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Schweinfurt
Nach Kritik an Stadtwerken Schweinfurt: Bundestagsabgeordneter Markus Hümpfer zieht Vorwürfe zurück
In einem offenen Brief hatte der SPD-Abgeordnete die Begründung der Stadtwerke für eine Strompreiserhöhung hart kritisiert. Jetzt gab es ein klärendes Gespräch.
Nach anfänglich harter Kritik an den Stadtwerken Schweinfurt zieht Bundestagsabgeordneter Markus Hümpfer (SPD) seine Vorwürfe nun zurück. Anlass war ein Gespräch der beiden Parteien.
Foto: Nicolas Bettinger | Nach anfänglich harter Kritik an den Stadtwerken Schweinfurt zieht Bundestagsabgeordneter Markus Hümpfer (SPD) seine Vorwürfe nun zurück. Anlass war ein Gespräch der beiden Parteien.
Désirée Schneider
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:15 Uhr

Es waren harte Worte, die der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Hümpfer Anfang der Woche in einem offenen Brief an die Stadtwerke Schweinfurt und an Oberbürgermeister Sebastian Remelé, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stadtwerke ist, gerichtet hatte. Hintergrund war ein Schreiben der Stadtwerke GmbH, in dem sie vor wenigen Wochen ihre Kundinnen und Kunden über eine anstehende Strompreiserhöhung informiert hatte.

Als Grund für die "unvermeidbare Preisanpassung" nannten die Stadtwerke darin eine politische Entscheidung der Bundesregierung. Gemeint war damit der Wegfall eines geplanten freiwilligen Zuschusses auf die Netzentgelte, den der Bund nun doch nicht zahlen wird, nachdem ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds ein 60 Milliarden-Loch in den Haushalt für 2024 gerissen hatte.

Hümpfer hatte den Stadtwerken daraufhin in einem offenen Brief eine "absichtliche Verbreitung von Falschinformationen" vorgeworfen. Diesen Vorwurf zieht der Bundestagsabgeordnete nun zurück. In einem Gespräch mit der Geschäftsführung der Stadtwerke an diesem Freitagmittag hätten "viele Punkte sehr offen, sehr pragmatisch und sehr partnerschaftlich" besprochen und "anfängliche Missverständnisse und Fehlinterpretationen in Bezug auf das Kundenanschreiben der Stadtwerke Schweinfurt ausgeräumt werden" können, schreibt Markus Hümpfer am Freitagnachmittag in einem zweiten offenen Brief.

Markus Hümpfer zieht Kritik und alle Behauptungen zurück

Vor diesem Hintergrund ziehe er seine Kritik sowie alle Behauptungen vollumfänglich zurück. "Ich möchte in diesem Zusammenhang insbesondere betonen, dass ich zu keinem Zeitpunkt den Verantwortlichen der Stadtwerke Schweinfurt vorwerfen wollte, mit ihrem Schreiben demokratiegefährdend gehandelt zu haben", schreibt Hümpfer weiter.

Auch die Forderung nach einer schriftlichen Richtigstellung an die Kundinnen und Kunden ziehe er zurück, wie der Bundestagsabgeordnete auf Nachfrage dieser Redaktion bestätigt. "Hier sind wir so verblieben, dass die Presseberichterstattung das mittlerweile bereits übernommen hat", sagt Hümpfer. Letztlich habe sich herausgestellt, dass weniger der sachliche Standpunkt als vielmehr die Klarheit der Kommunikation Anlass der Differenz gewesen zu sein scheint.

"Wir haben gemeinsam vereinbart, dass wir uns zukünftig regelmäßig austauschen, um noch enger und intensiver zusammenarbeiten zu können. Die Stadtwerke Schweinfurt GmbH hat darüber hinaus zugesagt, dass sie ihre Kommunikation fortwährend überprüft, um die sehr komplexen Vorgaben anschaulich zu erklären", schreibt Hümpfer in seinem offenen Brief.

Seitens der Stadtwerke heißt es nach dem Gespräch der beiden Parteien: "Aus der Klarstellung wird deutlich, dass die Kritik an den Stadtwerken unberechtigt war."

 
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  • Michael Wolfrum
    Es wäre wohl besser gewesen, ein klärendes Gespräch zu suchen, bevor man einen offenen Brief verfasst!
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  • Martin Deeg
    Wer sagt, dass das nicht passiert ist?
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  • Thomas Diener
    @deeg

    Das gespräch hat dann statt gefunden , als das Kind in den Brunnen gefallen war .
    Und bitteschön :
    Nicht wieder sind alle anderen Schuld , die Informatiuonspflicht lag einzig und allein
    bei H. Hümpfner.

    Leider ist dies ein Manko aller Parteien erst in die Öffentlichkeit zu gehen , sich gut
    dar zu stellen und dann wieder mächtig zurück zu rudern .
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  • Thomas Hemmerich
    Egal wie und warum, der Strom bei den Stadtwerken ist zu teuer. Mein Stromanbieter (ein Zusammenschluss zweier kleiner Stadtwerke) hat die selben Voraussetzungen zu erfüllen und senkt den Preis von derzeit ca 30 Cent, im Februar auf ca 28 und im Januar auf ca 25 Cent. Es geht also auch anders.
    Was Hr. Hüpfer angeht, so hat er meinen Respekt verdient, indem er seine Behauptungen zurückzieht. Unklar ist mir aber iner noch, wieso der Strom der Stadtwerke so teuer sein muss.
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  • Hartmut Haas-Hyronimus
    Auch wenn es vielleicht niemand mehr hören will: Die Stromgestehungspreise für Onshore-Windkraft wie auch für PV-Großanlagen liegen derzeit bei 4 Ct/kWh. 59% des Stroms in Deutschland stammten im letzten Jahr schon aus regenerativen Energien. Die Stadtwerke täten gut daran, wenn sie einmal ihren Kunden erklären würden, wie dann ein Strompreis von über 40 Ct/kWh zustande kommt
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  • Norbert Eusemann
    Respekt für diese konsequente Klarstellung. Macht leider nicht jeder.
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