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Schweinfurt
Glosse Zeug gibt's: Radfahrer und das Schweinfurter Baustellen-Chaos
Wer über die Maxbrücke während der dortigen Bauarbeiten als Radfahrer fährt, braucht vor allem eines: stahlharte Nerven.
Der Radweg stadtauswärts auf der Maxbrücke in Schweinfurt im August 2023.
Foto: Oliver Schikora | Der Radweg stadtauswärts auf der Maxbrücke in Schweinfurt im August 2023.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 11.02.2024 16:08 Uhr

Lauthals möchte man den Schweinfurterinnen und Schweinfurtern zurufen, "Mensch Leute, nun freut Euch doch, es ist Sommer, es sind Ferien, das Wetter ist super, geht chillen und hört auf, Euch aufzuregen." Stattdessen ein Blick ins Internet und allerorten nur eines: Zwist und Hader, Geschimpfe und Gemecker, Gemaule und Gemotze.

Nun muss man ja zugeben, Gemecker und Gemaule ist systemimmanent für die sogenannten sozialen Medien. So läuft da der Hase, wobei's natürlich auch mal spannend wäre zu sehen, was passierte, würde man ein Posting machen, in dem sinngemäß stünde: "Mensch, werter Oberbürgermeister, das haben Sie jetzt aber mal richtig super gemacht." Also was auch immer – das nicht die Sommerbaustellen betrifft.

Es liegt aber vielleicht doch auch ein wenig daran, dass selbst diejenigen zunehmend verzweifelt sind, die als notorische Optimisten, Sonnenhungrige und Draußen-Fetischisten versuchen, sich nicht in den Sog des Bashings der Schweinfurter Stadtverwaltung angesichts der vielen gleichzeitigen Baustellen am Obertor, der Maxbrücke und der Hahnenhügelbrücke ziehen zu lassen.

Denn: Nicht nur die Autofahrenden, die in die Stadt wollen oder – auch das soll es ja verwunderlicherweise geben – ganz schnell wieder aus ihr heraus, brauchen im Moment stahlharte Nerven und ein Panda-Gemüt, um nicht durchzudrehen bei der Hitze, wenn man sich durch den Hafen auf den Umleitungen entlang quält und keine Klimaanlage im Auto hat.

Die ganz cleveren Schweinfurterinnen und Schweinfurter Insider haben längst einen Plan in die Tat umgesetzt: Alles, was ich in einem Geschäft im Hafen kaufen könnte bzw. müsste, verschiebe ich auf die Zeit nach den unseligen Brückenbauarbeiten. Mal sehen wie das wird, wenn man auch auf der Anfahrt zum Stadtfest im Stau steht.

Nerven wie Drahtseile brauchen nicht nur Auto-Fetischisten. Auch die Bus-Jünger natürlich, denn wenn's sich staut, staut sich's, und nachdem die Maxbrücken-Busspur wegen der Gehwegsanierung stadtauswärts nun von Autos und nicht Bussen genutzt wird, geht's erst recht nicht schneller als ÖPNV-Nutzender.

Dazu kommt: Radfahren war in Schweinfurt noch nie besonders lustig und gefahrlos, im Moment ist es aber gerade auf der Maxbrücke eher ratsam, sich wirklich dicke Schutzklamotten anzuziehen. Also eher Motorradhelm statt Radhelm, wenn man sich anschaut, wie man als Radler zunächst, gemeinsam mit der Blechlawine direkt neben einem, über die Harmoniekreuzung fährt und dann nach rund 30 Meter auf der Brücke in einen abgegrenzten Bereich einfädelt, während Autos, Busse, Traktoren oder Lastwagen an einem vorbei fahren – brausen geht ja nicht.

Die Gehwegsanierung auf der Maxbrücke dauert angeblich nur noch knapp eine Woche, zum Stadtfest soll es fertig sein. Doch da die Hahnenhügelbrücke und die Obertor-Kreuzung weiter gesperrt sind, ist auch das Gesprächsthema an den Stadtfest-Biertischen klar: Schweinfurt und seine Sommerbaustellen. Eine unendliche Geschichte. Oder: "Mensch Leute, es ist Stadtfest. Geht feiern!"

 
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