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Schweinfurt
Irritation im Kreisausschuss: Warum die AfD Anträge stellt und dann nicht zur Sitzung erscheint
Erneut ist die Schweinfurter AfD-Kreistagsfraktion wegen ihrer Arbeitsweise in einem Kreisausschuss aufgefallen. 
Foto: Patty Varasano | Erneut ist die Schweinfurter AfD-Kreistagsfraktion wegen ihrer Arbeitsweise in einem Kreisausschuss aufgefallen. 
Marcel Dinkel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:17 Uhr

Eigentlich ist es nicht ungewöhnlich, wenn Kreisräte einer Fraktion während der Sitzung eines Gremiums des Kreistags einmal fehlen. Auffällig wird es nur dann, wenn Anträge zur Sitzung eingereicht werden, aber die Antragsteller ohne Vertretung der Besprechung wiederholt fern bleiben. Bereits im vergangenen Jahr war die Schweinfurter AfD-Kreistagsfraktion wegen eines ähnlichen Vorfalls in einem Kreistagsausschuss aufgefallen.

Nun hat die AfD in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses abermals Anträge eingereicht, zu der jedoch anschließend kein Vertreter oder Vertreterin der Fraktion erschienen ist. In ihrem ersten Antrag beantragte die AfD-Kreisratsfraktion den Beschluss einer Informationskampagne, die Bürgerinnen und Bürger über die "momentane Situation eines möglichen Blackouts" sowie Selbsthilfefähigkeit informieren sollte. Generell halten Expertinnen und Experten einen Blackout, also einen unkontrollierten Zusammenbruch der Elektrizitätsversorgung, für unwahrscheinlich.

In einem zweiten Antrag wollte die AfD, dass das Landratsamt Informationen im Kreistag über einen Notfallplan eines Blackout-Szenarios veröffentlichen sollte. In dem Antrag zitiert die Fraktion einen Bundestagsbericht aus dem Jahr 2011 und sieht daher das Landratsamt in der Verantwortung, derartige Informationen bereitzustellen.

Kreisausschuss lehnt Befassung ab

Anders sah das hingegen Landrat Florian Töpper (SPD). Für die nähere Erläuterung ließ der Landrat den Leiter des Arbeitsbereichs Katastrophenschutz und Feuerwehrwesen, Florian Zippel, in den Ausschuss berufen. Zippel führte aus, dass der Kreistag bei beiden Antragspunkten der AfD nicht zuständig sei, da sowohl eine Informationskampagne als auch eine Information im Kreistag über einen Notfallplan beim Katastrophenschutz angesiedelt und der Kreistag damit nicht zuständig sei.

"Der Landkreis hat insoweit keine Aufgabe und Kompetenz, hier selbständig tätig zu werden und hätte auch nicht das Recht, eine das staatliche Landratsamt bindende Entscheidung zu treffen", erklärt Pressesprecher Andreas Lösch auf Nachfrage der Redaktion. Beide Anträge wurden daher einstimmig von den Vertreterinnen und Vertretern aller anderen Fraktionen mit Antrag auf Nichtbefassung abgelehnt.

AfD zum wiederholten Mal nicht anwesend

Noch in der Sitzung zeigten sich einzelne Kreisräte alles andere als begeistert über die Tatsache, dass die AfD zum wiederholten Mal trotz eigener Antragsstellung nicht anwesend war. Der Fraktionsvorsitzende der AfD, Bernd Schuhmann (Schwebheim), der seine Fraktion im Kreisausschuss hätte vertreten sollen, erklärt auf Nachfrage, dass er aufgrund technischer Schwierigkeiten verspätet zur Sitzung erschienen sei. Bis zu seinem Eintreffen im Kreisausschuss seien die eingebrachten Anträge bereits von den Kolleginnen und Kollegen "durchgepeitscht" worden. Als kleinere Fraktion, die mit ihren vier ehrenamtlichen Vertretern an einer Vielzahl an Sitzungen teilnehmen müsse, gerate man zudem "stellenweise an seine Grenzen".

Seine Fraktion wisse durchaus darüber Bescheid, dass das Landratsamt beim Thema Blackout nur eingeschränkten Spielraum besäße. "Es war ein reiner Sensibilisierungsantrag. Für die einen ist es Populismus, für die anderen Sensibilisierung", sagt Schuhmann. Die Frage, ob bei einer derartigen Arbeitsweise nicht der Eindruck erweckt werde, dass das Anliegen nicht ernsthaft verfolgt werden würde, verneint Schuhmann: "Das ist ein legitimes Stilmittel einer basisdemokratischen Gesellschaft." Derartige demokratische Spielarten würden sich alle Fraktionen bedienen und müsse man seiner Meinung nach auch zulassen. 

Welche Anträge im Kreistag und den Gremien behandelt werden

Anträge, die entsprechend der Geschäftsordnung des Kreistags Schweinfurt form- und fristgerecht gestellt werden, müssen auf die Tagesordnung des zuständigen Gremiums gesetzt werden. Auch wenn der Landkreis vielleicht keine Zuständigkeit für ein Thema hat, muss der Antrag nach rechtlichen Grundsätzen vom Landrat in einer Gremiensitzung aufgerufen werden. Insoweit hat dann das zuständige Gremium – hier der Kreisausschuss – das Recht, darüber zu beschließen, sich mit dem gestellten Antrag nicht zu befassen. Die Regelungen gelten allgemein und werden für Anträge aller Fraktionen gleichermaßen angewendet.
Quelle: Landratsamt Schweinfurt
 
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  • Gut gemacht, Main-Post, ihr seid eurer Rolle als linksgrünes Sprachrohr, immer gegen die bösen Rääächten, wieder mit Bravour nachgekommen. Wozu braucht es noch Parteizeitungen, wenn es doch die MP gibt?
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  • Irm
    Ich bin gespannt, wann die ersten Telegram-Verschwörungs-Trolle und andere Fans dieser rechten "Alternative" Schuhmann und seinen ebenso nicht anwesenden Fraktionskollegen in den Kommentaren zur Seite springen. Vielleicht mit ihrem Märchen für Erwachsene, die Bundesrepublik sei eine "GmbH", somit der Kreistag nur eine unwesentliche, freiwillige Betriebsversammlung, der man je nach Laune beiwohnt?? zwinkern
    Oder dass man nur dann mit grimmiger Anwesenheit die anderen Mandatsträger "beglückt", wenn man seine sinnfreien Wutreden über die deutsche Sprache oder sonstigen, von Destruktivität geprägten Anfragen publikumswirksam platzieren kann. Und sich dann - wie IMMER - als Opfer zu generieren, wenn man ertappt und zur Rede gestellt wird: das ist jahrelang geübte Praxis. Man sollte sich was Neues einfallen lassen. Ach, aber das ist ja nicht das Ansinnen dieser Diskurszerstörer und Nicht-Lösungs-Sucher. Sie können leider nur "Dagegegen". Schön blöd, vor allem für die Demokratie.
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  • Isi2020
    Wer Herrn Schuhmann kennt, weiß dass er einer der fähigsten Politiker der AfD ist. Ich sehe noch eine große Karriere für ihn.
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  • GWM
    Wenn der Fähigste dieser Gruppierung schon nix gebacken bekommt, dann herzlichen Glückwunsch.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Am Besten wäre es aber, dass die Apokalypse für Deutschland gar nichts mehr macht und sich auflöst ...
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  • GWM
    Der Schuhmann irrt halt gewaltig, wenn er behauptet, an einer Vielzahl von Sitzungen teilnehmen zu müssen!
    Nö, muß er nicht, der kann genauso gut daheim bleiben.
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  • jhuller@gmx.de
    Vielleicht haben die ja eine "Alternative für Arbeit" gefunden und sind deshalb nicht zur Sitzung erschienen...
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Die Gurkentruppe ist doch nur noch lächerlich! 👎🤏
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  • tomsw
    Und wo waren die anderen drei Kreistagsmitglieder der AfD, die Herren Heß, Schmitt und Frau Seybold?
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Eventuell technische Probleme mit dem Navi?
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  • jhuller@gmx.de
    Bei der AFD sagt man zum Navi "Führer". Warum immer ein Fremdwort benutzen, wenn unsere reiche deutsche Sprache auch ein schönes Wort dafür hat??

    Zur Ausstattung:

    - Das Gerät verfügt über eine kerrrrnige Männerstimme für die "Fahrbefehle"
    - dieser Führer kennt nur "rechts abbiegen". Also immer dem Führer nach rechts folgen

    Um also nach links zu kommen muss man drei mal rechts abbiegen - logisch!

    Das dauert dann schon mal ein Weilchen bis man gewünschten zum Ends ... äh....ziel kommt.
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  • wastl45
    selten so einen dummen Kommentar gelesen, und ja, der Kreistag war nicht zuständig, warum sollte die AfD dann auch erscheinen?
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  • GWM
    Mit etwas Hirn könnte man als sich als Fraktion auch erstmal schlau machen, wo die Zuständigkeiten liegen, BEVOR man seltsame Anträge formuliert .
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Ist es nicht richtig dumm einen Antrag in einem nicht zuständigem Gremium zu stellen dessen Mitglied man ist?
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  • runner-king
    Man stellt also einen Antrag, obwohl man weiß, dass der Kreistag nicht zuständig ist, um dann eben aus diesem Grund der Sitzung fernzubleiben?

    Jo, das ist genauso sinnlos und überflüssig wie die ganze Partei.
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  • Alfred Schmitt
    Das war eine Ausschuss-Sitzung, da ist immer nur einer drin. Der hatte sich leider verspätet. Das ist nicht gut und nicht schön, passiert anderen aber auch. Nur wird bei anderen der TOP dann großzügig und verständnisvoll verschoben, während bei der AfD-Fraktion die Situation gnadenlos ausgenutzt wird. Willkommen in der Neigungs-Demokratie!
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zitat: "Noch in der Sitzung zeigten sich einzelne Kreisräte alles andere als begeistert über die Tatsache, dass die AfD zum wiederholten Mal trotz eigener Antragsstellung nicht anwesend war. "

    Das ist schlichtweg peinlich! Da nutzen auch die billigen Ausreden von Herrn Schuhmann nichts.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Die AfD ist nun mal peinlich und das stört mich gar nicht. Weiter so Herr Schuhmann!
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