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GRAFENRHEINFELD
Mauerbau am Zwischenlager in Grafenrheinfeld
Das atomare Zwischenlager in Grafenrheinfeld soll mit Mauern zusätzliche geschützt werden. Auf dem Gelände des Atomkraftwerks haben in dieser Woche die Bauarbeiten begonnen. Archivfoto: Josef Schäfer
Foto: Josef Schäfer | Das atomare Zwischenlager in Grafenrheinfeld soll mit Mauern zusätzliche geschützt werden. Auf dem Gelände des Atomkraftwerks haben in dieser Woche die Bauarbeiten begonnen. Archivfoto: Josef Schäfer
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:03 Uhr

Unspektakulär und ohne öffentliche Ankündigung hat in dieser Woche der Bau von zusätzlichen Schutzmauern vor dem atomaren Zwischenlager am stillgelegten Atomkraftwerk Grafenrheinfeld (Lkr. Schweinfurt) begonnen. Das gab Werksleiter Bernd Kaiser am Donnerstagabend bei einer Infoveranstaltung im benachbarten Bergrheinfeld bekannt.

Das Projekt geht auf eine Empfehlung einer Bund-Länder-Kommission aus dem Jahr 2012 zurück, um die Lager, in denen verbrauchte Brennstäbe aus den Reaktoren lagern, vor Angriffen zusätzlich zu schützen. Betroffen sind neben Grafenrheinfeld auch die anderen bayerischen Atomkraft-Standorte Gundremmingen und Isar. Kaiser bestätigte, dass die Mauern für zusätzliche „Robustheit“ des Lagers sorgen und gegen terroristische Angriffe vom Boden aus wirken sollen. Damit setze man eine Vorgabe des Gesetzgebers um. Er betonte aber auch, dass es bereits heute Sicherheitsmaßnahmen gegen Angriffe gebe, die den gesetzlichen Anforderungen entsprächen. Ins Detail ging er dabei nicht.

Zehn Meter hoch

Über den laufenden Mauerbau in Grafenrheinfeld ist relativ wenig bekannt, da die Details der Geheimhaltung unterliegen. Die Mauern sollen laut Unterlagen, die 2012 dem Gemeinderat vorgelegt worden sind, an den Längsseiten entstehen und jeweils zehn Meter hoch werden – im Abstand von 2,4 Metern zur Halle. Kaiser sagte, dass die Betonmauern anschließend verkleidet werden sollen, so dass sich das Bauwerk optisch kaum vom heutigen Aussehen unterscheiden soll. Die Kosten bezifferte der Werksleiter auf elf Millionen Euro; das Projekt soll Mitte 2020 abgeschlossen sein.

Das Zwischenlager hat eine Betriebsgenehmigung bis 2046 und 88 Stellplätze für Castoren. 25 stehen heute dort, weitere 28 kommen dazu, wenn die letzten Brennstäbe Ende 2020 aus dem Reaktorgebäude geholt werden.

Weitere Halle im Bau

Der Mauerbau hat nichts mit dem anlaufenden Rückbau des Kraftwerks zu tun. Eine zweite Baustelle hingegen schon. Neben dem Zwischenlager entsteht derzeit eine Bereitstellungshalle für schwach- und mittelradioaktive Stoffe, die beim Rückbau anfallen und so lange in Grafenrheinfeld bleiben sollen, bis das Endlager für derlei Atommüll im Schacht Konrad aufnahmebereit ist. Das ist laut Kaiser für 2027 anvisiert.

 
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