
Wussten Sie, dass auch die Bioplastik-Tüten nicht in den Biomüll gehören? Zwar sind sie prinzipiell kompostierbar. Das dauert aber viel zu lange für den Kompost am Wertstoffhof Rothmühle, wo der Inhalt der Biotonnen aus dem Landkreis landet. Weil sie und viele weitere Fremdstoffe trotzdem zu häufig in Gerolzhofen in Biomülltonnen landen, nimmt die Stadt, wie das Landratsamt informierte, jetzt an der deutschlandweiten "Biomüll-Challenge" teil.
"Die meisten Haushalte in unserem Landkreis trennen ihren Biomüll wirklich gut, doch leider landen noch zu häufig Störstoffe, vor allem Kunststoffe, aber auch Asche, Windeln oder Straßenkehricht in den Tonnen", sagt Monika Böhm-Weniger, Mitarbeiterin im Bereich Abfallwirtschaft am Landratsamt Schweinfurt.
"Biomüll-Challenge" in Gerolzhofen: Störstoffe in einem Jahr deutlich reduzieren
Im Gerolzhofener Biomüll landeten im September nach Informationen des Landratsamtes zu 4,8 Prozent Störstoffe. Auffallen würden vor allem, meist gefüllte, Plastiktüten – ob bio oder normal. Die Werte in der Region liegen laut Landratsamt nur zwischen 1,4 und 4,4 Prozent. Weil Stadt und Landkreis hier gemeinsam aktiv werden wollten, nimmt Gerolzhofen nun an der Aktion teil. Die "Biomüll-Challenge" besteht darin, den Wert von 4,8 Prozent innerhalb eines Jahres deutlich zu senken. Dazu soll bis zur zweiten Kontrolle im kommenden September weiteres Informationsmaterial folgen.
Seit rund 35 Jahren gibt es die Biotonne im Landkreis Schweinfurt, heißt es vom Landratsamt. Heute sei sie mitsamt der anschließenden Biomüllverarbeitung nicht nur für Umwelt- und Klimaschutz wichtig, sondern auch ein Faktor für Müllgebührenstabilität. Der gesammelte Biomüll sei die Grundlage für hochwertigen Kompost und seit 14 Jahren auch für regenerative Energie in Form von Biogas, das in Blockheizkraftwerken Strom und Wärme liefert.
Was darf in die Biotonne und was gehört nicht in den Biomüll?

Für die Herstellung von Kompost werde weitgehend störstofffreier Biomüll benötigt. Daher würden Störstoffe die Kompostqualität deutlich beeinträchtigen und deren Ausschleusung bei der Verarbeitung hohe Kosten verursachen.
Das Landratsamt Schweinfurt hat auch Infomaterial veröffentlicht, was in den Biomüll gehört und was nicht:
In der Biotonne erlaubt:
- Gemüse-, Salat- und Obstreste (auch Zitrusfrucht-Schalen)
- Eier-, Nussschalen
- Kaffeefilter, Tee(-beutel)
- Speisereste, Knochen, Gräten
- verdorbene Lebensmittel
- Küchenpapier und mit Lebensmittelresten verschmutztes Papier
- Frittierfette und –öle
- kleine Zweige
- Grasschnitt, Laub
- Unkräuter
- Pflanzenreste (Stauden)
- Papiertaschentücher Haare, Federn, Kleintierstreu (von Hamstern etwa, aber: kein Katzenstreu)
In der Biotonne nicht erlaubt:
- Plastik, Kunststoff und Plastiktüten (auch kein "Bioplastik")
- Konservendosen
- Glas
- Metall
- Asche und Straßenkehricht
- Zigarettenreste
- Windeln
Was droht bei falschem Müll in der Biotonne?
Wenn bei Kontrollen erhebliche Fehlbefüllungen festgestellt werden, bleiben die Biotonnen laut Landratsamt einfach stehen. In diesem Fall würden Bürgerinnen und Bürger mit einem Anhänger an der Biotonne über den Grund der Nichtleerung, die richtige Befüllung und Möglichkeiten zum Umgang mit der stehen gebliebenen Tonne informiert.
Bei wiederholten Fehlbefüllungen könne die Biotonne abgezogen und ein Bußgeld ab fünf Euro verhängt werden. Vom Landratsamt heißt es aber auch: "Dazu kam es bisher nicht." Es werde stattdessen auf ein Anschreiben mit Infomaterial und einem Gutschein für Papiertüten gesetzt.
Weitere Informationen zur Mülltrennung
Für Wohnanlagen und Mietshäuser gibt es unterstützende Infomaterialien zusätzlich als Plakat zum Aufhängen.