Sie waren weithin hörbar mit ihrer Botschaft, die elf Vertreter der V-Partei3 und der Tierschutzpartei, als sie am Sonntag vor dem Eingang des Weihnachtscircus auf dem Volksfestplatz protestierten: "Wir sind hier, wir sind laut, für die Befreiung vom Zirkustier" oder "Zirkus Ja, aber ohne Tiere" skandierten sie und verteilten Flyer der Tierschutzorganisation Peta, die einen Zirkus ohne Tiere fordert.
V-Partei3-Bezirksvorstand Christian Ortloff erklärte, Tiere im Zirkus seien "total überflüssig". Den Tieren mache es keineswegs Spaß und Freude, in der Manege aufzutreten, im Gegenteil, "es muss nicht sein, die Tiere zu zwingen." Kamele wie die im Weihnachtscircus gehörten nicht in unsere Breitengrade, überdies gebe es genügend Beispiele hochwertiger Zirkusveranstaltungen ohne Tiere, so Ortloff. Er kündigte an, in einem Antrag an die Stadtverwaltung ein Umdenken zu fordern und zukünftig keinen Weihnachtcircus mit Tieren mehr zuzulassen. Tiere, die noch in einem Zirkus lebten, müssten "natürlich nicht geschlachtet werden", es gebe laut Ortloff genügend Gnadenhöfe, die solche Tiere aufnähmen.
Angelo Frank vom Zirkus Europa, der den Weihnachtscircus schon seit 15 Jahren betreibt, betonte, sein Betrieb sei mehrfach für artgerechte Tierhaltung ausgezeichnet worden. Wenn man anreise, sei das erste Amt, das komme, das Veterinäramt, das regelmäßig bescheinige, dass die Tierhaltung artgerecht und in Ordnung sei, natürlich auch in Schweinfurt. Die Tiere - 57 insgesamt, darunter Pferde, Esel, Ochsen, Kamele, Gänse, Schafe, Ziegen und Hunde - "stehen bei uns an erster Stelle", würden fünf Mal am Tag versorgt.
Frank erklärte, jeder sei eingeladen, sich die Tierhaltung im Zirkus anzuschauen, man sei transparent. "Wir sind die größten Tierschützer, wir leben von und mit den Tieren", so Frank.
Peta möchte wahrscheinlich auch noch die Goldfische in den Teichen verbieten.