Bei einem Besuch der Stadt Schweinfurt, hat Sigrid Stegemann aus Ansbach einen Zwischenstopp am Hauptbahnhof gemacht, um dort die Toilette im Bahnhofsbereich zu benutzen. Doch was sie vorfand, schockierte sie zutiefst.
"Dieses Örtchen ist ein Ort des Grauens. Rundum voll Schmutz und die Schüssel bis zum Rand gefüllt mit Exkrementen", entrüstete sich die Ansbacherin in einem Gespräch mit dieser Redaktion. Sie sei an den Schalter gegangen, um sich zu beschweren. Dort habe man sie genervt empfangen und ihr gesagt, es würde täglich Beschwerden zu den Zuständen der WCs geben.
Man habe sie zu den Gleisen fünf und sechs geschickt, um sich an der dortigen Information zu beschweren. Auch dort habe man ihr lediglich "primitive Ausreden" entgegengebracht, sagte Stegemann.
Nach ihrem Erlebnis hat sie sich an die Redaktion gewandt, um auf die Zustände auf der Bahnhofstoilette am Schweinfurter Hauptbahnhof aufmerksam zu machen. "Ich habe 50 Cent bezahlt, um zu kotzen und den ganzen Tag gegen Übelkeit anzukämpfen", berichtet sie abschließend.
Wie schlimm ist es wirklich?
Nach dem Hinweis hat die Redaktion den Selbstversuch gemacht und das stille Örtlichen inspiziert. Später Vormittag: Von außen machen die Toiletten am Schweinfurter Hauptbahnhof einen guten Eindruck. Ein Fünfzig-Cent-Stück verschwindet im Bezahlschlitz der Toilette. Mit einem motorischen Surren entriegelt sich die Toilettentür.
Doch sobald die Tür nur wenige Zentimeter aufgeschwungen ist, schlägt einem der beißende Gestank von Urin und Fäkalien entgegen. Besonders die hohen Temperaturen haben das Toilettenhäuschen aufgeheizt und den Gestank noch intensiviert.
Die Toiletten selbst, aber auch die Wände sind voll von Schmutz und undefinierbaren Resten. Der Gestank nimmt einem die Luft zum Atmen. Klopapier ist zwar vorhanden, aber die Rolle ist von Feuchtigkeit gewellt und in keinem verwendbaren Zustand.
Am Infostand der Deutschen Bahn scheint man vom Zustand der Toiletten nicht sonderlich überrascht. Freundlich wird erklärt, das Reinigungspersonal sei gerade am Arbeiten und es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Toiletten wieder sauber seien. Bei einem erneuten Besuch gegen 17 Uhr ist der Zustand der WCs jedoch unverändert und auch kein Reinigungspersonal in Sicht.
Das sagt die Deutsche Bahn zu den Vorwürfen
Auf Nachfrage dieser Redaktion antwortete die Pressestelle der Deutsche Bahn AG: "Die Toilettenanlage im Hauptbahnhof Schweinfurt befindet sich aufgrund von Vandalismusschäden sowie baulicher Mängel in einem schlechten Zustand. Wir bedauern die Einschränkungen für Reisende und Besucher".
Ein von der Deutschen Bahn beauftragter Servicedienstleiter solle die Toiletten sechsmal pro Woche reinigen, so heißt es. Einen Drittdienstleister wie Sanifair würde sich aufgrund der geringen Nutzung der Toiletten nicht lohnen. Von baulichen Mängeln oder Schäden durch Vandalismus war hingegen nichts zu hören.
Grundstücksbesitzer verweigern Zugang: Fußgängersteg am Schweinfurter Hauptbahnhof wird wohl abgerissen
Wer sehen will, wie groß das Interesse von Stadt und Deutsche Bahn am Hauptbahnhof sind, benutzt ( oder besser benutzt nicht) die Toiletten am Hauptbahnhof. Gegenüber Auswärtigen muß sich jeder Schweinfurter schämen, was da geboten wird und auch noch Geld kostet.
In Gemünden - immerhin dem 4.größten Bahnhof Unterfrankens - können die Umstiegswilligen nur von einer Erlösung träumen. Und in Lohr sieht es auch nicht besser aus.
Ein paar km im Ausland und man findet wirklich saubere Toiletten ohne Bezahlen zu müssen.
Alles was von der öffentlichen Hand in der Beziehung geboten wird, egal ob Autobahn oder Bundesbahn ist einfach nur zum K......
habe die Bahn angeschrieben und auf diese Missstände hingewiesen. es kam ein Antwortschreiben, ich solle mich an die Sanitärfirmen wenden, die für das Saubermachen der Toiletten zuständig sind (Adresse war dabei) 🙃 - da war ich sprachlos… Ich als Kunde soll irgendwelche Firmen anschreiben mit denen die Bahn einen Vertrag zur Reinigung der Sanitäranlagen hat - wer es nicht glaubt, ich habe das Schreiben aufgehoben
die DB-Vorstände haben ja den Schlüssel zur Prokuristen-Toilette und brauchen sich um die Nöte der Kund/innen nicht zu kümmern.
Reform = alles wird teurer, nix besser und die sich vorher schon die Tasche vollgemacht haben, die haben hinterher noch mehr.
Privatisierung würde eben nur bei funktionierender Konkurrenz funktionieren und sicher nicht bei Mono- oder Oligopolisten. Demzufolge nicht verwunderlich, wenn eben diese der Privatisierung bei der Großen Politik wirksam das Wort reden. Da man auch dort nicht mit den o. g. Problemen der "kleinen Leute" konfrontiert wird/ somit die ALP-Brille aufhat... usw. Aber sich wundern, dass die "kleinen Leute" unzufrieden sind.
Folge: die verschiedenen Unternehmen unterboten sich gegenseitig im Preis - der Service musste ja logischerweise schlechter werden.
Ergebnis: die privaten Unternehmen bieten heute nur noch Güterverkehr - die Regierung musste ein staatliches Eisenbahnunternehm (Amtrak) gründen, das chronisch unterfinanziert, nur noch eine Grundversorgung aufrecht erhalten kann - mit Reisegeschwindigkeiten von umgerechnet ca. 80 km/h - und die Vahn ist nur noch was für Touristen und den Urlaub. DAS wären die Konsequenzen einer radikalen Privatisierung (andere Länder in Südamerika haben gar keinen Fernverkehr mehr)!
"a ganz aso is a wida ned".
Im Prinzip ist in den USA das Gleiche passiert wie bei uns: der motorisierte Individualverkehr. Und dann gab/ gibt es noch die Fernbusse.
Außerdem, da die Entfernungen viel größer sind, gewann der Flugverkehr eine gewaltige Bedeutung.
Weil riesige Landstriche aber viel dünner besiedelt sind als hier, lohnte sich (wie bei uns auf den Nebenstrecken) der Bahnbetrieb im Personenverkehr nicht mehr.
Was die Regierung gemacht hat, war praktisch eine notdürftige Sicherstellung des Bahnbetriebes auf den langen Strecken.
In den Ballungsgebieten an Ost- und Westküste hingegen werden Bahnverkehrssysteme wieder eingerichtet bzw. ausgebaut, weil der Individualverkehr an Grenzen stößt und man durch Fliegen zuwenig Zeitgewinn hat (bzw. gar welche zusetzt).
Die Sachlage ist komplex; mal sehen, was die USA in den nächsten Jahrzehnten daraus machen.
Diese Reinigungunternehmen heißen nur so, weil sie Geld waschen. 😁
Ich war im Allgäu im Urlaub, in Füssen am Bahnhof das gleiche Bild.Hab meine Kinder dann einfach in ein Gebüsch geschickt,scheiß auf die 50 Cent aber bevor sie sich da irgendetwas auflesen.....