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Schweinfurt
Glosse Zeug gibt's: Die CSU und die Rote-Socken-Kampagne
Der Wahlkampf für die Bundestagswahl war bisher nicht sonderlich aufregend. Warum nun die Rote-Socken-Kampagne der CDU/CSU in Schweinfurt eine Rolle spielt.
Wahlplakate hängen derzeit in ganz Deutschland in rauen Mengen und werben für Stimmen für die jeweilige Partei bei der Bundestagswahl.
Foto: Gerd Landgraf | Wahlplakate hängen derzeit in ganz Deutschland in rauen Mengen und werben für Stimmen für die jeweilige Partei bei der Bundestagswahl.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:41 Uhr

Ach, bisher war's so schön ruhig in Sachen Bundestagswahlkampf, es plätscherte vor sich hin, die Urlaubsstimmung im August in den großen Ferien überlagerte alles. Auf Malle am Strand  in der Sonne liegen statt im deutschen Regen-Sommer Triell im Fernsehen gucken, wer kann's dem Bürger verdenken nach 18 Monaten Corona-Pandemie, die uns allen ja wahrlich zugesetzt hat.

Die Kandidatinnen und Kandidaten in der Region machten derweil in den vergangenen Wochen fleißig Werbung für ihre Programme, gingen von Haustür zu Haustür, verteilten irgendwelche Goodies an ihren Ständen, plakatierten wieder was das Zeug hält an jedem Baum, Lampen- und Verkehrsschildmast, der nicht schnell genug in Deckung gegangen ist.

All überall strahlen uns große Plakatwände mit Portraits der Kandidaten an, im Wahlkreis Schweinfurt/Kitzingen sind's bekanntlich gleich zwölf Personen, die das Direktmandat für den Bundestag erobern wollen. Und wer auf einmal alles in der Region zu Besuch kommt, der die letzten dreidreiviertel Jahre gar nicht wusste, wie man Schweinfurt schreibt, ist auch immer wieder amüsant.

Und dennoch, all diesen Wahlkampf-bedingten Irrsinn, all die Werbung für Programme, konnte man bisher ganz gut ausblenden. Wir haben sogar mit einem leichten Achselzucken hingenommen, dass die Person, die bei der Schweinfurter AfD Beiträge einstellt, sich als Donald Trump vom Main gerierte und Anfang August ernsthaft auf der Facebook-Seite postete, die Briefwahl sei vorgeblich nicht der sicherste Weg seine Stimme abzugeben, der Weg ins Wahllokal direkt an die Urne dagegen schon.

Ja, so einen Unsinn bringt man in sozialen Medien, wenn man Angst hat, mit seinem Programm nicht mehr genügend Wählerinnen und Wähler anzusprechen. Und nein, es gibt keine wie auch immer gearteten Hinweise darauf, dass die Briefwahl unsicher ist. Das ist, wie in den USA, schlicht Quatsch.

Warum die Schweinfurter Linken ganz gelassen sind

Jetzt kommt die Rote-Socken-Kampagne der CDU/CSU noch oben drauf, offenbar fällt den Strategen in Berlin nichts mehr ein als alte Klischees aus der Mottenkiste zu holen, angesichts der Tatsache, dass die Umfragewerte für den CDU-Kandidaten eher unterdurchschnittlich sind. Und da kommt die Schweinfurter Linke ins Spiel, die nicht ganz zu Unrecht konstatiert, dass die Nerven der konservativen Konkurrenz angesichts eines möglichen SPD-Kanzlers Olaf Scholz am Abend des 26. Septembers (wer hätte gedacht, dass man so etwas jemals schreiben würde) und dessen Optionen von Ampel über Rot-Schwarz-Grün bis Rot-Rot-Grün wahrlich reichlich sind.

Die Schweinfurter Linken nehmen die Anti-Rote-Socken-Kampagne der Christsozialen mit einem Schmunzeln zur Kenntnis. Und antworten mit Witz: Das Plakat des Direktkandidaten Klaus Ernst, der zum fünften Mal in den Bundestag will, wirbt subtil: "Im Ernst, vielleicht doch die Linke". 

Was einen gewissen Witz hätte: Eine Wäscheleine mit roten Socken bei der Stadiontour des bayerischen Ministerpräsidenten. CSU-Mann Markus Söder kommt nämlich am 17. September ins Willy-Sachs-Stadion, Digi-Doro ist auch dabei. Mal schauen, welche Aufgeregtheiten bis dahin die Diskussion beherrschen. Der Wahlkampf nimmt Fahrt auf, so scheint's. 

 
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Kommentare
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  • Der Logik nach passen eigentlich NUR rot-rot-grün inhaltlich zusammen. Man muss schon seinem Wähler erklären, weshalb man aus welchen Gründen auch immer mit der FDP (völlig thematisch daneben) regieren will. Aber in der NATO gibt es das Einstimmigkeitsprinzip. Für eine linke Regierung gibt es aus Washington KEINE Genehmigung. Das verkaufen wir aber dennoch als faire Wahl!
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  • dohahpt@t-online.de
    Wenn man nichts zu bieten hat, zeigt man einfach mit dem Finger auf die anderen. Die rote Socken-Kampagne wird wirlich niemand mehr interessieren.....auch das neue Wahlkampfteam wird keinen Aufschwung bringen. Merz vertritt die Intressen von Blackrock und wird den Graben zwischen Arm und Reich bei uns noch vergrößern. D. Bär hat sowieso nichts zu bieten und wäre als Ministerin eine totale Fehlbesetzung, genaus wie ihr Minister Scheuer.
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