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Schweinfurt
Kann Wasserstofftechnologie Schweinfurts Wirtschaft stärken?
Sollte sich die Stadt Schweinfurt mehr mit dem Thema Wasserstoff auseinandersetzen? Was die CSU fordert und wie die Verwaltung darauf reagiert.
Kann Wasserstoff, wie hier ein entsprechender Tank in Brandenburg, auch in Schweinfurt mehr Bedeutung erlangen?
Foto: Fabian Sommer, dpa | Kann Wasserstoff, wie hier ein entsprechender Tank in Brandenburg, auch in Schweinfurt mehr Bedeutung erlangen?
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 26.09.2021 03:02 Uhr

Neben dem derzeit politisch stark geförderten Ausbau der Elektromobilität für kleine bis mittelgroße Fahrzeuge ist aus Sicht der CSU-Stadtratsfraktion der Ausbau der Wasserstofftechnologie für den Schwerlastverkehr – Lkw, Omnibusse und Bahn – weltweit in den Vordergrund gerückt. Demnach ließen sich mit Hilfe der Wasserstofftechnologie große Energiemengen speichern, transportieren und klimafreundlich wiederverwenden. Andere Metropolregionen wie etwa Nürnberg hätten bereits begonnen, diesen "Zukunftsschritt" einzuleiten. Laut CSU müsse daher die Wasserstofftechnologie auch in der Regiopolregion Mainfranken gestartet werden, um den Anschluss nicht zu verlieren. Mit diesem Antrag beschäftigte sich nun der Schweinfurter Haupt- und Finanzausschuss.

Die CSU forderte die Stadtverwaltung darin auf, zu prüfen, inwieweit Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen innerhalb der Regiopolregion Mainfranken bereit wären, das Zukunftsprojekt Wasserstofftechnologie zu starten. Außerdem wollte die CSU-Stadtratsfraktion wissen, ob Schweinfurt zu einer "Modellregion Wasserstoff" entwickelt werden kann und ob in Kooperation mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt ein "Technologie-Transfer-Zentrum Wasserstofftechnologie" etabliert werden könne.

Stadt Schweinfurt habe Vielzahl von Aktivitäten unternommen

Wie Pia Jost von der Wirtschaftsförderung der Stadt Schweinfurt mitteilt, komme es bei der Forcierung der regionalen Kompetenz in der Wasserstofftechnologie auf ein strategisches, mit allen Partnern abgestimmtes und damit nachhaltiges Vorgehen an. "Um strategisch und damit ressourcen- und kostenbedacht vorzugehen, hat die Stadt Schweinfurt eine Vielzahl von Aktivitäten unternommen und Projekte angestoßen, um den Standort als Kompetenzzentrum zu profilieren", so Jost.

Hierzu fanden neben diversen Veranstaltungen der Stadt auch zahlreiche Gespräche der Verwaltung und der Stadtwerke Schweinfurt mit verschiedenen Akteuren dieses Technologiefeldes statt. Ebenso, so Jost, habe der Landkreis Gespräche geführt. "Das Interesse, sich für die Region und für den Standort Schweinfurt in diesem Thema zu engagieren, ist deutlich erkennbar an den vielfältigen Aktivitäten und Projekten, die angestoßen wurden."

Neuer Bacherlor-Studiengang "Wasserstofftechnik"

In den vergangenen zwei Jahren habe man mehrere Projekte zum Thema Wasserstoff vorangetrieben, jedoch scheiterte man häufig an abgelehnten Förderanträgen. So beispielsweise beim Projekt "H2MegaHub", für das man einen "Wasserstoff Hafen Mainfranken" errichten will, der etwa für Mobilität und Industrie Wasserstoff verfügbar machen soll. Weitere Förderanträge, etwa zur Einrichtung eines Technologie-Transfer-Zentrums, stehen noch aus. Erfolgreich sei man bereits im Bereich der Hochschule. Zum Wintersemester 2021/22 startet an der FHWS der Bachelor-Studiengang "Wasserstofftechnik" für 40 Studierende.

Zudem seien Kooperationen, etwa "Stadtwerke-Siemens", entstanden, welche "der Entwicklung von Projekten zur Erzeugung von grünem Wasserstoff für nachhaltige Mobilität und klimafreundliche Industrieprozesse" dienten, so Pia Jost. 

Darüber hinaus sei man stetig dabei, mögliche Förderungen zu prüfen, um das Thema Wasserstofftechnologie in Schweinfurt weiter voran zu bringen. "Damit ist das Thema Wasserstoff natürlich jetzt nicht einfach ad acta gelegt", betont Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé. Man bleibe weiter dran, jedoch fehle derzeit schlicht der Markt, noch gebe es hierzulande wenige Abnehmer für Wasserstoff. "Das wird sich aber in den nächsten Jahren sukzessive ändern", so der OB.

 
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  • haas-hyr@t-online.de
    Es wäre wichtiger, einmal über effizientere Stromspeicher nachzudenken, z.B. Redox-Flow-Systeme. Derartige Speicher sind als Reserveeinheiten schon deutlich preisgünstiger als etwas Gaskraftwerke. Ebenso ist nicht nachvollziehbar, warum die Einbindung von Elektrofahrzeugen mit bidirektionalen Ladesystemen, die wesentlich größere und effizientere Energiespeicher sind als die handelsüblichen völlig überteuerten PV-Speicher, immer noch aus rein juristischen (oder besser lobbyistischen) Gründen behindert wird. Wasserstoff wird seinen Platz in der künftigen Energiewirtschaft bekommen, aber seine Rolle, vor allem in der Elektromobilität, wird überschätzt.
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  • referat2
    Über den Einsatz von Wasserstoff können wir nachdenken wenn mal ein paar % erneuerbare Energien übrig haben sollten.
    Sonst ist Wasserstoff Energieverschwendung.
    Ein Wasserstoffauto raucht z. B. fast dreimal soviel Strom wie ein E-Auto ohne Wasserstoff Versorgung.
    Wasserstoff wird also nur zur Stahlherstellung etc. benötigt.
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  • Ciccio
    Wenn allerdings Windräder bei sonnigem, leicht windigem Wetter stillstehen, weil man den überschüssigen Strom nicht abtransportieren oder speichern kann, könnte man ja Wasserstoff herstellen.
    Warum nicht in einem Wind-/Solarpark zusätzlich eine Produtionseinheit für Wasserstoff installieren, dann kann man immer und vor allem"grünen" Strom produzieren?
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  • rainbird
    Ein Henne Ei Problem. Wo kein Verbraucher da kein Produzent. Wo kein Produzent da kein Verbraucher...
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  • fabian-koenig@t-online.de
    Genau dasselbe habe ich mir beim Lesen der Aussagen von Sebastian Remelé auch gedacht...
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