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Schweinfurt
Überraschender Führungswechsel bei ZF in Schweinfurt: Werksleiter Manfred Süß verlässt Standort im Sommer
Nach fünf Jahren als Standortleiter bei ZF kehrt der 58-Jährige Schweinfurt den Rücken. Wohin er wechselt und wann seine Nachfolge bekannt gegeben werden soll.
Verlässt den ZF-Standort Schweinfurt zum Sommer hin: Werksleiter Manfred Süß.
Foto: Anand Anders | Verlässt den ZF-Standort Schweinfurt zum Sommer hin: Werksleiter Manfred Süß.
Marcel Dinkel
 |  aktualisiert: 10.04.2025 02:38 Uhr

Beim Automobilzulieferer ZF in Schweinfurt steht ein Wechsel an der Spitze bevor: Werksleiter Manfred Süß wird den Standort im Sommer dieses Jahres verlassen. Das teilte das Unternehmen am Freitag offiziell auf einer Betriebsversammlung mit. "Gemeinsam mit dem Standortleitungsteam und der Arbeitnehmerseite will ich für Schweinfurt ein wirtschaftlich erfolgreiches und wettbewerbsfähiges Zukunftsbild erarbeiten", wird Süß in einer offiziellen Mitteilung zitiert.

Aus familiären Gründen verlässt der 58-jährige Schweinfurt und kehrt wieder in seine oberbayerische Heimat zurück. Dort soll der aus Wasserburg am Inn stammende studierte Maschinenbauingenieur laut Unternehmen in seiner früheren Wirkungsstätte bei ZF Lifetec in Aschau die Position des Vice President der Produktlinie Gasgeneratoren übernehmen und das Angebot an passiven Sicherheitslösungen weiterentwickeln.

Rückkehr an vorherige Wirkungsstätte im oberbayerischen Aschau

ZF Lifetec ist ein weltweit führender Anbieter und Systemhersteller für passive Sicherheitslösungen in Fahrzeugen. Der Bereich entwickelt und produziert Sicherheitssysteme wie Airbags, Lenkräder und Sicherheitsgurte für Autos, die durch Trends wie Elektrifizierung, intelligente Fahrzeuginnenräume oder dem Übergang zum assistierten und autonomen Fahren weiter an Bedeutung gewinnen würden.

Bis es so weit ist, bleibt der 58-Jährige dem Werk in Schweinfurt weiterhin erhalten. Demnach plant er den zum Jahresanfang gestarteten Zielbildprozess am Standort noch zu einem "erfolgreichen Abschluss" zu bringen, wie das Unternehmen weiter mitteilt. "Dazu brauchen wir neue, langfristig erfolgreiche Produkte, aber auch innovative Prozesse und Herangehensweisen", so Süß.

Nachfolge für Manfred Süß noch nicht geklärt

Wer Süß in Schweinfurt nachfolgt, ist noch unklar. "Gespräche dazu werden jetzt geführt", sagt eine Unternehmenssprecherin gegenüber der Redaktion. Letztlich seien Know-how und Fachkenntnisse für die Position entscheidend. Süß selbst wolle den Übergang daher sorgfältig vorbereiten: "Jeder einzelne Mitarbeiter hier trägt mit seinem innovativen Denken und seiner vorbildlichen Einsatzbereitschaft dazu bei, dass Schweinfurt eine führende Rolle weltweit im ZF-Konzern einnimmt. Das ist die beste Basis für die neue Standortleitung."

Tobias Brugger, Leiter der Produktion der Elektrosparte von ZF, dankt Manfred Süß für seine erbrachte Leistung in Schweinfurt. Der Manager habe bei der Ausrichtung des Standorts großartige Arbeit geleistet. "Sein tiefes Verständnis der Produktionsprozesse war entscheidend, um Probleme schnell zu identifizieren und gute Lösungen zu finden", wird Brugger zitiert. Damit sei es ihm in herausfordernden Zeiten gelungen, auf Arbeitnehmerseite Verständnis für notwendige Maßnahmen zur künftigen Aufstellung des Standortes zu schaffen. "Wir danken ihm für sein wertvolles Engagement und wünschen ihm für seine neue Rolle bei ZF Lifetec alles Gute."

Lage bei ZF in Schweinfurt ist angespannt

Süß verlässt Schweinfurt in einer schwierigen Phase. Der Standort mit seinen 9000 Mitarbeitenden steckt tief in der Krise, vor allem in der Elektrosparte. Hohe Produktionskosten und die sinkende Nachfrage nach E-Autos setzen dem Konzern zu. ZF hat nicht nur Arbeitszeiten gekürzt, sondern streicht wie an allen Standorten auch Stellen in Schweinfurt. Vorstandschef Holger Klein gab kürzlich bekannt, dass das Unternehmen einen Partner für die E-Antriebssparte in Schweinfurt sucht.

Manfred Süß

Der studierte Maschinenbauingenieur ist in seiner Zeit bei ZF Friedrichshafen AG früh in Führungspositionen gerückt. Schon wenige Jahre nach seinem Berufsstart 1994 übernahm Manfred Süß seine erste Position als Werksleiter, ging anschließend als Produktlinienleiter nach Nordamerika und kehrte dann zurück in seine Heimat Aschau am Inn, wo er ebenfalls als Werksleiter und schließlich Produktlinienleiter verantwortlich war. Im Mai 2021 übernahm er als Leiter den Multidivisionsstandort Schweinfurt. Dort setzte er sich für die Förderung der Elektromobilität ein.
Quelle: ZF
 
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