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Gerolzhofen
Knoblach beharrt: Gerhard Ecks Aussage ist und bleibt falsch
Der Streit um die Größe der ökologischen Ausgleichsflächen für den schrittweisen Ausbau der B 286 im Landkreis Schweinfurt geht weiter.
Für den Ausbau der B 286 auf dem Gebiet des Landkreises Schweinfurt werden insgesamt 18 Hektar ökologische Ausgleichsflächen angelegt. Im Bild der Bau des Überholstreifens auf Höhe von Alitzheim.
Foto: Archivbild Norbert Vollmann | Für den Ausbau der B 286 auf dem Gebiet des Landkreises Schweinfurt werden insgesamt 18 Hektar ökologische Ausgleichsflächen angelegt. Im Bild der Bau des Überholstreifens auf Höhe von Alitzheim.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 09.02.2024 10:29 Uhr

Der Schweinfurter Kreisvorsitzende des Bund Naturschutzes, Edo Günther, und der Landtagsabgeordnete Paul Knoblach (Bündnis 90/Die Grünen) haben sich erneut in einer gemeinsamen Presseerklärung zu Wort gemeldet: "Die Aussage von CSU-Staatssekretär Gerhard Eck, dass aus Gründen des Naturschutzes im Zuge des Ausbaus der B 286 bereits zehn Hektar Wald aufgeforstet wurden, der direkt an vorhandenen Wald an der B 286 anschließt, ist und bleibt falsch."

Günther und Knoblach hätten, so betonen sie, auf die veröffentlichte Falschbehauptung von Eck hingewiesen und könnten dies neben den öffentlich einsehbaren Planfeststellungsunterlagen auch durch eine Auskunft der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Schweinfurt sowie eine Stellungnahme des Staatlichen Straßenbauamtes Schweinfurt nachweisen.

Fuchs schreibt an Knoblach

In einem Schreiben des Leiters des Staatlichen Straßenbauamts Schweinfurt, Michael Fuchs, an MdL Knoblach vom 2. Juli 2021 teile die Behörde bezüglich der Ausgleichsflächen für den Ausbau der B 286 mit: "Die Umsetzung erfolgt sukzessive bis Ende nächsten Jahres. Mit den drei bereits fertiggestellten Abschnitten sind damit Ende 2022 rund 13 Hektar Ausgleichsflächen, darunter rund sieben Hektar Waldaufforstung, umgesetzt."

Dass die staatliche Behörde in diesem Schreiben an MdL Knoblach allerdings die Formulierung "die Richtung von Herrn Staatssekretär Eck stimmt" wiederhole, die unter der Überschrift "Staatliches Bauamt bestätigt Ecks Rechnung" bereits auch in einem Artikel, der in der Main-Post und im Schweinfurter Tagblatt veröffentlicht worden war, zu lesen ist, verwundere den Abgeordneten aufgrund der getroffenen Aussage umso mehr.

Laut der Straßenbaubehörde werden für den gesamten Ausbau der Bundesstraße "landschaftspflegerische Maßnahmen auf Ausgleichsflächen von über 16 Hektar und weiteren rund zwei Hektar, die während der Bauzeit in Anspruch genommen werden, umgesetzt". Bezüglich der bisher noch in Planung oder in Planfeststellung befindlichen Bauabschnitte räume die Behörde ein: "Die darin enthaltenen Ausgleichsflächen und deren fachliche Beschreibung sind noch nicht abschließend festgelegt. Änderungen sind daher durchaus noch möglich."

Nur die Nistkästen hängen schon

Die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes Schweinfurt habe am 7. Mai 2021 bezüglich der Ausgleichsflächen des vierspurigen Ausbaus der B 286 zwischen Schweinfurt und Schwebheim in einem Schreiben an MdL Knoblach festgestellt: "Nach Rücksprache mit dem Staatlichen Bauamt wurde mit den Maßnahmen noch nicht begonnen." Lediglich "die festgelegten 200 Nistkästen wurden bereits aufgehängt".

In ihrer aktuellen Pressemitteilung stellen der BN-Kreisvorsitzende Edo Günther und MdL Paul Knoblach nochmals klar, dass die Aussage des Staatssekretärs Eck im April 2021, dass bereits zehn Hektar Wald aufgeforstet wurden, "falsch war und ist". Fakt sei, dass nachweislich für die drei bereits fertiggestellten Bauabschnitte insgesamt nur rund sieben Hektar Waldaufforstung geplant sind. Fakt sei weiterhin, dass mit der Waldaufforstung für den Bauabschnitt Schweinfurt-Schwebheim, Stand Mai 2021, noch nicht begonnen wurde. Und dritter Fakt sei, dass sich zu den in Planung oder in Planfeststellung befindlichen Bauabschnitten noch keine haltbaren Aussagen zur Waldaufforstung treffen lassen.

"Manns genug sein"

"Es sind also, wenn überhaupt, erst rund zwei bis 2,5 Hektar Wald wieder aufgeforstet", rechnet Günther vor. "Staatssekretär Eck liegt mit seiner Behauptung somit deutlich daneben", ergänzt Knoblach. Beide kündigen an, den Vollzug aller angekündigten Aufforstungen und Anpflanzungen genau zu prüfen und fordern Eck wegen des klaren Sachverhalts auf, "Manns genug zu sein, seinen Fehler einzugestehen und nicht erneut Nebelkerzen zu werfen oder werfen zu lassen".

Eine Reaktion erwartet der Grünen-Abgeordnete auch von seiner Kreistagskollegin, der CSU-Fraktionsvorsitzenden Gabriele Jakob. Weil für sie nicht vorstellbar gewesen war, dass Eck Zahlen falsch wiedergibt, hatte sie MdL Knoblach zu einer offiziellen Entschuldigung aufgefordert.

BN-Chef Günther und Knoblach ist in ihrer Mitteilung der abschließende Hinweis wichtig, dass durch die leidige Diskussion das eigentliche Problem in den Hintergrund gerät: Durch den Ausbau der B 286 verschwindet in der Endabrechnung wieder mehr Grün, weil es sich beim Gros der Ausgleichsflächen um vorheriges Ackerland handelt.

 
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  • H. H.
    Ich bin mir fast sicher

    hätte Herr Eck stattdessen gesagt, es wären doch schon 10 km neue Straße gebaut worden, obwohl (vielleicht?) gerade mal festgelegt ist, wo sie verlaufen soll, wären die Pro-CSU-Kommentare spärlicher ausgefallen...

    Fest steht jedenfalls, ich kann nicht behaupten, 10 ha Wald angepflanzt zu haben, wenn ich gerade mal 200 Nistkästen aufgehängt habe.
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  • H. M.
    versteht nicht, dass man (Grüne) im Kreistag den Ausbau der 286 befürwortet und dann wenn gebaut wird dagegen demonstriert!

    Auch die Grünen nutzen die 286 und das mehrmals am Tag (Früh, Mittagspause, Abends) von Gerolzhofen nach Schweinfurt!

    Herr Knoblach und Herr Günther, was sagt eigentlich unser stellvertretenter Landrat zum Ausbau der 286?
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  • H. K.
    Also ich fasse zusammen:
    1. Eck sagt "es wurden schon 10 ha Bäume gepflanzt"
    2. Knoblach widerspricht "nein, gepflanzt wurde so gut wie nichts"
    3. Bauamt sagt: "Eck hat recht, wir haben schon Flächen ausgewiesen, jedenfalls teilweise, aber gepflanzt wurde noch nichts"
    (warum Eck dann recht haben soll kann ich nicht nachvollziehen)
    4. Knoblach sagt: "Eben, noch keine Bäume gepflanzt"
    5. Eck-Fans: "haha, die Grünen, können keine Ruhe geben, unwählbar und Lügner".

    Sie können mich gerne korrigieren, aber so stellt sich mir der Ablauf derzeit dar.
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  • M. S.
    mit Herrn Eck und Herrn Knoblach haben sich zwei unverbesserliche, rechthaberische Streithansel gesucht und gefunden! Überall die Kleinkriege. Ob so etwas gut beim Wähler ankommt? "Der Klügere gibt nach" gilt hier nicht!

    Mein Rat an beide: Einfach mal einen Gang zurückschalten. Der Tag von beiden dürfte doch auch ohne solche Kindereien gut ausgefüllt sein?
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  • O. S.
    Was hier als sog. Ausgleichsflächen bezeichnet wird sind keine Ausgleichsflächen. Es werden keine zubetonierten oder zugeteerte Flächen entsiegelt, sondern Grünflächen, Trockenrasenflächen usw. umgewandelt in Sandwüsten, in denen sich angeblich Eidechsen ansiedeln sollen. Es wurden ein paar Bäumchen eingepflanzt -von 10 Hektar kann absolut nicht die Rede sein. In einem bestehenden Waldgebiet wurde aufgeforstet. Das sind keine Ausgleichsflächen.
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  • r. s.
    Die Grünen sind nicht Belehrbar
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Eck hat’s wohl mit der Wahrheit nicht so genau genommen.
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  • S. F.
    Nachdem was ich alles zum Thema Steigerwaldbahn von "unserem Staatssekretär" gelesen habe (Fahrradschnellweg und autonome Disneyland-Büsschen statt schwere Diesellok's), weis ich wem ich mehr Glauben schenken darf.

    Mit freundlichem Gruße,

    ein rückwärtsgewandter Ideologe
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  • X. X.
    Grün 🤮
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  • M. D.
    @zeitzeuge
    Ihr Kommentar ist wie immer äußerst eloquent und facettenreich verfasst.
    Es ist wirklich bewundernswert, wie tief Sie sich immer wieder in die verschiedensten Themen einarbeiten.
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  • S. F.
    @Rainer Zufall
    Guter Kommentar!
    Gebe Ihnen umfänglich Recht.
    Aber sie wissen doch, zuviel Bild lesen macht das Hirn träge.
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  • M. D.
    Sie wollen es anscheinend alle nicht verstehen:
    Es geht darum, dass Herr Eck behauptet hat, dass bereits Wald aufgeforstet worden wäre, das stimmt aber nicht! Außerdem hat er falsche Größenangaben gemacht, was die Ausgleichsflächen betrifft. Der Märchenerzähler in diesem Fall ist also Herr Eck.

    Der Vergleich mit Baron Münchhausen und Pinocchio passt daher wohl auch ehr zu Herrn Eck und dem Pressesprecher der CSU....

    Zum Glück geben die Grünen nicht so schnell auf. Für mich absolut wählbar...
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  • T. A.
    Diese Sturheit der Grünen ... sie zieht sich von ganz oben bis ganz unten bei denen durch ... für mich einfach UNWÄHLBAR
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Kürzlich las ich in einem Leserbrief hier in der MP zu dem Thema von einem Vergleich mit „Baron Münchhausen“ und „Pinocchio“. Das fand ich sehr treffend beschrieben.
    Aber das Paul Knoblach und Edo Günther nach dem Eigentreffer mit ihrer eigenen Märchengeschichte hier immer noch nachlegen kann ich rational nicht nachvollziehen. Das hat ein bisschen was vom Verhalten des vorherigen US-Präsidenten Trump. Der hat sich sein Weltbild teilweise auch ein wenig zurechtgebogen. Seriös ist so ein Verhalten aber sicher nicht.
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  • P. R.
    wie kann ich noch so scharmlos auf der sache rumreiten, wenn ich durch das staatliche bauamt bereits eines besseren belehrt wurde. klassische grüne polemik, die von der parteispitze bis in jeden einzelnen gemeinderat zu beobachten ist.
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