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Gerolzhofen
Grundschule Gerolzhofen: Die neue Rektorin und ihre Stellvertreterin verstehen sich auch privat gut
Barbara Heining und Christina Westerhausen kennen sich seit vielen Jahren. Dass sie jetzt zusammen die Grundschule leiten, verstehen sie als Chance, um gesetzte Ziele zu erreichen.
Konrektorin Christina Westerhausen (links) und Rektorin Barbara Heining leiten seit Beginn des Schuljahres 2022/23 die Grundschule Gerolzhofen.
Foto: Michael Mößlein | Konrektorin Christina Westerhausen (links) und Rektorin Barbara Heining leiten seit Beginn des Schuljahres 2022/23 die Grundschule Gerolzhofen.
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 09.02.2024 21:46 Uhr

Nach einem Schuljahr ohne Rektor und Konrektorin hat die Grundschule Gerolzhofen zum Start des laufenden Schuljahres gleich zwei neue Gesichter an der Spitze der Schulleitung. Zumindest die neue Rektorin, Barbara Heining, ist in der Schule keine Unbekannte. Sie unterrichtete hier in den Jahren von 2005 bis 2019 selbst als Lehrerin. Für Konrektorin Christina Westerhausen dagegen ist die hiesige Schule Neuland. Was ihr das Eingewöhnen erleichtert: Ihre neue Chefin Heining kennt sie seit gut 25 Jahren, seit ihrem Lehramtsstudium, beruflich wie privat. Beide stehen in engem Kontakt.

Während ihrer Zeit in Gerolzhofen habe sie alle vier Jahrgangsstufen unterrichtet, erzählt Heining, die mit Beginn des Schuljahres 2019/20 als Konrektorin an die Grundschule Wiesentheid gewechselt war. Während ihres früheren Wirkens in der Grundschule Gerolzhofen hat sie Klassen in allen drei Schulhäusern, am Lülsfelder Weg, in der Grabenschule sowie in der Außenstelle in Oberschwarzach unterrichtet. "Somit kannte ich bereits alle Standorte und Häuser. Das hat mir den Start spürbar erleichtert", sagt die 51-Jährige, die in Wiesentheid wohnt.

Schulleitung nutzt ein gemeinsames Büro

Sie war es auch, die ihre jetzige Stellvertreterin auf die in Gerolzhofen ebenfalls zu besetzende Konrektoren-Stelle aufmerksam gemacht hat. Daraufhin bewarb sich Westerhausen – und hatte Glück. Die 52-jährige Grundschulpädagogin aus Schonungen hatte die zwölf Jahre zuvor an der Kerschensteinerschule in Schweinfurt unterrichtet. Sie versteht sich mit Heining nicht nur privat gut, wie es während des gemeinsamen Gesprächs im Büro der Schulleitung – das sich Rektorin und Konrektorin übrigens teilen – herausklingt. Auch ihre Ziele für die Grundschule Gerolzhofen hören sich deckungsgleich an.

"Wir möchten Kindern gemeinsam ins Leben hineinhelfen", formuliert Rektorin Heining ein Ziel, das sie nicht nur mit Westerhausen, sondern gemeinsam mit allen Kolleginnen und Kollegen erreichen möchte. Und ausdrücklich erwähnt Heining auch das Mitwirken des Elternbeirats, der sehr hilfsbereit sei, "und sehr rührig dabei ist, Ideen auch umzusetzen", wie Westerhausen ergänzt. Diesen Einsatz habe sie in dieser Form an anderen Schulen bisher nicht kennengelernt.

Bessere Ausstattung für digitalen Unterricht

Große offene Baustellen sieht die neue Schulleitung an der Gerolzhöfer Grundschule derzeit nicht. Was nicht bedeutet, dass es nichts zu tun gäbe. Denn beispielsweise soll die Ausstattung an digitalen Medien in der ganzen Schule, an allen Standorten, auf ein gemeinsames Level gebracht und beispielsweise weitere interaktive Schultafeln, sogenannte Activboards, sowie neue Computer beschafft werden. Auch ein paar Eimer Farbe, um das Erscheinungsbild des Altbaus am Lülsfelder Weg wenigstens optisch etwas aufzuhübschen, sollten laut Heining und Westerhausen möglich sein.

Das Bild aus dem Archiv zeigt den Einsatz einer interaktiven Schultafel, die das Einbinden unterschiedlicher Medien in den Unterricht ermöglicht. Solche Tafeln sollen nach Wunsch der neuen Schulleitung in den Klassenräumen der Grundschule Gerolzhofen vermehrt zum Einsatz kommen.
Foto: Jerome Umminger | Das Bild aus dem Archiv zeigt den Einsatz einer interaktiven Schultafel, die das Einbinden unterschiedlicher Medien in den Unterricht ermöglicht.

Wobei der Schule eine wörtliche, ganz große Baustelle natürlich noch bevorsteht: der seit etlichen Jahren geplante Bau eines Gebäudes für Grund- und Mittelschule. Hier sind Heining und Westerhausen seit August in die Planungsrunden mit den Bürgermeistern der Schulverbandsgemeinden sowie dem Stadtbauamt eingebunden. Bisher ging es vor allem darum, das pädagogische Konzept für die Schule auszuarbeiten, das sich in dem Raumkonzept widerspiegeln soll.

Derzeit sind alle Lehrerstellen besetzt

Wenn auf dieser Ebene der baulichen Zukunft der Schule noch immer vieles ungeklärt zu sein scheint, oder, positiv ausgedrückt, der neue Schulleitung noch Gestaltungsspielräume offen stehen, so lässt zumindest die aktuelle Personalsituation an der Grundschule keine Fragen offen. "Wir haben alle 31 Stellen des Stammpersonals besetzt", sagt Heining. Hier sind bereits die Fachlehrerinnen und -lehrer, eine Förderlehrerin und eine Jugendsozialarbeiterin eingeschlossen, die die Grundschule "zum Glück" hat, wie die Rektorin feststellt. Nur krank werden darf niemand, denn eine mobile Reserve zum Schließen solche Lücken in den Schulen existiert derzeit nicht.

Auf der Wunschliste der Rektorin steht noch eine junge Frau oder ein junger Mann, die oder der den Bundesfreiwilligendienst an der Schule leisten möchte und vor allem bei der Betreuung der ersten Jahrgangsstufe eine große Hilfe wäre. Auch eine zusätzliche pädagogische Hilfskraft, die sich um auffällige Schülerinnen und Schüler kümmert, könnte Heining sich gut vorstellen. So ließe sich ein Auszeit-Modell umsetzen, wo Kinder bei Bedarf für eine kurze Zeit unter Aufsicht aus einer Klasse herausgenommen werden könnten, um sich zu beruhigen. Um diese beiden zusätzlichen Kräfte zu bekommen, ist der Schulverband als Träger der Grundschule gefragt, entsprechende Stellen auszuschreiben. Die bisherige Zusammenarbeit mit dem Schulverband hat die neue Schulleitung eigenen Worten nach als sehr gut empfunden.

Ukrainische Schüler besuchen jetzt reguläre Klassen

Die Integration der ukrainischen Schülerinnen und Schüler, die mit Beginn dieses Schuljahres nicht mehr in einer eigenen Willkommensgruppe, sondern in regulären Klassen unterrichtet werden, funktioniere grundsätzlich, meint die Schulleitung. Hauptziel bleibe es hier, den Kindern Deutsch beizubringen. Doch ob und wie gut sich dies umsetzen lässt, hänge von vielen Faktoren ab, etwa der Einstellung der Eltern, der Vorbildung der Kinder oder deren Motivation. Dies gelte für ukrainische Kinder ebenso wie für andere, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Hilfreich ist es aus Sicht der Schulleitung auf jeden Fall, dass es an der Schule eine zusätzliche Lehrkraft gibt, die an zehn Wochenstunden speziell mit Nichtmuttersprachlern Deutsch lernt.

Ein weiteres, nicht selbstverständliches Angebot ist laut Rektorin Heining der enge räumliche Kontakt mit dem Beratungslehrer in Person von Steffen Braum, der an der Mittelschule Gerolzhofen unterrichtet, dessen Frau Ruth Braum, die für das Schweinfurter Schulamt als Schulpsychologin fungiert, und dem an der benachbarten Mittelschule Mobilen Sonderpädagogischen Dienst, den Boris Weisheit leistet. Diese kurzen Wege, so hat Heining bereits erfahren dürfen, sind im Bedarfsfall sehr wertvoll.

 
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Kommentare
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  • mail@marc-stuermer.de
    In Sachen Motivation ist doch ganz einfach das Hauptproblem, dass keiner weiß, wie lange der Krieg noch dauern wird. Wenn es also schon in zwei Monaten vorbei wäre, warum dann noch Deutsch lernen?

    Wenn er natürlich noch Jahre dauern sollte, ist es was anderes.
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  • Vbfuerlb
    Es ist doch immer schön, wenn man sich in dem Land, in dem man sich befindet mit seinen Mitmenschen unterhalten und sich orientieren kann. Oft lernt man doch schon für einen Urlaub die jeweilige Sprache zumindest rudimentär
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