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Grafenrheinfeld
Meinung: Ein Polizeieinsatz in Grafenrheinfeld mit zu vielen offenen Fragen
Am Freitag verzögerte ein Pro-Atomkraft-Aktivist die Sprengung der Kühltürme des ehemaligen AKW in Grafenrheinfeld. Offenbar gab es Probleme mit dem Sicherheitskonzept.
Blick auf das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld nach der Sprengung der Kühltürme am Freitag. Im Vordergrund sind die Trümmerteile der Türme zu sehen.
Foto: René Ruprecht | Blick auf das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld nach der Sprengung der Kühltürme am Freitag. Im Vordergrund sind die Trümmerteile der Türme zu sehen.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 26.08.2024 02:37 Uhr

Wenn man mit dem Pro-Atomkraft-Aktivisten Andreas Fichtner spricht, der es am Freitag schaffte, auf einem Strommast angeseilt die Sprengung der Kühltürme am Kernkraftwerk Grafenrheinfeld um eineinhalb Stunden zu verzögern, kann man seine Geschichte kaum glauben. Wäre es ein Film, man würde es als unglaubwürdig abtun. Nach seiner Darstellung versteckte er sich schlicht im Wald hinter einem Baum, kletterte gegen 17 Uhr auf einen Strommast und wurde fast eine Stunde lang nicht bemerkt.

Diese Geschichte wirft eine Vielzahl an Fragen auf, die insbesondere das Landratsamt Schweinfurt sowie die Polizei betreffen. Im Vorfeld hatten die Behörden ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept entworfen und einen Sperrbereich rund um das eigentliche Kraftwerksgelände verfügt, auf dem die Kühltürme standen. Ab 15 Uhr durfte niemand mehr hinein, angekündigt war eine strikte Überwachung.

Den Polizeihubschrauber, der lange über das Gelände kreiste, dürften alle Zuschauerinnen und Zuschauer gesehen haben. Doch warum erkannten die Beamten den Aktivisten, der nach eigener Aussage mehrere Stunden im direkt an den Strommast angrenzenden Wald stand, auf ihrer Wärmebildkamera nicht? Und warum hatten die Streifen, die das Gelände absuchten, keinen Hund dabei?

Natürlich zählt am Ende das Ergebnis: Die Kühltürme wurden gesprengt, es ist niemand zu Schaden gekommen. Und der Aktivist wird nach Abschluss der Ermittlungen vermutlich angemessen von der Justiz bestraft. Doch genauso wichtig ist eine ehrliche und transparente Aufklärung des Polizeieinsatzes am Freitagabend.

 
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  • Walter Stöckl-Manger
    Herr Herrmann wird immer mehr zur Witzfigur, denn von den immer mal wieder entkommenden gefährlichen Straftätern wollen wir hier erst gar nicht anfangen.
    An die Beschwichtigerriege: Ja, das ist ein (kostspieliger) und megapeinlicher Skandal, völlig unabhängig davon, ob die Story dieses Spinners so stimmt. Fakt ist: Bayerns Sicherheits'profis' wurden medienträchtig vorgeführt. Und deren Chef heißt? Ach, hatten wir ja schon.
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  • Hans-Joachim Krämer
    Und warum geht man davon aus das die Geschichte des Herrn so überhaupt stimmt?
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  • Daniel Spannbauer
    Was sollte er davon haben, wenn er lügt? Immerhin war er doch auf dem Mast, oder hat er da etwa auch gelogen?
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  • Eberhard Iwanowitsch
    Wenn ich diesen Bericht lese, muss ich mir schon die Frage stellen, was der Journalist hier eigentlich anprangert? Statt das strafrechtlich relevante Handeln des Berufsaktivisten anzusprechen, wird völlig ignoriert, dass eine riesige Zahl von Einsatzkräften an einem Brückentag (von dem viele der Betroffenen nicht einmal wissen, wie man das Wort überhaupt schreibt,) vor Ort Dienst taten, um die Sprengung zu ermöglichen. Angesichts der zahlreichen und zeitgleichen Einsätze wie Fußballspiele, Wein- und Volksfeste usw. sicherlich an sich schon keine Selbstverständlichkeit. Äußerst fragwürdig ist für mich, dass der Berufsaktivist, der das angeblich zum ersten Mal gemacht hat, hier so eine Plattform für seine widerrechtliche „Einlage“ erhält. Hoffentlich wird er ordentlich zur Kasse gebeten, weil er vorsätzlich gehandelt hat und auch dann nicht freiwillig heruntergestiegen ist, als er dazu aufgefordert wurde! Schauen Sie doch mal im Wald vorbei,aber lieber mit Helm wg. Baumbruchgefahr!
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  • Daniel Spannbauer
    Ohne den Aktivisten wären die Einsatzkräfte daheim gesessen und hätten gegrillt?
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  • Philipp Markert
    Sie schreiben das ja so als wären die Polizisten ehrenamtlich unterwegs gewesen. (Brückentag, ermöglichen)

    Das ist deren Job. Umd wenn 200 nicht ausreichend sind bestellt man halt ein paar Hundertschaften mehr. Dazu eine Hundestaffel. Dann wäre auch niemand in den Sperrbereich gekommen.
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  • Peter Koch
    Da erzählt ein Aktivist seine Geschichte und schon springt die MP in Person des Herrn Schikora, einen Skandal witternd oder erhoffend, über das Stöckchen.
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  • Dietmar Eberth
    Na ja, nach einem Skandal wird das jetzt nicht aufgebauscht. Aber aufarbeiten sollte man das schon, damit man das beim nächsten mal besser gemacht wird.
    Frage mich allerdings, warum die Aufarbeitung "junger Klimaaktivisten auf der Rollbahn geklebt" nicht klappt. Das ist jetzt schon ein paar dutzend mal passiert und Rollbahn ist doch auch ein ständiger Sicherheitsbereich.
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  • Hans-Joachim Krämer
    Das ist aber Sache der Polizei und nicht der Öffentlichkeit.
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  • Daniel Spannbauer
    Ja, es ist schon komisch, warum Herr Schikora das so breit tritt.
    Eigentlich wäre es der Wegfall CO2-armer Energie, über das geschrieben werden müsste.
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  • Peter Koch
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Dietmar Eberth
    Grafenrheinfeld wurde schon 2015 abgeschaltet
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  • Irmgard Engert
    Bei welchem nächsten Mal bitte?
    Stehen hier in der Gegend noch ein paar Kühltürme rum?
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  • Manfred Englert
    Da wir ja oftmals gegensätzlicher Meinung sind, gebe ich Ihnen hier vollkommen recht.
    Es kommt halt auch immer auf den jeweiligen Redakteur und dessen Haltung an.
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  • Manfred Englert
    Herr Koch, da Sie genauso gut wie ich die Berichterstattung des Herrn Schikorra kennen, brauchen wir uns über diesen Artikel eigentlich nicht wundern.
    Verblüffend, wie einseitig dieser Herr immer schreibt.
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  • Georg Ries
    wow, dann bin ich nicht alleine mit meiner Meinung!! 👍
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  • Walter Stöckl-Manger
    Quatsch, der natürlich bei unseren Stammtischstrategen hier allerbestens ankommt.
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