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Röthlein
Mahnfeuer im Kreis Schweinfurt: Landwirte solidarisieren sich mit ihren Kollegen in Berlin
Mit Mahnfeuern bei Röthlein und Stadtlauringen setzten Bauern aus dem Raum Schweinfurt ein Zeichen, um die Bauernproteste in Berlin zu unterstützen.
Stadtlauringen: die daheim gebliebenen Bauern entzünden ein Mahnfeuer an der Staatsstraße 2280 zwischen Oberlauringen und Stadtlauringen.
Foto: Anand Anders | Stadtlauringen: die daheim gebliebenen Bauern entzünden ein Mahnfeuer an der Staatsstraße 2280 zwischen Oberlauringen und Stadtlauringen.
Daniela Schneider
 und  Andreas Lösch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:05 Uhr

Die Landwirte, die am vergangenen Sonntag mit über 300 Traktoren nach Berlin aufgebrochen sind, um in der Hauptstadt für das Ansehen ihres Berufstandes zu demonstrieren, erhalten Unterstützung aus der Heimat: Am Dienstagabend wurden bei Röthlein und Stadtlauringen Mahnfeuer der Solidarität entzündet. Dort versammelten sich örtliche Landwirte, um "ein Zeichen zu setzen", wie es der Wetzhäuser Agrarbetriebswirt Jürgen Schmidt erklärt.

An der Staatsstraße ein Feuer entfacht

"Wir wollen uns solidarisch zeigen" mit den Kollegen, die die weite Fahrt nach Berlin angetreten haben, sagt er.  An der Staatsstraße 2280 zwischen Stadtlauringen und Oberlauringen hatten sich deswegen am Dienstagabend laut Schmidt rund 20 Landwirte oder Mitarbeiter aus landwirtschaftlichen Betrieben stundenlang mit zwischenzeitlich bis zu 15 Traktoren versammelt und ein Feuer entzündet.

Großgemeinde organisiert Protest

Hoch schlugen auch die Flammen des Mahnfeuers in Röthlein: Die Landwirte der Großgemeinde Röthlein-Hirschfeld-Heidenfeld setzten damit ebenfalls ein Zeichen der Solidarität mit den Kollegen in Berlin. Nach einem Aufruf der Gruppierung  "Land schafft Verbindung" hatten sich ganz spontan die großgemeindlichen Landwirte entschlossen, mit insgesamt acht Schleppern durch die Gemeinde zum Treffpunkt bei der Halle von Familie Martin Götz in Röthlein zu fahren. Dort in der Flur Richtung Schwebheim wurde dann –  von Verwaltungsseite genehmigt – bei Dämmerung das Mahnfeuer entzündet. Wie Organisator Holger Hetterich erläuterte, war es den Landwirten der drei Ortsteile sehr wichtig, dieses weit sichtbare Zeichen der Solidarität zu setzen.   

Innerhalb von 24 Stunden organisiert

Die Mahnfeuer waren kurzfristig von der deutschlandweit vernetzten Bauernorganisation "Land schafft Verbindung" über den Nachrichtendienst "WhatsApp" initiiert worden, wie Jürgen Schmidt dieser Redaktion erklärt. "Innerhalb von 24 Stunden haben wir es organisiert." Am Montag "haben wir das Planen angefangen und mit der Gemeinde abgeklärt, dass es genehmigt wird".  Den Bauern bei Stadtlauringen und Röthlein taten es bundesweit viele Kollegen gleich:  Am 26. November brannten an vielen Orten in ganz Deutschland ab 17 Uhr Mahnfeuer.

Schmidt selbst sei am vergangenen Sonntag beim Treffpunkt der Berlinfahrer in Geldersheim dabei gewesen und habe die Traktorenkarawane "bis Meiningen" begleitet, dann sei er zurückgekehrt, da er sich um seinen landwirtschaftlichen Betrieb habe kümmern müssen. Der 32-Jährige betreibt im Stadtlauringer Ortsteil Wetzhausen eine Ferkelaufzucht mit rund 300 Zuchtsauen und bewirtschaftet etwa 100 Hektar Ackerland.

Weit sichtbar lodert das Mahnfeuer der großgemeindlichen Röthleiner Landwirte.
Foto: Daniela Schneider | Weit sichtbar lodert das Mahnfeuer der großgemeindlichen Röthleiner Landwirte.
 
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