Erst kürzlich berichteten wir an dieser Stelle über die defekte Anzeigentafel im wunderbaren Stadionrund des regionalen grün-weißen Lieblingsvereins FC 05 Schweinfurt. Auf der blitzt und blinkt es nämlich seit Wochen nicht mehr. Über dem Marathontor im Sachs-Stadion sehen die Zuschauer nur noch eines: schwarz.
Bei der 3:6-Niederlage im Spitzenspiel gegen den FC Bayern München II war das mutmaßlich noch verschmerzbar, doch eine Woche später gab's bekanntlich ein Frust-Schützenfest gegen den chancenlosen TSV 1860 Rosenheim und die acht Schnüdel-Torschützen aus diesem Spiel wären schon schön auf der Anzeigentafel zu lesen gewesen.
Aber nix war's, wenigstens wissen wir jetzt aber den Grund: Ein Steuerchip ist kaputt. Und weil Schweinfurt entgegen anders lautenden Gerüchten keine Insel der Seligen ist, kommt hier schmerzlich die Erkenntnis, dass die Gesetze des Weltmarktes doch greifen. Stichwort: Lieferengpässe. Das Teil ist einfach nicht zu bekommen, also kann auch die Anzeigentafel nicht repariert werden.
Und eine neue, das kann man gleich mal festhalten, wird es vorerst nicht geben. Das in den vergangenen Jahren stets praktizierte Spiel gibt's auch heuer: Eine neue, moderne, schicke Anzeigentafel, die stets und immer zuverlässig funktioniert, wird in den städtischen Haushalt eingestellt und dann doch als Verfügungsmaße wieder heraus genommen. Jetzt ist sie nicht mal mehr für 2022 geplant, sondern für 2023. Nun, wenn der Plan des FC 05 doch aufgeht und man im Sommer 2022 in die Dritte Liga aufsteigt, könnte man ja im Sommer 2023 den Klassenerhalt auf der neuen Tafel verkünden.
Könnte der Dittelbrunner Bürgermeister helfen?
Vielleicht, aber das ist jetzt ein echt wilder Gedanke, würde es angesichts des Chip-Mangels helfen, die Stadtverwaltung früge einmal in Dittelbrunn an, ob man sich den dortigen Bürgermeister Willi Warmuth für ein Verkaufsgespräch mit den Lieferanten ausleihen könnte.
Denn Dittelbrunns Bürgermeister ist seit Jahrzehnten im SC 1900 ein aktiver Ju-Jutsu-Kämpfer, von 1990 bis 1994 in der Disziplin "Fighting" erfolgreich, wie wir einer kürzlich versandten Laudatio des Verbandes entnommen haben. Dazu bekam er nun den sechsten Dan. Da es insgesamt zehn Stufen gibt und man viele Jahre Training braucht, schließen wir daraus: Der Mann muss ziemlich gut sein in seinem Sport.
Und er ist durchsetzungsstark, das hat er in Dittelbrunn durchaus schon bewiesen, was ja auch ein heißes Pflaster sein kann. Vielleicht könnte man für den Freundschaftsdienst einen Deal machen: Willi Warmuth besorgt die notwendigen Teile für die Anzeigentafel kraft seiner natürlichen Autorität, dafür gibt die Stadtverwaltung ihre harte Haltung bei der Heeresstraße auf.
Die würden Dittelbrunn und Üchtelhausen bekanntlich gerne öffnen und ausbauen, die Stadt hat da aber kein Interesse daran, denn sie ist als Erschließungsstraße für das neue Wohngebiet am Kessler Field vorgesehen und nicht als Durchgangsstraße für Pendler im Westen der Stadt. Die Schnüdel-Fans würden endlich wieder sehen, wie's steht, und die neue, ausgebaute prächtige Straße nennen wir der Dankbarkeit halber einfach Willi-Warmuth-Allee. Neudeutsch nennt man das Win-win-Situation.