Es ist drei Jahre her, dass Oberbürgermeister Sebastian Remelé und sein Baureferent Ralf Brettin zum Sommergespräch ins Rathaus luden. Thema: Kulturforum am Martin-Luther-Platz. Als niedrigschwelliger Treffpunkt im Herzen der Stadt für Kulturschaffende und Kulturinteressierte mit modernem Stadtmuseum, das vor allem die vergangenen einhundert Jahre in den Blickpunkt rückt, war es gedacht.
Kulturforum: Welchen Schwerpunkt setzt die Stadt?
So weit, so gut, auch die Kulturschaffenden waren angetan, als im Rahmen des Kulturprofilsdiskutiert wurde, was man sich wünscht. Die wohl wichtigste Forderung: ein Veranstaltungsraum für bis zu 300 Personen. Nutzbar vom Chorkonzert bis zur Kabarettveranstaltung, von der Podiumsdiskussion bis zum Rockkonzert. Einen Saal dieser Größe gibt es in Schweinfurt nämlich nicht. Sie sind entweder deutlich kleiner oder deutlich größer.
Insofern befremdet die Diskussion über die Frage nach der Größe des für das Kulturforum gewünschten Saals. Sie ist nämlich klar, von den späteren Nutzern so gewünscht und war den Planern bekannt. Der Stadtrat sollte sich für die Variante mit 266 Plätzen entscheiden. Den Saal nicht so groß wie möglich zu bauen, wäre ein Fehler, weil er die Nutzung des Kulturforums für den ursprünglich angedachten Zweck unnötig erschwert.
Auch bei der inhaltlichen Gestaltung des Stadtmuseums ist ein Blick zurück zu den Wurzeln angeraten. Schweinfurt ist nicht nur ein Zweiklang aus freier Reichsstadt und Industriestadt. Es ist ein Dreiklang, denn das Thema Zuwanderung in all seinen Facetten ist prägend für die Entwicklung der Stadt. Es gehört zwingend in die Dauerausstellung und darf nicht nur mit Wechselausstellungen beleuchtet werden.