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Bergrheinfeld
Labrador riss trächtige Häsin: Welche Strafe dem Halter droht und wo Hunde frei laufen dürfen
Ein Labrador hat bei Grafenrheinfeld einen Hasen gerissen. Jagdpächter Ronald Börtlein sagt, dass Hundehalter ihre Tiere öfters unbeaufsichtigt laufen lassen.
Jagdpächter Ronald Börtlein – hier mit seiner Hündin Haska – hat sein Jagdrevier am Maindamm immer im Blick, auch um Konflikte zu vermeiden.
Foto: Daniela Schneider | Jagdpächter Ronald Börtlein – hier mit seiner Hündin Haska – hat sein Jagdrevier am Maindamm immer im Blick, auch um Konflikte zu vermeiden.
Daniela Schneider
 |  aktualisiert: 08.02.2024 18:00 Uhr

Freilaufende Hunde sind des Hasen Tod. Das sei leider immer wieder traurige Realität, sagt der Bergrheinfelder Jagdpächter Ronald Börtlein. Erst kürzlich wurde in seinem Revier eine trächtige Häsin von einem unbeaufsichtigten Labrador gehetzt und gerissen. Den Vorfall nimmt der Jagdpächter zum Anlass, um Hundebesitzer auf ihre Aufsichtspflicht hinzuweisen. "Hört der Hund aufs Wort, kann er auch ohne Leine laufen; ist er nicht abrufbar, dann muss er an die Leine, so einfach ist das."

Börtlein hat selbst zwei Hunde und ärgert sich zunehmend über Hundehalter, die ihre Tiere in seinem Revier unbeaufsichtigt laufen lassen, wie kürzlich am Main auf Grafenrheinfelder Seite. Seit über 20 Jahren betreut der Bergrheinfelder dort ein Niederwildrevier mit 330 Hektar Fläche und unzähligen Wildtieren – vom Hasen, über Rebhühner und Fasane bis hin zum Wildschwein. Gepachtet hat er das Areal von der Bergrheinfelder Jagdgenossenschaft, einem Zusammenschluss von Grundeigentümern.

Neben der Hege für den Erhalt eines artenreichen und gesunden Wildbestands steht auch der Schutz der Fläche vor Wildschaden ganz oben auf der täglichen To-Do-Liste des Jagdpächters. Es sei dabei nicht einfach, die Wildhege, den Naturschutz, die Interessen der Grundbesitzer, der Landwirte und die der Hundebesitzer sowie Freizeitnutzer unter einen Hut bringen, sagt Börtlein.

Nachwuchs ist leichte Beute für freilaufende Hunde

Börtlein sucht nach eigenen Worten bei Konfliktsituationen immer erst das klärende Gespräch und stellt fest, dass das Gros der Hundebesitzer einsichtig ist und seine Anregungen annimmt. Vielen Hundehaltern sei nämlich nicht bewusst, dass Mainauen und Hamsterstreifen das Habitat unzähliger Tiere sind, die dort ihren Nachwuchs großziehen – eine leichte Beute also für Hunde.

Eine trächtige Häsin wurde vor ein paar Wochen in Börtleins Revier von einem unbeaufsichtigten Labrador gehetzt und gerissen.
Foto: Ronald Börtlein | Eine trächtige Häsin wurde vor ein paar Wochen in Börtleins Revier von einem unbeaufsichtigten Labrador gehetzt und gerissen.

Leider gebe es aber auch uneinsichtige Menschen, berichtet Börtlein und verweist auf den Vorfall mit der gerissenen Häsin vor einigen Wochen. Börtlein hatte bei seinem Rundgang im Revier beobachtet, wie ein Hund in der Ferne einem Hasen hinterher jagte – "vom Besitzer weit und breit keine Spur". Schließlich habe er auf der anderen Seite des Damms am Main eine Gruppe Menschen entdeckt und sie auf den jagenden Hund aufmerksam gemacht.

Ein Mann sei schließlich angerannt gekommen und schnell aggressiv geworden, schildert Börtlein die Begegnung. Der Jagdpächter rief deshalb die Polizei. Noch während die Beamten, der Hundehalter und der Jagdpächter auf dem Maindamm diskutierten, habe der Hund in der Ferne weiter gejagt. Ein Abruf seitens des Besitzers sei erfolglos geblieben. Wenig später habe er dann die gerissene Häsin gefunden. Der Hundebesitzer muss nun mit einer Anzeige wegen Wilderei rechnen.

Hohe Strafen für Wilderei

Die rechtlichen Konsequenzen seien vielen Hundehaltern nicht bewusst, sagt Börtlein. Läuft ein Hund unbeaufsichtigt im Wald oder auf Feldern herum, hetzt oder verletzt er Tiere, so liegt eine Ordnungswidrigkeit nach dem Bayerischen Jagdgesetz vor. Hier verhängt die zuständige Behörde ein Bußgeld. Kommt dies öfter vor oder handelt der Hundebesitzer mit Vorsatz, kann es sich sogar um eine Straftat handeln.

Werden Wildtiere verletzt oder gar getötet, könne der Pächter vom Hundehalter oder von der Hundehalterin Schadenersatz verlangen, sagt Börtlein. Diese Summen könnten schnell vierstellig werden. So sei 2021 im bayerischen Schwandorf ein Schäfer zu 6000 Euro Bußgeld verurteilt worden, weil sein Hütehund ein Rehkitz gehetzt und gerissen hatte. Eine Situation übrigens, die nach dem Jagdschutzparagrafen sogar zum Abschuss des aufsichtslosen, jagenden Hundes berechtige.

Börtlein appelliert daher an die Vernunft der Hundehalter und fordert eine verantwortungsvolle Erziehung des Hundes. Für die Wildtiere seien freilaufende Hunde gerade jetzt besonders gefährlich, da die Vegetation noch spärlich sei. So seien Hasen, die gerade "Hasenhochzeit" halten, auf der freien Fläche nicht nur gut zu sehen, sondern mit Föten im Leib auch viel langsamer.

Börtlein wünscht sich von allen, die in seinem Jagdrevier unterwegs sind, gegenseitigen Respekt und einen verantwortungsvollen Blick auf den geliebten Vierbeiner, der an die Leine sollte, wenn er nicht gehorcht. Auch mit Blick auf andere Reviernutzer, die von freilaufenden Hunden schon bedrängt oder gar vom Fahrrad geholt worden seien.

 
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  • Mila
    Alle denken, sie würden sich richtig verhalten, tun es aber offensichtlich nicht, wie man liest. Manche Hunde hören aufs Wort (durch intensives Training, was etwas kostet), einige Radfahrer verhalten sich rücksichtsvoll, manche Wanderer agieren gegenüber Hunden und Radfahrern vorsichtig und bedacht. Dann gibt es die, die nur meckern, schimpfen und wenn sie darauf hingewiesen werden, werden sie im schlimmsten Fall handgreiflich oder hetzen sogar ihren Hund auf denjenigen. Fazit: jeder sollte sein Verhalten überprüfen und korrigieren. Manchmal ist es auch einfach nur Angst aufgrund schlechter Erfahrungen. Bei schönem Wetter schwärmen alle wieder aus, also Hunde an die Leine, Radfahrer ein Mal mehr vorher absteigen und Wanderer ab und zu in den Rückspiegel schauen. Dann könnte es klappen!
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  • martin-neuner@outlook.de
    Es gibt viele vernünftige Hundebesitzer und einige uneinsichtige.
    Es ist harte Arbeit einen jagenden Hund abzurufen und nur sehr wenige können es.
    Das Tier leid betrifft die meisten nur beim eigenen Tier.
    Ich habe seit 40 Jahren Jagdhunde, meine letzten kann ich abrufen. Ich habe sehr viel Zeit investiert.
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  • stefan.behringer@web.de
    "Der beißt Sie nicht in den Hals, der will doch nur spielen...."
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  • Funkenstern
    Aggressiven Hundebesitzern, die dann noch uneinsichtig rumlabern, gehört das Tier entzogen.
    Als Hundebesitzer plädiere ich für einen Wesenstest, aber für das obere Ende der Leine.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zitat Jagdpächter Börtlein: "Hört der Hund aufs Wort, kann er auch ohne Leine laufen; ist er nicht abrufbar, dann muss er an die Leine, so einfach ist das."

    Angesichts von Hasen, Rehen etc. geht der Jagdinstinkt vieler Hunde durch! Habe ich als Spaziergänger schon mehrmals erleben dürfen. Aber das waren ja alles "Hunde die hören".

    Gleiches Spiel wenn man ständig von anrennenden Hunden angeschnüffelt wird die eben nicht auf Zuruf hören man sich das verbittet!

    Für mich sind Hundehalter in der Mehrheit Egoisten! Das Wohl anderer Spaziergänger oder Radfahrern liegt ihnen fern. Bittet man den Hund zuruückzurufen oder verbittet man sich das anschnüffeln, anspringen und nachrennen wenn man zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist erntet man so gut wie niemals Verständnis, egal wie freundlich man ist!

    Wenn es um das Tier geht verbitten sich die Besitzer oftmals jegliche Kritik, leider musste ich das so feststellen.
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  • jebusara@web.de
    @einFranke

    Für mich sind Radfahrer Egoisten. Sie kommen, meist von hinten, lautlos an und wenn man Pech hat fahren sie so nah an einem vorbei, dass man zum Sturz kommt. Selbst auf engen Waldwegen nehmen sie keinerlei Rücksicht. Wenn man sich das verbittet werden sie meist aggressiv. Man erntet so gut wie nie Verständnis, egal wie freundlich man ist.

    Die Radfahrer verbitten sich stets jegliche Kritik, leider musste ich das schon mehrfach so feststellen.
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  • chjoachim@web.de
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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  • jhuller@gmx.de
    Ich bin viel mit dem Fahrrad im Wald unterwegs. Da erlebe ich oft folgende Situation. Man nähert sich Fußgängern von hinten, welche in Gruppen oft nebeneinander die gesamte Breite eines Weges nutzen, wogegen prinzipiell nichts einzuwenden ist.

    Wenn man von weitem klingelt, wird man nicht gehört. Fährt man näher ran, klingelt dann, zucken sie zusammen und springen reflexartig zur Seite, obwohl man schon längst auf deren Schritttempo herunter gebremst hat.

    Bei solchen Situationen wurde ich auch schon beschimpft, obwohl ich mir NICHTS zuschulden habe kommen lassen. Ich warte bis ich wahrgenommen werde und fahre dann vorbei.

    Was ich damit sagen will: ihre Pauschalverurteilung ALLER Radfahrer ist genauso falsch, wie die Pauschalverurteilung ALLER Hundehalter von einFranke. Dessen Forderungen an andere Wegbenutzer ist genauso egoistisch als das, was er den anderen vorwirft. Alle sollen sich stattdessen nach ihm richten.

    Leben und leben lassen und weniger Verbissenheit wäre mal schön.
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  • die-appels@gmx.de
    Thema verfehlt.
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