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Schweinfurt
Kommentar: Wildtiere gehören nicht in den Zirkus: Ein Verbot ist längst überfällig
Ein Zirkus schlägt in Schweinfurt sein Zelt auf: Neben Artisten sind auch Tiere dabei. Aber was haben Tiger, Kamele und Zebras in der Manege überhaupt verloren?
Aktuell gastiert der Circus Barnum in Schweinfurt – unter anderem mit Tigern.
Foto: Anand Anders | Aktuell gastiert der Circus Barnum in Schweinfurt – unter anderem mit Tigern.
Michael Endres
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:27 Uhr

Aktuell gastiert der Circus Barnum in Schweinfurt. Neben 20 Artisten, die teils waghalsige Stunts und Akrobatik in die Manege bringen, reisen auch 80 Tiere, darunter Kamele, Zebras und fünf Tiger mit und sollen im Zelt dem Publikum vorgeführt werden. Aber warum eigentlich? Wildtiere haben in einem Zirkuszelt nichts verloren.

Klar ist es auf den ersten Blick beeindruckend, wenn hinter einem Zaun Tiger von einem Hocker zum anderen springen, und man kommt wohl nirgendwo anders so nah an diese Raubtiere heran wie im Zirkus. Aber das muss man auch nicht. Tiere sind nicht dafür da, um dem Menschen zu dienen – und erst recht nicht zu Unterhaltungszwecken. In der Manege Kunststücke vorführen, verstößt laut Expertinnen und Experten gegen ihre natürlichen Verhaltensweisen.

Nicht jede Tradition muss fortgeführt werden

Der Einsatz von Tieren in der Manege lässt sich dabei weder mit Traditionen vom Zirkus rechtfertigen, noch mit der Frage, was denn die Dompteure dann machen sollen, wenn ihre Tiere nicht mehr auftreten dürfen. Es ist verständlich, dass man sich im Zirkus Gedanken und Sorgen über die Zukunft macht, aber das darf nicht die Entschuldigung sein, Tiere auszubeuten. Nicht jede Tradition muss fortgeführt werden.

Die Argumente von Tierschutzorganisationen wie Peta, "Tiere leiden im Zirkus unter den ständigen Transporten, den mangelhaften und nicht tiergerechten Haltungsbedingungen und der auf Gewalt und Zwang basierenden Dressur", ist dabei ein Punkt, der nicht vom Tisch gewischt werden sollte. Auch, wenn man Gewalt und Zwang nicht pauschal jedem Zirkusbetrieb bei der Dressur unterstellen kann.

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Die Verantwortung jetzt allein den Zirkusdirektoren oder Dompteuren in die Schuhe zu schieben, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten, wäre aber der falsche Weg. Die Politik ist gefragt und sollte handeln. Andere EU-Staaten haben es bereits vorgemacht und ein generelles Wildtierverbot im Zirkus erlassen. In Deutschland gibt es keine Vorgaben. Das ist ein Armutszeugnis.

Es muss ein Verbot her. Darin sollte dann nicht nur untersagt werden neue Tiere anzuschaffen, sondern auch geregelt sein, dass die im Zirkus vorhandenen Wildtiere – gegebenenfalls gegen eine Entschädigung – abgegeben werden müssen. 

 
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  • M. S.
    Man kann doch nicht versuchen einen Missstand dadurch relativieren, indem man schreibt, dass anderswo auch andere Missstände gibt!

    Tiere, erst recht Wildtiere in Zirkussen gehören selbstverständlich verboten!

    Jeden Winter ziehen in irgendwelchen Dörfern gestrandete Zirkusmitarbeiter durch die Ortschaften weil es beim Futter usw. hinten und vorne nicht reicht.

    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass den Tieren im Zirkus eine adäquate Unterbringung und Versorgung vergönnt ist!
    Selbst Zoos und Tierparks stehen teils berechtigt in der Kritik. Dabei sind hier die Lebensumstände wesentlich besser und man kann davon ausgehen, dass ständig Fachleute vor Ort sind d.h. spezielle Tiermediziner, Biologen etc.

    Schäm dich Deutschland, in vielen, modernen westlich geprägten Staaten sind Wildtiere in Zirkusen zurecht verboten.
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  • d. e.
    Man geht in den Zirkus um diese Tiere zu sehen. Die Diskussionen werden immer lächerlicher.
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  • R. W.
    Die Verbotsforderung passt in die Verbotskultur dieses Mediums und der Grünen. Den Circus-Tigern geht es nirgendwo auf der Welt so gut, wie in ihrer gewohnten Circus-Umgebung. In freie Wildbahn entlassen hätten sie wohl kaum eine Überlebenschance, da es auch für Tiger bequemer ist Fressen serviert zu bekommen, als es zu erjagen.
    Und ein Circus nur noch mit dummen August und Seiltänzerinnen ist dann halt auch nicht mehr so sensationell.
    Vielen Kindern geht es zuhause schlechter als den Tigern im Circus. Das Thema sollte man also nicht zu hoch hängen.
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  • S. F.
    Aha, sie waren also schon mal Tiger?!
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  • I. E.
    Ich finde diese Diskussion mit den Wildtieren scheinheilig
    Konsequent zu Ende gedacht, müsste ein solches Verbot weitere nach sich ziehen:
    - Stallhasen oder Kaninchen in nem Käfig in der Wohnung - nicht artgerecht
    - Hamster oder Meerschweinchen in der Wohnung - nicht artgerecht
    - Vögel in Käfigen oder Volieren - nicht artgerecht
    - Katzen in der Wohnung - nicht artgerecht
    - Hunde an der Leine - nicht artgerecht
    Da müsste auch sämtliche Haustierhaltung verboten werden! Die Tiere sind zwar kleiner - die „Probleme“ die selben!
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  • A. K.
    Deutschland ist im Tierschutz leider eines der Schlusslichter. Der Bundesrat hat schon mehrfach beschlossen, dass ein Verbot von Wildtieren im Zirkus kommen soll. Die jeweiligen Bundesregierungen haben diesbezüglich bisher versagt oder absichtig verschleppt und behindert. Bei den C-Parteien war es lange Volker Kauder, der jedweden Tierschutz im Zirkus verhinderte. Leider ist auch nach seinem Ausscheiden aus Führungspositionen kein wesentlicher Fortschritt für die Tiere umgesetzt worden.
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  • U. S.
    So ein Quatsch. In keinem anderen Land der Welt kann ein Biber, ein Feldhamster, eine Kröte oder sonstiges Getier ganze Infrastrukturprojekte verhindern. Zum Leidwesen der betroffenen Menschen (s. Ortsumgehungen).
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