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Gerolzhofen
Glosse zur Woche: Hirnmatsche und Schlamperei am Bau – nicht nur Halloween sorgte für Grusel-Momente
Während die einen vom Schrecken gar nicht genug bekamen, hätten andere darauf sicherlich gerne verzichtet. Und bei all dem feiert ein Virus sein Comeback.
Zu Halloween verwandelte sich in Sulzheim der Garten der Familie Kirbye in ein 'Labyrinth des Grauens'. Fast 300 Menschen kamen, um sich dort zu gruseln.
Foto: Stefan Pfister | Zu Halloween verwandelte sich in Sulzheim der Garten der Familie Kirbye in ein "Labyrinth des Grauens". Fast 300 Menschen kamen, um sich dort zu gruseln.
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:08 Uhr

Eine gruselige Woche liegt hinter uns. Das liegt in erster Linie an Halloween, das diejenigen, die damit etwas anfangen können, am Dienstag feierten. Aber nicht nur der Schocker-Import aus den USA sorgte für Gänsehaut.

Zentrum des lokalen Grauens an Halloween war Sulzheim, genauer gesagt das Anwesen Im Grund 32. Dort lud Liane Kirbye zusammen mit ihrer Familie und weiteren Helferinnen und Helfern dazu ein, das "Labyrinth des Grauens" zu besuchen. Horror-Kürbisse, Grabsteine, Graf Draculas Gruft, ein Todesrad in der Gartenlaube, Totenköpfe, Gedärme und Hirnmasse – das alles und noch viel mehr Halloween-Utensilien sorgten für eine passende Stimmung.

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Der Erfolg lässt sich zweifellos sehen und belohnt die Organisatoren für deren tage- und wochenlangen Vorbereitungen: 286 Besucherinnen und Besucher, von ganz jung bis fast ganz alt, sind Liane Kirbye zufolge an dem Abend gekommen. Das waren dreimal mehr als im Jahr zuvor. Gruselig.

Beim Blick auf die Details wird's schrecklich

Zum Gruseln war sicherlich auch den Mitarbeitern der verantwortlichen Baufirma zumute, als sie erfahren haben, dass sie den im Juni 2023 erst fertiggestellten Radweg zwischen Gerolzhofen und Brünnstadt über mehrere hundert Meter hinweg abtragen und nochmals neu bauen müssen. Der Grund: Messfehler. Die Überprüfung der Rechnung hatte ergeben, dass der für 1,2 Millionen Euro gebaute Radweg stellenweise bis zu einem Meter von der eigentlich vorgegebenen Route abweicht.

Auf den ersten Blick mag das keine große Diskrepanz sein und man möchte voreilig sagen: Was soll's, dann fehlt dem angrenzenden Acker halt ein Stückchen. Doch so geht's natürlich nicht. Denn nachdem die Anrainer nicht bereit waren, auch nur einen Zentimeter ihres Grunds zu verkaufen, blieb der Firma nur ein Ausweg: Fräsmaschine und Bagger loszuschicken und den Radweg auf eigene Kosten so zu verlegen, dass alles korrekt ist.

Radwegbau ist keine Raumfahrttechnik

Wundern darf man sich dennoch, wie solche Fehler entstehen können. Denn einerseits ist die Menschheit in der Lage, Raumsonden 300 Millionen Kilometer weit durchs All zu steuern, um ferngelenkte Fahrzeuge punktgenau auf dem Nachbarplaneten Mars abzusetzen und diesen zu erkunden. Andererseits passiert auf Gerolzhöfer und Brünnstädter Gemarkung so eine vergleichsweise viel gravierendere Panne.

Während an Halloween das Grauen gefeiert wird, hat eine Viren-Familie ihren Schrecken zum Glück weitgehend eingebüßt. Covid-19 mit all seinen Mutanten hat vergangenen Winter noch für Schlagzeilen gesorgt. Und obwohl die Viren derzeit ein Comeback feiern und die Arztpraxen auch in Gerolzhofen füllen, so interessiert sich die breite Mehrheit der Menschen kaum noch dafür. Corona – was war das doch gleich wieder?! Manchmal ist Vergessen nicht nur menschlich, es liegt auch ein Segen darin.

 
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