zurück
Gerolzhofen
Marktplatz-Umgestaltung in Gerolzhofen: Erste Voruntersuchungen und die Planung stehen nächste Woche an
Am 9. und 10. Oktober kommt es zu Sperrungen aufgrund von Baugrunduntersuchungen. Und am Montagabend wird der überarbeitete Vorentwurf im Stadtrat vorgestellt.
Am Montag und Dienstag wird der Marktplatz in Gerolzhofen an verschiedenen Stellen gesperrt sein. Grund dafür sind Untersuchungen im Baugrund im Hinblick auf die bevorstehende Sanierung mit Umgestaltung.
Foto: Stefan Pfister | Am Montag und Dienstag wird der Marktplatz in Gerolzhofen an verschiedenen Stellen gesperrt sein. Grund dafür sind Untersuchungen im Baugrund im Hinblick auf die bevorstehende Sanierung mit Umgestaltung.
Stefan Pfister
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:32 Uhr

In den vergangenen zwölf Monaten war es ruhig geworden um das zuvor viel diskutierte Großprojekt Marktplatz. Seit einer Informationsveranstaltung, bei der Anwohner und Gewerbetreibende auch Kritik an der bisherigen Planung übten und eine stellenweise Überarbeitung der Pläne forderten, wurden keine Neuigkeiten verkündet. Gleichwohl liefen viele Gespräche und Arbeiten im Hintergrund weiter. Ab Montag taucht die anstehende Sanierung und Umgestaltung des Marktplatzes gleich in zweifacher Hinsicht wieder auf. Dazu ein Überblick im Folgenden:

Welche Arbeiten sind ab Montag vorgesehen?

Am Montag und Dienstag, 9. und 10. Oktober, stehen die ersten Baugrunduntersuchungen auf dem Marktplatz an. Die Stadtverwaltung bittet die Bevölkerung um Verständnis, dass es deshalb an beiden Tagen zu Einschränkungen kommen kann. Konkret sind Behinderungen in Straßen- und Fußwegebereichen möglich. Auch können Parkplätze kurzfristig gesperrt werden.

Was ist der Hintergrund für die Untersuchungen?

Die Stadt hat die Fachfirma GMP aus Würzburg mit den Untersuchungen des Marktplatzes beauftragt. Diese schaut sich insbesondere die geologischen Bedingungen im Untergrund näher an und wird Stichproben an markanten Bereichen nehmen. Vorgesehen ist nach Auskunft des Stadtbauamtes, dass voraussichtlich 13 Stellen über den gesamten Marktplatz sowie in der Marktstraße, Kirchgasse und in der Spitalstraße begutachtet werden. 

Wie ist der bisherige Stand bei den Planungen zum Marktplatz?

Seit Jahresanfang laufen im Hintergrund die Vorentwurfsarbeiten, nachdem im vorigen Sommer ein Planungswettbewerb durchgeführt wurde, um Ideen für die Neugestaltung zu sammeln. Daran nahmen 14 Planungsbüros teil. Ein Preisgericht hatte im Juni 2022 das Büro Realgrün Landschaftsarchitekten aus München einstimmig zum Sieger gekürt. Der Kern des Entwurfs ist nach Ansicht der Jury, auf dem zentralen Platz der Altstadt künftig alle Verkehrsteilnehmer als gleichberechtigte Nutzer zu betrachten. Das Münchner Büro biete "eine schlüssige Antwort auf Anforderungen an die Zukunft der Mobilität im städtischen Raum", hieß es damals. Es wird keine getrennten Bereiche für Verkehr und Fußgänger mehr geben, die Zahl der Parkplätze wird deutlich reduziert.

In diesem Jahr haben auch die Tiefbauplanungen begonnen. Diese ist neben der Neugestaltung der zweite wichtige Aspekt bei der Marktplatzsanierung, weil viele Leitungen (unter anderem Kanal und Wasser) im Untergrund erneuert werden müssen. Die Stadt befindet sich dazu auch in Absprache mit den Versorgern Gasuf und ÜZ sowie mit der Telekom. 

Auf der Südseite soll das Pflaster entfernt werden und an dessen Stelle eine wassergebundene Fläche mit einem Kiesbelag, ähnlich wie in Allee-Fußwegen, und ein Platanendach entstehen. Dies wurde von Geschäftsleuten kritisiert. In dem Vorentwurf, der am Montag vorgestellt wird, sind Änderungen vorgesehen.
Foto: Stefan Pfister | Auf der Südseite soll das Pflaster entfernt werden und an dessen Stelle eine wassergebundene Fläche mit einem Kiesbelag, ähnlich wie in Allee-Fußwegen, und ein Platanendach entstehen.

Welche Kritik und Anregungen wurden in der Infoveranstaltung vorgebracht?

Kritische Stimmen gab es bei der Veranstaltung im September 2022 etwa zum Wegfall vieler Parkplätze. Bislang gibt es 32 Stellplätze, nach der Sanierung bleiben 17 übrig. Für Diskussionsstoff sorgte auch die Umgestaltung der Marktplatz-Südseite. Hier sollen acht Platanen als Blätterdach im Sommer Schatten spenden; außerdem ist geplant, das bestehende Pflaster zu entfernen und durch eine wassergebundene Decke zu ersetzen, was sich bei Regen in ein "Dreckloch" verwandeln könnte, befürchtete ein Geschäftsmann damals. Andere Inhaber nannten die Mischung aus Kiesbelag und Blättern eine "Katastrophe" und für Gehbehinderte nicht zumutbar.

Wie gehen die Stadt und Planer damit um?

Die Stadtverwaltung hat die Kritik weniger als solche, sondern eher als Anregungen verstanden und diese mit dem Siegerbüro besprochen, informiert Maria Hoffmann auf Anfrage. Die Leiterin des Stadtbauamtes teilt darüber hinaus mit, dass es ein Einigungsgespräch zu einigen Punkten mit den Münchner Landschaftsarchitekten gegeben habe. Daraufhin erfolgte zu Jahresbeginn die Auftragsvergabe an das Büro.

Wo gab es Änderungen in der Planung, wo nicht?

Als änderungswürdig sehen die Planer die Verlegung des Stadtmodells an, das den Eingang zum Alten Rathaus versperrt hätte. Laut Hoffmann wird es nun an den Rand des Platenendachs gerückt.  Umgestaltet wird der kritisierte Platanen-Bereich. Ganz darauf verzichten wollen die Landschaftsplaner aber nicht, weil es sich um ein wichtiges Gestaltungselement handelt, sagt sie. Bekannt ist außerdem, dass die Bäume an der Marktplatz-Nordseite umgepflanzt werden, etwas weiter weg von der Stadtpfarrkirche, zwischen die vorgesehenen Parkflächen. Zusätzlich wird dort ein weiterer, vierter Baum gepflanzt.

Änderungen soll es auch für den Bereich am Marktplatzbrunnen sowie bei der Parkplatzsituation an der Ostseite in Richtung Weiße-Turm-Straße geben. "Wir haben viele Anregungen und Wünsche aufgenommen, darüber mit den Planern gesprochen und Lösungen gefunden", konstatiert die Stadtbaumeisterin und spricht von einer guten Zusammenarbeit. Um nicht allzu große Hoffnungen zu wecken: Alles konnte nicht umgesetzt werden. Mehr Parkplätze zum Beispiel wird es nicht geben.

Welche Entscheidungen trifft der Stadtrat am Montag?

In der öffentlichen Stadtratssitzung am Montag, 9. Oktober (Beginn 19 Uhr), stellt Realgrün seinen Vorentwurf vor. Der Stadtrat wird dazu einen Beschluss fassen. Nochmalige Änderungen sind möglich. Danach könnten die Entwurfsplanung und das Genehmigungsverfahren starten. Wenn alles optimal läuft, ist ein Baubeginn aus Sicht des Stadtbauamtes frühestens im Jahr 2025 möglich.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Gerolzhofen
Stefan Pfister
Deutsche Telekom AG
Informationsveranstaltungen
Marktplatzumgestaltung Gerolzhofen
Marktplätze
Mobilität
Rathaus Schweinfurt
Stadt Gerolzhofen
Stadträte und Gemeinderäte
Stadtverwaltung Schweinfurt
Öffentlichkeit
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top