
Er ist der Sheriff für unsere Bürgerinnen und Bürger in Bayern." Als CSU-Landtagskandidatin Martina Gießübel diese Worte beim Blaulichtstammtisch bei der Feuerwehr Röthlein sagte, kam der bayerische Innenminister Joachim Herrmann in die Halle. Wohlwollender Applaus empfing ihn, gespendet von Vertretern von Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdiensten.
Sie bekamen an diesem Abend viel Lob von der Politik. Und Rückendeckung wie klare Kante: "Es braucht ein Mindestmaß an Respekt gegenüber allen, die für unsere Sicherheit unterwegs sind", betonte Joachim Herrmann in seiner Rede.
Auch CSU-Bezirksrat Stefan Funk betonte das ehrenamtliche Engagement der Rettungskräfte, ob bei Feuerwehr, Rettungsdiensten oder THW: "Wir verurteilen Angriffe auf Ehrenamtler. Es ist unsäglich, wenn gegafft wird an Unfallstellen oder die Rettungskräfte behindert werden."

Das Lob und die Rückendeckung nahmen die rund 80 Gäste mit Wohlwollen zur Kenntnis. Doch klar ist, dass sie gerade bei einem Besuch des Innenministers auch deutliche Aussagen zu verschiedenen Themenfeldern erwarten.
Herrmann betonte, Bayern habe die beste Aufklärungsquote bei Straftaten in Deutschland, die wenigsten Straftaten und sei das sicherste Bundesland. Dies sei das Ergebnis "konsequenter Politik für die Sicherheit der Menschen", woran man seit einigen Jahren arbeite. Aus seiner Sicht "brauchen wir einen starken Staat", wenn es um Sicherheit der Bevölkerung geht.
Kritik an Klimaaktivisten "Letzte Generation" für ihre Proteste
Das Thema "Umfragehoch der AfD" erwähnte der Innenminister mit keinem Wort, das Thema Migration spielte auch nur eine untergeordnete Rolle. Klare Worte fand er dennoch, zum Beispiel beim Klimaschutz: Er habe "Respekt vor jedem, der sich für besseren Klimaschutz einsetzt". Das bedeute aber nicht, dass man "Menschen den Weg zur Arbeit oder zum Arzt verwehren darf", spielte er auf die Aktionen der Klimaaktivisten "Letzte Generation" an, die vor kurzem in Würzburg zum Beispiel die B19 blockiert hatten. Aus Herrmanns Sicht "erreicht man dadurch nichts für unser Klima".
Zeit nahm sich der Innenminister auch für Gespräche mit verschiedenen Gruppen, unter anderem Feuerwehren oder der Wasserwacht. Da ging es nicht nur um grundsätzlich Politisches oder Detailfragen zu Förderungen verschiedener Projekte, sondern auch um ein wenig Nostalgie: Ein Röthleiner Feuerwehrler reichte Joachim Herrmann ein Fotobuch des "Sternstundentags 2014", als Herrmann in Röthlein an einem Stand im Verkauf mithalf und Spenden sammelte. Das Autogramm war natürlich selbstverständlich.