Der Streit über den nun gestrichenen 300-Personen-Saal im Kulturforum am Martin-Luther-Platz ging im Ferienausschuss in die nächste Runde. Die Verwaltung antwortete auf eine Anfrage der SPD, die Aufklärung über die Abläufe bei den Jurysitzungen und danach gefordert hatte und wissen wollte, zu welchem Zeitpunkt Architekt Markus Kill von Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten aus Köln die Verwaltung informiert hatte, dass der Saal nicht in der gewünschten Größe und nicht im Kostenrahmen zu realisieren ist.
Im Stadtrat am 23. Juli gab es Streit zwischen Kill und den Räten, da er sich und sein Büro aus seiner Sicht ungerechtfertigt in der Kritik sah. In einem späteren Gespräch mit dieser Zeitung betonte Kill, er habe von Anfang an die Verwaltung darüber informiert, dass der Saal mit 300 Personen aufgrund der Größe des Grundstückes nicht baubar sei und vor allem erhebliche Mehrkosten zu erwarten seien.
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Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) hatte für die erneute Diskussion und die Anfrage der Sozialdemokraten nur bedingt Verständnis. Aus seiner Sicht habe sich die Verwaltung korrekt verhalten, das hatte er auch im Stadtrat betont. Er verwies darauf, dass es einen klaren Beschluss gebe, dass der 300-Personen-Saal nicht gebaut werden soll und stattdessen die von Kill vorgeschlagene 166-Personen-Variante im Erdgeschoss geprüft werde. Natürlich, so der OB, könne man auch größer im Untergrund bauen, das würde eben die besagten vier Millionen Euro Mehrkosten produzieren.
"Wir fanden es aber seriös und notwendig zu fragen, ob der Stadtrat das so will", so der OB, der ebenso erklärte, aus seiner Sicht sei die Frage, welche Variante zukunftsweisend sei, seit Monaten geklärt. Baureferent Ralf Brettin erläuterte noch einmal die Abläufe vor und nach der Juryentscheidung im Oktober vergangenen Jahres, als der Entwurf von Kills Büro einstimmig von allen elf Mitgliedern als der beste auserkoren wurde.
Der Jury, so der Baureferent, konnte Kill gar nicht sagen, dass sein Entwurf nicht in Größe und Kostenrahmen realisierbar ist, weil es ein anonymes Verfahren gewesen sei. "Im Plan hat er im Kellergeschoss einen Saal mit 308 Plätzen, also sagte er zunächst, dass es geht", so Brettin. Die Auslobung liegt dieser Redaktion vor, auch der Entwurf des Siegers. Der Saal ist mit Nebenräumen im Keller eingezeichnet und der Kostenrahmen von 13 Millionen Euro, vorgegeben durch die Verwaltung, für die Sanierung der Alten Reichsvogtei, des Alten Gymnasiums, des Stadtschreiberhauses und des Neubaus des Kulturforums war ebenso klar benannt.
Im Laufe des VGV-Verfahrens wurde klar, dass eine Alternative nötig ist
Brettin betonte, es sei ein "prozesshaftes Vorgehen." Wann genau Markus Kill die Verwaltung informierte, dass es Schwierigkeiten mit der Realisierung des Entwurfs gebe, könne er nicht mehr sagen. Man sei aber im Verlauf des so genannten VGV-Verfahrens, bei dem das Büro mit der weiteren Ausarbeitung des Entwurfs beauftragt wurde, dazu gekommen, dass man Alternativen braucht.
Brettin gestand zu, dass auch er den von Kill ausgehenden Streit im Stadtrat "nicht sonderlich glücklich" fand. Gleichwohl sei es ein sehr kompetentes und erfahrenes Büro, es habe die bestellten Arbeiten immer korrekt und professionell geliefert. "Wir empfehlen, mit dem Büro weiter zusammen zu arbeiten", so Brettin. Er halte es nach wie vor für den richtigen Weg, erst dann auf den Stadtrat zugegangen zu sein, als nicht nur das Problem bekannt war, sondern auch Lösungsvorschläge dafür vorlagen. Außerdem habe die Verwaltung, kurz nach dem Eklat im Stadtrat, in Köln ein sehr konstruktives und sachliches Gespräch mit dem Büro gehabt.
JA auf jeden Fall Zustimmung zu ihrer ANALYSE:
> "Handschrift & Format fehlen" was städtebauliches ENSEMBLE die GESTALTUNGSQUALITÄT und BAUKÖRPER betrifft
> "Ängstlichkeit & Kleingeist" ... sowie dumme PARTEILICHKEIT+INKOMPETENZ des Stadtrates - statt Bürgerbeteiligung+Suche nach bester IDEE+LÖSUNG für unsere Stadt vgl Mißachtung des NEIN zum LGS-Bürgerbescheid
> Provinzielles BAUREFERATohne INTEGRITÄT+FACHKOMPETENZ+BAUKULTUR
> Ein orientierungsloser OB im Rathaus - welcher statt als OB integrativ + schöpferisch für alle BÜRGER zu wirken - CSU-Parteipolitik in den Mittelpunkt stellt - sowie die FÜHRUNGSAUFGABE und den KURS unserer Stadt - wie übrigens auch der Stadtrat - blind seinen REFERATS-/Amtsleitern überläßt ...
selbst "Schlangengrube" bei KONTROLLFUNKTIONEN des Stadtrates durchgehen läßt
> SCHWEINFURT - erinnert inzwischen - wie weite Teile unseres Landes an das dekadente+chaotische KANZLERINNENAMT
https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Glas-und-Holz-fuer-die-Marke-Kulturforum;art742,10078856,B::pic16669,8461554
Von der architektonischen Erscheinung, ungeachtet des ganzen Prozederes, ist das nach wie vor ein kläglicher Gesamteindruck der Oberen Straße und kein großer Wurf. Die Straße ist schließlich Gegenstück zur Brückenstraße und hat großen Handlungsbedarf! Das hat aber bei weitem nicht mehr Handschrift & Format der Grieser-Ära, sondern widerspiegelt sehr anschaulich Ängstlichkeit & Kleingeist des derzeitigen Rathauses. Stadtentwicklung funktioniert nicht durch Verwaltung sondern Visionen, wie wir seit Grieser wissen.
Einen ortsfremden Besucher würde ich nicht hierin führen, sondern allein zu MGS & Kunsthalle.
Das Ganze sieht so ähnlich aus, wie die Brückenstraße vor(!) der Neugestaltung. Entweder man versucht eine große Lösung, unter Hinzuerwerbung der beiden rechten Schuppen, oder man lässt es (derzeit/hier) ganz bleiben.