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Gerolzhofen
Glosse zur Woche: An Fasching schlagen echte Panzerknacker zu und blamieren sich mit ihrem Auftritt
Narren, wohin man schaut. Während viele ausgelassen Fasching feiern, nutzen andere die Tage für ihr verbrecherisches Werk. Was wir daraus lernen.
In der Nacht auf Rosenmontag knackten Einbrecher einen Tresor in der Raiffeisenbankfiliale in Donnersdorf.
Foto: Michael Mößlein | In der Nacht auf Rosenmontag knackten Einbrecher einen Tresor in der Raiffeisenbankfiliale in Donnersdorf.
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 25.02.2024 03:33 Uhr

Fasching spaltet die Menschen wie kaum ein anderes Thema: Da gibt es diejenigen, für die die fünfte Jahreszeit gar nicht toll und verrückt genug sein kann und gerne noch einige Wochen länger gehen könnte. Und da gibt es die Faschingsmuffel, denen sich schon allein beim Gedanken an das närrische Treiben die Nackenhaare aufstellen und denen das F-Wort wechselweise Angstschweiß auf die Stirn oder Zornesröte ins Gesicht treibt.

Was viele Fasching-Fans lieben, ist die Chance, an Fasching ganz ungestraft in andere Rollen schlüpfen zu dürfen. Da ziehen erwachsene Männer freiwillig Windeln an, Frauen mutieren zum Vamp oder zur Hexe und kleine Kinder werden zu Drachen oder Superwoman. Die zahlreichen Faschingsveranstaltungen in der Region und die Umzüge in Unterspiesheim, Schallfeld und Lülsfeld boten hierzu reichhaltiges Anschauungsmaterial. 

Einbruch wie aus dem Comic

Ob Fasching für die Verbrecher, die in der Nacht zum Rosenmontag in Donnersdorf als Panzerknacker auftraten, eine Rolle gespielt hat, wissen wir nicht. Doch die Bande, die auf Leitern kraxelte, um über ein Fenster in die Raiffeisenbank-Filiale zu gelangen, erinnert irgendwie an die Daltons-Brüder aus den bekannten Lucky-Luke-Comics. Die kriegen nichts auf die Reihe und scheitern am Ende immer.

Denn etwas trottelig haben sich die Einbrecher in Donnerdorf schon angestellt und wurden vom Pech verfolgt. Zwar schafften sie es, einen Tresor zu knacken. Doch dieser war leer. Um auf die Idee zu kommen, dass in der Bankfiliale nicht viel zu holen ist, hätte man leicht vorher kommen können. Der dortige Schalterbetrieb ruht seit eineinhalb Jahren. Das ist kein Geheimnis und es steht sogar auf einem Zettel zu lesen, der im Foyer der Filiale hängt.

Vorstoß beim Schulhausbau

Der Vorfall zeigt: Lesen zu können, ist in vielen Lebenslagen wichtig – natürlich nicht nur für Verbrecher. Den Grundstock hierfür legt die Grundschule. Und hier hat die CSU-Stadtratsfraktion in Gerolzhofen Bewegung in die Debatte des seit Jahren ausstehenden Neubaus einer Grund- und Mittelschule gebracht. Ob und wie der Vorstoß den Schulbau voranbringt, bleibt abzuwarten.

Denn in dem Antrag wird neben anderen Fragen auch die nach dem richtigen Standort neu gestellt. Zudem möchte die CSU konkrete Zahlen, die zeigen, was eine Sanierung der Schulhäuser im Vergleich zum Neubau tatsächlich kostet. Dass der Stadtrat solche Zahlen noch nie gesehen hat, lässt einen wundern. Schließlich wurde der Neubau bereits beschlossen. 

In der Praxis könnte das dazu führen, dass die Schulhaus-Diskussion nochmals auf null gesetzt wird – ergebnisoffen, wie man so schön sagt. Oft heißt das aber auch nur, dass man bei einem verfahrenen Problem nicht mehr weiter weiß. Und gerne gründet sich dann noch ein Arbeitskreis.

 
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