger wacht gegen über diesen Chaoten doch so langsam auf. Umsonst gehen immer mehr Menschen auf die Straßen und protestieren gegen
    AfD und rechte Parteien. Nur: wie wird sich der nächste Bundes- bzw. Landtag zusammensetzen, wenn es wieder neue Parteien gibt? Kommt ja nun die SHW dazu, dann der
    ausgetrene von der CDU, bei Halemba bin ich mir auch nicht sicher, ob da nicht noch ne neue Partei aus dem Boden gestampft wird. Heilichs Blächel , wo sind wir in Deutschland nur gelandet?
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  • Michael Heuser-Müller
    Wenn man als Mitarbeiter In der stromerzeugenden Branche die Kommentare hier liest, da kann man nur den Kopf schütteln. Soviel Käse und Lügen in den paar Kommentaren liest man eigentlich innerhalb einer Woche nur in der Bild. Wir hatten Spezialisten im Gesundheitswesen, dann hatten wir 100000 Bundestrainer und jetzt haben wir Spezialisten im Strommarkt. Klasse. Nur blöd, dass 99% von den Spezialisten ahnungslos sind. Wir bauen in Bayern Windkraft, dafür bauen wir am Nordkap Solaranlagen, die laufen nämlich genauso ohne Sonne, wie in Bayern Windräder ohne Wind. Mal nachdenken: Bayern ist im Gegensatz zur See sehr windarm, dafür sind wir an erster Stelle im Solarausbau. Windkraft ist also ziemlich sinnlos bei uns. Und für diejenigen, die immernoch glauben, dass wir Netzo-Strom-Exporteur sind, denen lege ich Electricity-Maps ans Herz, und dies mal täglich zu beobachten.
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  • Dietmar Eberth
    Das sehen viele Gemeinden und Investoren und Aiwanger und Söder aber anders.

    https://www.br.de/nachrichten/bayern/sechs-orte-ein-ziel-bayerns-groesster-windpark,Tx5zib0

    Und allemal günstiger und nachhaltiger ist es auch wenn man sich die letzten Informationen von NuScales mit Reaktoren der neuesten Generation (SMR) anschaut
    https://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/nuklear-startup-kriselt-gewaltig-der-traum-der-hosentaschen-akws-ist-vorerst-geplatzt_id_259561391.html
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  • Michael Heuser-Müller
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln (Behauptungen ohne Beleg) auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Edith Kram
    @GF: Die Strompreiserhöhung ist kein politisches Problem - zumindest nicht aktuell.

    Wie in einem anderen Kommentar, in anderer Version, zu lesen, hat die Fehler bereits die GroKo gemacht. Und ein gewisser Herr Söder mit der 10H-Regelung.
    Es bot sich einfach an, Windkraft aufs Meer zu verbannen - nur über den Weitertransport des Stroms hat man sich erst viel später Gedanken gemacht.
    Wie hinsichtlich unseres (moraden) Stromnetzes allgemein.

    Ein Bekannter hat sich 2023 mit einer Dachanlage an das Netz der ÜZ angeschlossen. Vergütung: 13 Cent je kwh. Andererseits nimmt die ÜZ von ihren Kunden über 40 Cent je kwh.

    Wenn mir jetzt noch einer erzählen will, das wäre politisch bedingt.......

    Das Problem sind die großen Stromerzeuger, die lieber teueren Strom aus Erdgas oder Kohle produzieren und dafür Windräder still stehen lassen. Und dann jammern, dass die Stromerzeugung so teuer ist.

    PS: ich mag die Ampel nicht. Aber man sollte die Kirche auch mal im Dorf lassen.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Klar dass die Ampel schuld ist

    wenn man es sich einfach machen will, etwas eher Kompliziertes zu kommunizieren.

    Fakt ist, man weiß seit Jahrzehnten, dass uns (u.a.) ein energiepolitisches "Weiter so!" unweigerlich in die Sackgasse führt (und auch die viel zitierte Kernenergie beruht auf endlichen Ressourcen und ist auf längere Sicht nicht geeignet, den steigenden Bedarf zu decken, schon gar nicht weltweit). Kaum war Rot-Grün beendet, schaltete man hierzulande wieder in den Vogel-Strauß-Modus und verpennte sehenden Auges 15 Jahre lang den Bedarf. Das rächt sich jetzt gnadenlos, nochmals verschärft durch das BVG-Urteil, und ausbaden soll das alles die derzeitige Regierung. Das scheint mir doch "ein wenig" unfair und somit das Ampel-Bashing in dieser Hinsicht komplett unangebracht. Darüber hinaus befürchte ich, eine unionsgeführte Regierung setzt die Energiewende wieder auf "ferner liefen" und die Geschichte geht dann wirklich bös aus - "natürlich" zu Lasten der "normalen" Bürger/innen.
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  • Andreas Gerner
    Nachweislich wurde unter unionsgeführter Regierung am meisten Kapazität der Erneuerbaren dazu gebaut.

    Und was wurde während der Regierung der Ampel gemacht?
    Mehr Kohle verbrannt,
    mehr Frackinggas verbrannt,
    die E-Auto Kaufprämie auslaufen lassen,
    und für einen Boom beim Einbau von Ölheizungen gesorgt.

    Schöne Worte, aber gegensätzliches Handeln machen keine Energiewende.
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  • Jürgen Huller
    "...Nachweislich wurde unter unionsgeführter Regierung am meisten Kapazität der Erneuerbaren dazu gebaut. .."

    Kunststück, wenn man 70 Jahre regiert und bei 0 anfängt. Von 0 auf 1 sind schon mal 100% mehr.

    Interessant ist eher, das Bayern als größtes Flächenland nur im Mittelfeld aller Bundesländer liegt. Kein Ruhmesblatt. 5 neue Rädchen in 2023...

    Außerdem:
    Es wurde in 2023 nicht mehr Kohle verstromt, sondern deutlich weniger:

    https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2024/oeffentliche-stromerzeugung-2023-erneuerbare-energien-decken-erstmals-grossteil-des-stromverbrauchs.html#:~:text=Erneuerbare%20Energien%20lieferten%202023%2059,Prozent%20zur%20%C3%B6ffentlichen%20Stromerzeugung%20bei.

    Die Erzeugung aus Braunkohle ging in 2023 um ca. 27 % gegenüber dem Vorjahr zurück, die Bruttostromerzeugung fiel auf das Niveau von 1963. Die Produktion aus Steinkohlekraftwerken ging um 35% zurück und fiel auf das Niveau von 1955.

    Gas blieb auf Vorjahresniveau.
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  • Dietmar Eberth
    "Nachweislich wurde unter unionsgeführter Regierung am meisten Kapazität der Erneuerbaren dazu gebaut."

    Quatsch

    "Die öffentliche Nettostromerzeugung hat 2023 einen Rekordanteil erneuerbarer Energien von 59,7 Prozent erreicht. Der Anteil an der Last lag bei 57,1 Prozent. Das geht aus einer Auswertung hervor, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE heute vorgelegt hat. Bei Wind- und Solarstrom wurden 2023 neue Bestwerte erzielt. Die Erzeugung aus Braunkohle (-27 Prozent) und Steinkohle (-35 Prozent) ging dagegen stark zurück. Beim Ausbau der Erzeugungskapazitäten stach die Photovoltaik hervor: Mit ca. 14 Gigawatt war der Zubau erstmals zweistellig und übertraf das gesetzliche Klimaschutzziel .."
    https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2024/oeffentliche-stromerzeugung-2023-erneuerbare-energien-decken-erstmals-grossteil-des-stromverbrauchs.html

    https://www.agrarheute.com/energie/rekord-mehr-50-prozent-stroms-erneuerbarer-energie-614559
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  • Hans-Martin Hoffmann
    MMn - @ AndreasGerner -

    haben seit dem Ende von Rot-Grün alle Bundesregierungen Glück gehabt, dass in den nördlichen Bundesländern der WKA-Zubau (einigermaßen) weiterlief, sonst wäre die Bilanz nämlich DEUTLICH schlechter ausgefallen. Oder wollen Sie jetzt z. B. die unsägliche 10*H-Regelung schönreden? Oder die Ablehnung von Fotovoltaik mit dem "Argument", sowas wäre einfach schlecht fürs Landschafts- bzw. Ortsbild?

    Ich bleibe dabei: seit Schwarz-Gelb, aber auch unter den "GroKo's" blieb der tatsächliche Ausbau WEIT hinter den Möglichkeiten (und leider auch den Erfordernissen, wie die Regierungen übrigens im Endeffekt selbst zugaben) zurück. Über die Begründung/en hierfür mag ich nicht großartig spekulieren, bin mir aber sicher, dass Populismus/ Klientelbedienung eine riesige Rolle spielte.

    Wird Zeit, den Rückstand aufzuholen, das "1,5-Ziel" ist höchstwahrscheinlich schon nicht mehr zu erreichen.
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  • Ich habe im Januar den Haushaltsstrom zu 32 Cent die kWh neu abgeschlossen (Eon) und den Heizstrom für meine Wärmepumpe zu 25 Cent die kWh (Stadtwerke Flensburg). Beides ginge vermutlich auch noch billiger, wenn man will. Einfach wechseln, über 40 Cent zu verlangen ist reine Abzocke!
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  • Frank Widmaier
    Mich irritiert der Brief - nicht die Begründung.
    JEDEM Stromkunden war klar, nachdem der illegale Haushalt gekippt wurde, die "Zuschüsse" sind nicht länger möglich.
    Wir bauen einen Wahnsinn aus, das auch bezahlt werden muss. Nach der Bekanntgabe des Urteils war sehr schnell gesagt worden: die Netzentgelte steigen und das muss weiter gegeben werden. Es dauert jetzt nur die Neukalkulation. Und warum? Im Herbst haben die Anbieter auf Basis Angebot/Nachfrage/Zuschüsse/Investitionen kalkuliert. Eine Basis fällt weg. Es ist jedem klar, dass das eine Neukalkulation bedeutet.

    Dann zum unsäglichen Südlink. Ja, der ist nötig, da Groko (SPD-beteiligung) und Ampel (SPD-Führung) eben an dem Atomausstieg fest gehalten haben, OHNE dass die Infrastruktur schon bereit stand, alles abzufangen. Ich erinner: Wind hat letztes Jahr über 20% ausgemacht und PV trotz enormen Ausbau NUR 10%. . Wer aber etwas NEUES will, muss auch etwas NEUES bezahlen... egal wann

    Der Vorwurf von Hümpfer ist unseriös.
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  • Martin Heberlein
    Herr Widmaier,
    das hat jetzt alles aber überhaupt nichts mit der aktuellen Begründung der Stadtwerke für die Erhöhung und dem Schreiben Hümpfers zu tun...
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  • Jürgen Huller
    Zur Suedlink: Der sollte bereits 2022 in Betrieb gehen. Dass der nun erst 2028 und zu doppelten Kosten eigentlich zu spät in Betrieb gehen wird, ist alleinig Herrn Seehofer zu verdanken. Der hat das Projekt blockiert, wie übrigens auch Herr Aiwanger, dann hat er auf die die unterirdische Verlegung bestanden, was die Verzögerung und Kostensteigerung verursachte.

    Meiner Meinung nach wäre Suedlink, von dem ich auch keine Fan bin, gar nicht nötig gewesen, wenn die CSU in Bayern nicht dauerhaft den Ausbau von Windkraft und anderen dezentralen Kleinversorgern ver- oder zumindest behindert hätte.

    Es kann eben nicht funktionieren, wenn Söder und Seehofer 2012 den Atomausstieg für Bayern beschliessen, dann aber alle Alternativen blockiert. Das war zu erwarten.
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  • Jürgen Huller
    Hier die Fakten bezgl. Stromanteile in Deutschland für 2023:

    https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2024/oeffentliche-stromerzeugung-2023-erneuerbare-energien-decken-erstmals-grossteil-des-stromverbrauchs.html#:~:text=Erneuerbare%20Energien%20lieferten%202023%2059,Prozent%20zur%20%C3%B6ffentlichen%20Stromerzeugung%20bei.

    Kohle war stark rückläufig. Strompreise insgesamt rückläufig.

    Kein Wunder, nachdem wir mit der Kernkraft die mit Abstand teuerste Stromart endlich los haben und die Grenzkosten pro kWh PV und Wind, einmal erreichtet, praktisch Null sind.

    Deutschland braucht keine Kernenergie. Strommangel gibt es nicht. Wir sind Netto-Exporteur. Wir sind eingebettet im europäischen Strommarkt. Auch in der EU decken die Erneuerbaren 60% des gesamten Stromverbrauchs.

    Einziges Problem ist in der Tat der verschlafene Netzausbau.
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