Ursprünglich wollte Wolfgang Schulz den Außenbereich des Geomaris am kommenden Wochenende, 11. und 12. Mai, öffnen. Doch das Wetter spielt nicht so mit, wie es sich der Betriebsleiter vorgestellt hatte. Es sei momentan etwas zu frisch für Schwimmen im Freien, sagt er auf Anfrage. Selbst der für diesen Samstag vorhergesagte Sonnenschein und angenehme 21 Grad Celsius Lufttemperatur reichen für eine Eröffnung nicht aus.
"Wir bekommen wegen der kühlen Witterung einfach kaum Wärme ins Wasser", so Schulz weiter. Im Gegensatz zum Hallenbad, wo eine Gasheizung das Wasser aufheizt, wird beim Freibad ausschließlich auf Sonnenenergie gesetzt. Das zunächst nur 13 Grad kalte Nass fließt dabei durch schwarze Matten, die auf dem Dach installiert sind und erwärmt sich im Laufe der Zeit – je nach Intensität der Sonne täglich um etwa 1,0 bis 1,5 Grad.
Wasser im Freibad ist momentan nur 18 Grad "warm"
Die Absorberanlage läuft zwar schon seit 29. April. Doch bis auf wenige warme Tage rund um den Maifeiertag war es bislang schlicht zu kalt, sodass die Wassertemperaturen noch nicht in angenehme Celsius-Regionen gestiegen sind. Nach gut zwei Wochen sind es gerade einmal 18 Grad. Zu wenig, um an einen Freibadebetrieb zu denken.
Jetzt peilt Wolfgang Schulz den Start in die Freibadsaison zu Beginn der Pfingstferien an, was vor allem die Schülerinnen und Schüler freuen dürfte. Am Samstag, 18. Mai, so ist es aktuell geplant, können die Wasserratten erstmals in diesem Jahr ihre Bahnen ziehen, vom Turm springen oder die Rutsche hinabgleiten. Der Geomaris-Chef hofft, dass rechtzeitig zum Ferienbeginn wenigstens um die 21 Grad in den Becken erreicht werden. Bis Juni sollen es schließlich 26 Grad sein.
Nichtsdestotrotz ist das Freibad jetzt schon bereit für den erhofften Ansturm, der erfahrungsgemäß an den ersten heißen Tagen im Jahr einsetzt. Die anfallenden Schönheitsreparaturen und Reparaturen hat das Team in den vergangenen Wochen durchgeführt. Anschließend wurden die Schwimmbecken neu befüllt, mit frischem Wasser aus dem städtischen Lindenbrunnen.
Im Mai ist das Freibad zunächst bis 18 Uhr, ab Juni bis 19 Uhr geöffnet
Im Mai werden für das Freibad zunächst eingeschränkte Öffnungszeiten gelten, von 11 bis 18 Uhr. Das liegt an der dünnen Personaldecke, mit der Schulz derzeit zurechtkommen muss. Aktuell fehlen ihm zwei Rettungsschwimmer für die Aufsicht im Außenbereich. Erst ab Juni ist ein Zweischicht-Betrieb für das Freibad vorgesehen, sodass von 10 bis 19 Uhr ein Besuch möglich ist.
Die Eintrittspreise im Freibad bleiben in der Sommersaison 2024 stabil: Erwachsene zahlen weiterhin sechs Euro für die Tageskarte, Kinder ab sechs Jahren und Menschen bis 27 Jahren vier Euro sowie Kinder unter sechs Jahren einen Euro.
Am 18. Mai, dem ersten Öffnungstag, werden alle Gäste, die nur ins Freibad gehen, freien Eintritt erhalten. Für die diesjährige Freibadsaison plant das Geomaris mehrere Aktionen. Dabei ragt die bekannte Großveranstaltung "Swim & Run" heraus, die am 10. Juli stattfindet.
Für die nach Angaben des Bayerischen Triathlonverbandes größte Schulsportveranstaltung im Freistaat haben sich diesmal 686 Schülerinnen und Schüler aus der Region angemeldet. "Einfach nur toll", freut sich Wolfgang Schulz über den neuen Rekord. Im Vorjahr waren es 570.
Am späten Nachmittag wird es zusätzlich einen Jedermann-Wettbewerb (150 Meter Schwimmen und vier Kilometer Laufen) geben. Wer hier mitmachen möchte, kann sich bis zum 30. Juni im Geomaris anmelden.
Ausstellung, Kinderaktionen und Live-Musik
Rückschauzeit nennt sich eine Ausstellung, die voraussichtlich ab dem 8. Juni zu sehen sein wird. Anlass sind gleich drei Jubiläen seit 2022, die aufgrund der Pandemie nicht alle gefeiert werden konnten: Dazu zählen das 50-jährige Bestehen des Hallenbades (2022) und 90 Jahre Freibad (2023). Und vor nunmehr zehn Jahren wurde das Hallenbad nach dem Umbau wiedereröffnet.
Zusätzlich zur Ausstellung ist ein Programm mit Aktionen für Kinder und Live-Musik geplant. Weitere größere Events sind ab Herbst im Hallenbad angedacht, etwa eine Poolparty mit DJ im November und ein Aqua-Kino im Dezember.
Erleichtert ist Wolfgang Schulz, dass wieder mehr Menschen in das Erlebnisbad kommen. In den ersten vier Monaten haben nach seinen Angaben etwa 12.000 Badegäste mehr als im vergleichbaren Zeitraum 2023 das Hallenbad besucht.
Der Abschluss eines neuen Gasliefervertrages ab Juli mit nochmals günstigeren Konditionen als im ersten Halbjahr ist für ihn ebenfalls eine erfreuliche Nachricht. Gleichzeitig muss die städtische Einrichtung aber Mehrkosten beim Personal aufgrund der Tariferhöhungen verbuchen.
Sanierung des Freibades steht bevor
Zurück zum Freibad: Es ist die vermutlich letzte Saison mit dem 50-Meter-Schwimmerbecken. Im Juli hatte der Stadtrat die Sanierung des in die Jahre gekommenen Freibades beschlossen. Ein Rundgang mit dem Betriebsleiter offenbart die Notwendigkeit.
Gerade im Hauptbecken und am Beckenkopf waren zuletzt regelmäßig Reparaturen nötig. Zum Beispiel mussten zahlreiche gebrochene Fliesen ausgetauscht und beschädigte Fugen abgedichtet werden.
Durch Haarrisse drückt das Wasser aus den Becken. Wolfgang Schulz deutet auf einen großen nassen Fleck auf dem Weg, der um das Schwimmbecken herum führt. Auch an der Sonnenterrasse sind feuchte Stellen zu erkennen. Der Wasserverlust sei enorm, erklärt der Betriebsleiter.
Die Sanierung hält er für dringend geboten. Nicht nur deshalb, sondern weil auch die Umkleiden und sanitären Bereiche im Freibad sowie das Planschbecken nicht mehr zeitgemäß seien.
Ob die Arbeiten nach der Freibadsaison beginnen werden, ist noch nicht geklärt. Der Förderantrag ist laut Schulz fertig. Die Stadt darf bei den Sanierungskosten mit um die 80 bis 90 Prozent staatlichen Zuschüssen rechnen. Bevor aber die Bauanfrage gestellt werden kann, gilt es noch abzuwarten, ob und welche Mittel für die Maßnahme im städtischen Haushalt bereitgestellt werden.
