Geht es nun um den Schutz der Bevölkerung oder wird da ein Endlager für atomaren Müll am Kernkraftwerk vorbereitet? Dem Gemeinderat lagen Pläne der E.ON Kernkraft vor, nach denen diese beabsichtigt, das 2006 in Betrieb genommene Lager für Brennelementbehälter mit zehn Meter hohen Schutzwänden aus Stahlbeton zu umgeben. Die Gemeinde Grafenrheinfeld musste nun der Umweltverträglichkeitsprüfung zustimmen, was sie mit sieben Gegenstimmen auch tat.
Ende 2013 will der Kraftwerksbetreiber eine „sicherungstechnische Härtung des Lagergebäudes“ vornehmen. Vorgesehen ist in Grafenrheinfeld vor den beiden Längsseiten des Brennelementlagegers mit dem Namen BELLA im Abstand von etwa 2,40 Metern jeweils eine Schutzwand zu errichten. Oberhalb der Schutzwände werden Wetterschutzgitter aufgesetzt und der Bereich zwischen den Schutzwänden und den Längswänden wird überdacht. Die Schutzwände werden im Bereich der vorhandenen Kiesbetten mit Pfählen gegründet. Die Außen- und Fluchttüren aus dem Lagerbereich werden entsprechend den sicherheitstechnischen Anforderungen aufgerüstet, heißt es in dem Bauantrag.
In den Wandöffnungen des Verladebereichs sollen zusätzlich zu den vorhandenen Wetterschutz- und Vogelschutzgittern Objektschutzgitter eingebaut werden.
Soweit das Bauvorhaben, für dessen Umweltverträglichkeitsprüfung die Gemeindeverwaltung den Rat um Zustimmung bat. Der Neubau von zwei Betonmauern dieser Größenordnung spiele eine untergeordnete Rolle, so Bürgermeisterin Sabine Lutz.
„Aber das Kraftwerk wird doch 2015 abgeschaltet“, wunderte sich Monika Rüttiger. In ihren Ohren klang das Ganze stark nach Endlager, denn „sonst müsste man das ja nicht noch so ausbauen“. Ludwig Weth erinnerte daran, dass der Gemeinderat 2006 dem Bauvorhaben für das Zwischenlager erst zugestimmt habe, nachdem vom Bundesamt für Strahlenschutz dessen Unbedenklichkeit bescheinigt worden war. Bis heute hält er diese Zustimmung für falsch und befürchtete ebenfalls, dass hier die Vorbereitungen für ein Endlager getroffen werden.
Ausgelegt auf 40 Jahre
In der Kurzbeschreibung für das Zwischenlager legt das Bundesamt für Strahlenschutz folgende Werte fest: Genehmigt sind 88 Behälter mit maximal 1050 Tonnen Schwermetall und 5.1019 Becquerel; die Behälter werden maximal 40 Jahre nach der Beladung des Behälters gelagert, dann müssen sie in ein Endlager kommen.
Eigentlich hätte Weth erwartet, dass nach dem Abschalten des Kernkraftwerks dieses und das BELLA auch sofort rückgebaut werden. Aber nun werde BELLA verstärkt und keinerlei Vorkehrungen dafür getroffen, den atomaren Abfall wegzubringen.
„Die Endlagerproblematik wird immer auf die lange Bank geschoben“, beschwerte sich Guido Oster. Er befürchtete, dass die Zustimmung des Gemeinderates hier „etwas manifestiert, was wir nicht wollen“. Außerdem wies er darauf hin, dass in direkter Nachbarschaft zum BELLA ein Vogelschutzgebiet sei. Dies aber, so Bürgermeisterin Lutz, sei Sache der jeweiligen Fachbehörden.
„Kein Gemeinderat will hier ein Endlager“, stellte Walter Wegner fest. Schweren Herzens habe man dem Zwischenlager zugestimmt, aber in der Politik bewege sich halt in der Endlagerfrage auch nichts, bedauerte der Gemeinderat. Sein Kollege Gerhard Riegler sah die Angelegenheit aus einer anderen Perspektive: „Die Mauern sollen aus sicherheitstechnischen Gründen verstärkt werden, es sollte doch unserer Interesse sein, dass hier nichts passiert, mahnte er. Und so stimmte der Rat mit allen Stimmen aus der CSU-Fraktion, den Stimmen von Bürgermeisterin Lutz und Walter Wegner der Umweltverträglichkeit des Bauvorhabens am Zwischenlager zu. Mitarbeit: mjs
Schutzmauern für die Zwischenlager
Das Bauprojekt, bei dem zehn Meter hohe Mauern um die deutschen Atom-Zwischenlager hochgezogen werden, geht zurück auf eine zunächst geheim gehaltene Anordnung des Bundesamtes für Strahlenschutz. Hintergrund sind offenbar jahrelange Warnungen, dass die Lagerstätten an den Atomkraftwerken schlecht gegen terroristische Anschläge geschützt seien. Kritiker hatten auch im Zusammenhang mit den militärischen Übungsflügen rund um das KKG darauf hingewiesen. Öffentlich wurden die Pläne im Januar, als Kommunalgremien Bauanträge, ähnlich wie jetzt in Grafenrheinfeld, für die Zwischenlager in Gundremmingen und Isar II bei Landshut beraten haben.
Die Befürchtung, dass die Zwischenlager zu Endlagerstätten werden könnten, teilten im Sommer auch Bürgermeister anderer deutscher Gemeinden mit atomaren Anlagen. Damit würde aber die Entwicklung der Gemeinden im post-atomaren Zeitalter behindert. Sie forderten bei einer Tagung in Grafenrheinfeld ein Mitspracherecht bei allen Fragen der Lagerung. Text: mjs
ausgeschrieben also 51000000000000000000 Becquerel (=Atomzerfälle pro Sekunde)
Kurzbeschreibung für das Brennelementbehälterlager Grafenrheinfeld - KKG BELLA
[mehr zu 'BELLA']
Bei einem mit 88 Behältern voll belegten Lager rechnet man mit einer Wärmeleistung von 3,9 MW. Dies Wärme aus den Zerfallsprozessen muß vor allem über die Luft abgegeben werden. Die aus dem Gebäude ausströmende Luft soll dabei maximal auf 55°C erwärmt werden. Die Betonteile sollen sich dabei 80 Grad und die Bodenplatte für die Stellflächen auf 120 Grad erhitzen.
In dieser "Scheune" lagert die Radioaktivität sehr sehr vieler ... Hiroshima-Bomben.
Das Uran für die Hiroshima-Bombe war etwa fußballgroß...
Zudem noch Plutonium aus den MOX-Brennelementen.
Wie lange das dort lagern soll wissen die "Verantwortlichen" wohl selbst nicht.
Ein solches Geschütz das für 2000 Schuss ausgelegt war kostete die damals ungeheuerliche Summe von von 1 Million Mark.
Man hat bis 1913 nur zwei Stück gefertigt und bis zum Ende des ersten Weltkriegs nochmals 10.
Seitdem hat man aber einige Fortschritte erzielt...
Heute gibt es Waffen die 60 METER (nein nicht cm.) Beton durchschlagen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bunkerbrechende_Waffe
Die Wirksamkeit von bunkerbrechenden Waffen die
wie eine Panzerfaust abgefeuert werden (z.B. Bunkerfaust)
werden heute in Afghanistan den 'Eingeborenen' vorgeführt...
[Werbefilm der fränkischen Firma Diehl]
Wie wohl die Waffentechnik in 40 oder 50 Jahren aussieht?
1. Die lustige Bombe, die 60 Meter Beton durchschlagen soll hat eine Masse von 13,6 Tonnen. Ich möchte sehen, wie die ein Terrorist unbemerkt in den deutschen Luftraum bekommen soll. Die von ihnen erwähnte Bunkerfaust schafft maximal 30 cm armierten Beton. Damit wären wir wahrscheinlich nicht einmal, durch die zu errichtenden Wände durch.
2. In dieser Scheune liegen die gebrauchten Brennstäbe nicht einfach in irgendwelchen Blechfässer, sondern in Castor-Behälern, die die eigentliche Schutz-/Abschirmfunktion übernehmen. Diese Behälter halten einiges aus. Die Scheune ist im Prinzip nur dazu da, dass es nicht auf die Behälter regnet.
3. Das Uran in den Hiroshima Bomben war auch auf ca. 80% spaltfähiges U-235 angereichert. In den Castor Behältern liegt der Wert weit weit weit unter 5%.
Wenn Deutschland sich nicht auf Endlager einigt und die gebrauchten Brennelemente unter die Erde schickt, stehen die Behälter noch länger in diesen Scheunen. Andere Länder sind mit der Endlagersuche um einiges weiter Siehe Schweden/Finnland,
BTT: Was regen sich alle über diese Wände auf, sie bieten doch nur ein bisschen zusätzlichen Schutz. Wiedermal Typisch: Wird nicht für die Sicherheit getan, beschweren sich alle. Wird etwas gemacht, regen sich die gleichen auf.
Ich habe damit gerechnet daß aus dem Kurzzeitlager ein Zwischenlager wird.
Ich rechne auch damit daß aus dem Zwischenlager ein vorläufiges Endlager wird solange kein solches endgültiges Endlager nach vielen Jahrzennten der Suche nicht gefunden wurde.
Die (Mikrowellen-, Laser-...?) -Waffen der Zukunft werden Beton und Stahl leichter zerstören als wir es heute hoffen. Aus meiner Sicht ist es Augenwischerei - nichts anderes.
Gorleben wurde aus politischen und nicht geologischen Gründen gewählt weil es an der Grenze zur damaligen DDR lag und die DDR auf der anderen Seite auch ein Lager für schwach und mittelradioaktive Stoffe errichtete.
Seriös, nachhaltig und vertrauenserweckend ist eine solche Handlungsweise nicht.
Es ist eine Herangehensweise nach dem Motto - "nach uns die Sintflut!".
Am Millardenloch Asse zeigt sich wie weit uns das trägt.
Stimmen Sie hier etwa auch nicht zu?
Die 'lustige Bombe' braucht auch keine 60 Meter sondern weniger als 1 Meter Stahlbeton zu durchschlagen um im Gebäude z.B. eine Hohlraumladung zu platzieren.
Es braucht auch kein Terrorist zu sein sondern es könnte auch eine kriegerische Auseinandersetzung sein.
zu 2: wenn diese Behälter so viel aushalten warum braucht es dann diese Mauer?
zu 3: ob angereichtert oder nicht ist für diese äußerst schmutzige Bombe völlig egal.
Das Aktivitätsinventar ist schlichtweg gigantisch. Ob das verbleibende Uran und Plutonium durch thermische Neutronen spaltbar ist oder nicht ist schlicht irrelevant.
Relevant ist das Aktivitätsinventar.
zu 2:
damals als es noch zwei Staaten gab
BRD - DDR
da werden es die Strahlen aber schwer haben über diesen Schutzwall zu klettern.