Seit dem 11. Oktober gibt es für die meisten Bürgerinnen und Bürger, die sich gegen eine Corona-Schutzimpfung entschieden haben, keinen Anspruch mehr auf kostenlose Corona-Tests. Nachdem grundsätzlich allen ein Impfangebot gemacht werden konnte, sah der Bund keine Veranlassung mehr, die Testkosten auch weiterhin zu übernehmen. Die Folge: Viele Menschen verzichten nun auf einen freiwilligen Test, da sie hierfür nicht bezahlen wollen. Doch welche Auswirkungen hat das auf das Infektionsgeschehen?
Klar ist: Der Bedarf an Corona-Tests ist in den vergangenen Monaten aufgrund der steigenden Impfquote generell gesunken. In Bayern gelten derzeit (Stand 20. Oktober) 63,7 Prozent der Menschen als vollständig geimpft. Und so verlieren auch die Testangebote im Raum Schweinfurt, wo mit einer ähnlichen Impfquote gerechnet wird, zumindest teilweise an Bedeutung. Folglich stellten Landratsamt, Stadt und zahlreiche Drittanbieter einige ihrer Teststellen bereits ein. Klar ist aber auch, dass die bundesweiten Infektionszahlen derzeit wieder steigen. Auch Stadt und Landkreis Schweinfurt kämpfen mit vergleichsweise hohen Inzidenzwerten.
Sennfelder Teststation weiter geöffnet: "Nachfrage war gigantisch"
Auch deshalb bietet das vom Roten Kreuz betriebenen Testzentrum der Sennfelder Wasserwacht, im Gegensatz zu vielen anderen, weiterhin ein breites Testangebot. Hier hat man noch immer täglich die Möglichkeit, sich zwischen 18 und 20 Uhr testen zu lassen, am Sonntag bereits ab 17 Uhr. Wie der Leiter des Testzentrums, Holger Merz, auf Nachfrage mitteilt, habe man bereits im April auf einen Sieben-Tage-Betrieb umgestellt, "die Nachfrage war gigantisch".
Für das Corona-Schnelltest-Zentrum im Wasserwacht-Schulungsgebäude brauchen Testwillige auch weiterhin keinen Termin. Mit einer täglichen Testzahl im "mittleren zweistelligen bis dreistelligen Bereich" gehöre man zu den größten Anbietern im Raum Schweinfurt, so Merz. So habe es Tage mit 30 Tests, aber auch Tage mit 300 bis 400 Tests gegeben. Die Zahlen schwankten in den vergangenen Wochen enorm, je nach Wochentag, sagt Merz, der mit 43 ehrenamtlichen Helfern weiterhin ein verlässliches Testangebot bieten will. Doch auch er nimmt seit dem 11. Oktober eine deutliche Veränderung wahr.
Immer weniger Tests trotz steigender Infektionszahlen
"Seitdem die Tests etwas kosten, sind unsere Zahlen auf 60 bis 50 Prozent zurückgegangen", sagt Merz. Vor allem unter Erwachsenen ist die Testbereitschaft erheblich gesunken. Die Zahl der getesteten Kinder sei hingegen gleich geblieben, da diese auch weiterhin kostenlos für die Schule getestet werden könnten. Der Rückgang, so Merz, sei "sehr bedauerlich". Gerade weil die Infektionszahlen derzeit wieder stiegen. Und: "Ich befürchte, dass die Dunkelziffer der Infizierten noch viel höher ist."
Erwachsene, die sich nun noch freiwillig kostenpflichtig testen lassen, kämen nur noch vereinzelt, um sich etwa für ein Date, einen Kinobesuch oder aus medizinischen Gründen abzusichern, erklärt Merz. Er habe sowohl für die behördliche Regelung, als auch für Menschen, denen 15 Euro für einen Schnelltest zu teuer sind, Verständnis. "Es ist aber problematisch, dass sich die meisten Menschen nun nicht mehr vorsorglich testen lassen", so Merz. Auch bereits Geimpfte müssten in den Geldbeutel greifen.
Dies führe dazu, dass sich Menschen mit Symptomen oftmals nicht testen ließen, "da sie es erstmal mit sich ausmachen". Die Hemmschwelle, zum Testen zu gehen, sei deutlich höher geworden. In der Zwischenzeit könnten sie jedoch bereits zahlreiche Mitmenschen infiziert haben. "Mit Blick auf die Pandemie ist das eine beunruhigende Entwicklung", sagt Merz. Und der Trend, sich nicht mehr testen zu lassen, setzte sich immer weiter fort.
"Schwangere müssen ihren Mutterpass vorzeigen"
Um der Entwicklung entgegen zu steuern, empfiehlt Merz die Anschaffung von Selbsttests. "Die kann sich jeder für wenig Geld im Supermarkt kaufen und sollte immer ein paar zuhause haben." Dadurch könnten erste Zweifel ausgeräumt werden. Doch kostenpflichtige Tests treffen nach wie vor nicht alle Bürgerinnen und Bürger. Wie berichtet, gibt es einige Personengruppen, die weiterhin ohne Bezahlung einen Abstrich erhalten. Beispielsweise Menschen, die zum Zeitpunkt der Testung noch keine 18 Jahre alt sind, Personen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, oder Schwangere und Stillende. Laut Merz brächten die Berechtigungs-Kontrollen dieser Personengruppen keine größeren Probleme mit sich.
"Schwangere müssen beispielsweise ihren Mutterpass vorzeigen, Teilnehmer einer Corona-Studie haben eine Bescheinigung", so Merz. Bei Stillenden reiche die glaubhafte Erklärung aus. Schwierigkeiten mit Menschen, die versuchen sich einen kostenlosen Test zu erschleichen, gebe es bislang nicht. Doch warum gibt es, ungeachtet der ausgenommenen Personengruppen, überhaupt noch so viele Menschen, die ungeimpft sind?
Laut Holger Merz könne man diese Menschen in zwei Lager aufteilen. "Die einen lehnen eine Impfung aus innerer Überzeugung ab." Die anderen würden sich gerne impfen lassen, könnten es aber nicht. "Da gibt es eine nicht unerhebliche Anzahl an Menschen, denen schlicht die Lobby fehlt", erklärt Merz und meint etwa Menschen mit besonderen Krankheiten. "Ich kenne Fälle, da wird vom Arzt keine Bescheinigung ausgestellt, die Betroffenen wollen aber dennoch arbeiten gehen und müssen dann für einen Test zahlen."
Wie geht es weiter mit den Teststationen?
Viele Anbieter haben ihr Testangebot bereits eingestellt. Für die Anbieter, die noch immer testen, könnte der Betrieb jedoch ebenso bald enden. Nachdem sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kürzlich für ein Ende "der epidemischen Lage" zum 25. November ausgesprochen haben soll, könnte dies auch Auswirkungen auf die Testangebote haben. Laut Holger Merz würde damit auch die Lizenz für die Teststellen enden. Anders als geplant, könnten Corona-Abstriche bei der Wasserwacht Sennfeld also schon bald der Vergangenheit angehören. "Für unsere Ehrenamtlichen bedeutet die Entwicklung ein Durchatmen, im Hinblick auf die Pandemie ist das aber keine gute Entwicklung", so Merz.
...untermauert doch die Tatsache der Ansteckung durch Ungeimpfte. Wie viele Spieler (mit denen man als Trainer zu tun hat) sind ungeimpft (Bsp. Kimmich) und können so das Virus übertragen (auch wenn bei denen noch keine Symptome vorliegen!).
Solche Regeln gibt es leider nur, weil sich manche Menschen leider nicht impfen lassen wollen, und die Gesamtgesellschaft die vor sich selbst schützen will!!
Wer geimpft, oder genesen ist, hat ja kaum noch etwas zu befürchten!
Wenn sich nur geimpfte Menschen im Zauberberg treffen, und da ein Corona-Ausbruch stattfindet, dann liegen die vielleicht ein paar Tage auf der Nase, und sind am nächsten Wochenende mitunter schon wieder auf der Piste.
Wenn es da jedoch einen Impf-Gegener trifft, der sich mit gefälschten Dokumenten da reingeschmuggelt hat, muss man den vielleicht am nächsten Wochenende in der UNI-Klinik besuchen.
Ja: So sind wir halt: Wir alle stecken alle gemeinsam zurück, um die Unbelehrbaren weiterhin vor ihrer Dummheit, oder ihrem Unwissen, zu schützen, weil sie die Folgen Ihres Handelns immer noch nicht verstanden haben.
Es geht nicht mehr darum die Gesamtbevölkerung zu schützen...
"Wer geimpft, oder genesen ist, hat ja kaum noch etwas zu befürchten!" - Also, dann lassen Sie bitte ihre Mitmenschen in Ruhe. Es ist jedem seine eigene Entscheidung, ob er sich impfen läßt, und er braucht die Entscheidung vor niemandem zu begründen oder zu rechtfertigen.
Die Ungeimpften sind doch gerade die, die bei Großveranstaltungen gar nicht teilnehmen (dürfen), oder wenn dann nur aktuell getestet.
Nichtgeimpfte belasten auch die Krankenhäuser, da fast ausschließlich Ungeimpfte auf der Intensivstation liegen. Nachzulesen auf jeder Homepage eines jeden betroffenen Krankenhause. Das belastet die allg. Sozialkasse.