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Gerolzhofen
Glosse zur Woche: Wenn der Ernstfall vor der Übung kommt
Die Rettungskräfte proben am Samstag in Gerolzhofen ein großangelegtes Einsatz-Szenario, das so erst kürzlich tatsächlich eingetreten ist.
Blaulicht und Sirenen sind den ganzen Samstag häufiger im Stadtgebiet von Gerolzhofen zu erleben. 
Foto: Robert Michael | Blaulicht und Sirenen sind den ganzen Samstag häufiger im Stadtgebiet von Gerolzhofen zu erleben. 
Stefan Pfister
 |  aktualisiert: 03.04.2025 02:38 Uhr

Hilfe anzunehmen, ist nicht jedermanns Sache. Manchmal geht es aber nicht ohne fremdes Zutun. Zuvorderst sind hier die stets einsatzbereiten Helferinnen und Helfer von Feuerwehr, Rettungsdienst und THW sowie auch die Polizei zu nennen. Dank ihnen können wir sicher sein, dass im Notfall schnell jemand bei uns ist oder bei großen Gefahren und Katastrophen hilft.

Damit die Rettungskräfte für den Ernstfall fit sind, müssen sie regelmäßig trainieren. Es ist nicht anders als bei Profikickern. Deshalb sollten wir uns nicht ärgern, wenn am Samstag in der Stadt ganz schön was los sein wird. Vielleicht dauert auch die Fahrt zum Wocheneinkauf diesmal etwas länger.

Mega-Stromausfall gut für den Nachwuchs?

Blaulicht und Sirenen sind den ganzen Tag zu sehen und zu hören. Viele werden sich fragen: Was ist denn da los? Aber keine Sorge, liebe Leserinnen und Leser: Es handelt sich um keinen echten Einsatz, sondern lediglich um eine großangelegte Ernstfallübung. Am Samstag muss also niemand auf den Strom verzichten.

Das Szenario sieht einen Mega-Stromausfall, einen sogenannten Blackout, vor. Konkret heißt das, wer sich das nicht vorstellen kann: Kein Kühlschrank, kein Herd, keine Glotze, kein Telefon, ja auch kein Handy und nicht mal das Internet funktioniert. Ohne Batterie oder Notstromaggregat geht nichts mehr.

Vielleicht wünschen sich einige Eltern das Auftreten eines Strom-Super-Gaus: sodass der dauertippende Nachwuchs endlich mal seine Finger und Augen von Handys, Tablets und Gaming-Konsole lässt. Das ist zwar irgendwie verständlich, aber seien wir ehrlich: Die Vorteile der elektronischen Errungenschaften sind uns allen weitaus wichtiger, als das Risiko eines kompletten Stromausfalls, der unseren Alltag ganz schön durchwirbeln würde.

Die Hilfe "von oben" fehlt bislang

Denn wie es zugeht, wenn der Strom tatsächlich weg ist, sollten wir noch gut in Erinnerung haben. Im Januar sorgte ein technischer Defekt im Umspannwerk Brünnstadt für einen Blackout. Zehntausende in und um Gerolzhofen, im Steigerwald, sogar bis nach Kitzingen waren davon betroffen.

Kürzlich, bei der offiziellen Inbetriebnahme des dortigen neuen Schalthauses, erinnerte der ÜZ-Chef an diesen Vorfall, der nur alle Jahrzehnte vorkommt. Für die Feuerwehr kam der Ernstfall damit einige Wochen vor der geplanten Übung. Für die Jugendlichen jedoch zu einer günstigen Zeit: Die saßen gerade in der Schule, wo eh keine Handys erlaubt sind.

Wie sich gezeigt hat, ist rasche Hilfe für das Herzstück unserer regionalen Stromversorgung unabdingbar. Sonst wird’s ungemütlich. Bei der Einweihungsfeier neulich sollte eigentlich noch der kirchliche Segen für den Schalthaus-Neubau erteilt werden. Dieser fiel aber aus, weil Pfarrer Stefan Mai kurzerhand absagen musste. Dass die Mithilfe von "ganz oben" bislang fehlt, ist hoffentlich kein schlechtes Zeichen für die Zukunft. 

 
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