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Kitzingen
Mainschleifenbahn-Regelbetrieb nicht vor 2025
Der Jubel war groß, als es hieß, die Mainschleifenbahn könnte künftig im Stundentakt rollen. Inzwischen werden immer mehr Hürden bekannt. Es geht ums Geld, aber nicht nur.
Noch gibt es keinen Regelbetrieb im Stundentakt für die Mainschleifenbahn zwischen Astheim und Seligenstadt. Bis dahin müssen noch einige Hindernisse vom Gleis.
Foto: Andreas Brachs | Noch gibt es keinen Regelbetrieb im Stundentakt für die Mainschleifenbahn zwischen Astheim und Seligenstadt. Bis dahin müssen noch einige Hindernisse vom Gleis.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:37 Uhr

Lange galt die Reaktivierung der Mainschleifenbahn zwischen Volkach und Seligenstadt als Wunschdenken. Das "Säuferbähnle" zur Pendlerbahn nach Würzburg umzufunktionieren? – Eine Schnapsidee.

Umso mehr freute die Befürworter, die jahrzehntelang an ihrer Vision festhielten, dass die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) mittlerweile den Bedarf für einen Regelbetrieb anerkannt hat. Eine entsprechende Prognose sieht genügend Fahrgäste vor. Doch damit rollt die Bahn noch lange nicht regelmäßig von Volkach nach Würzburg, wie Landrätin Tamara Bischof jüngst den  Kreisräten berichtete.

Kosten für Reaktivierung: zehn Millionen Euro

Nach einem Treffen der Landkreise Kitzingen, Schweinfurt und Würzburg mit dem Verkehrsministerium, der BEG und der Betriebsgesellschaft Mainschleifenbahn (BGM) wurde klar, dass noch einige Hindernisse vom Gleis geräumt werden müssen: So gilt es zunächst, die Infrastruktur der Freizeitbahn für einen Regelbetrieb zu ertüchtigen. Ursprünglich waren dafür einmal fünf Millionen Euro Kosten veranschlagt worden, sagte Bischof. Mittlerweile rechnet man eher mit zehn Millionen. 

Als Betreiber für die Bahnlinie kommt entweder die BGM infrage, an der auch der Landkreis Kitzingen beteiligt ist, oder ein rein kommunales Unternehmen oder ein privater Betreiber, zählte die Landrätin die Möglichkeiten auf. Zugleich betonte sie, dass der Landkreis bislang nur für Investitionen im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) auf der Straße zuständig sei, nicht jedoch für die Schiene.

Landrätin will den Freistaat ins Boot holen

Deshalb forderte sie auch umgehend eine gemeinsame Initiative der regionalen Kommunal- und Landespolitiker mit dem Ziel, den Freistaat als Zuschussgeber mit ins Boot zu holen. Bischof schwebt vor, dass sich der Freistaat mit "mindestens 60 Prozent" Zuschuss an den Kosten beteiligen soll; so viel gibt er für den Straßen-ÖPNV. Die Landrätin wies darauf hin, dass der Landkreis Kitzingen seit 1997 bereits rund 233 000 Euro in die Mainschleifenbahn investiert habe. Außerdem werde der Landkreis dafür sorgen, dass die Zubringerbusse auf den Bahnverkehr abgestimmt werden.

Bevor die Strecke für den Dauerbetrieb ertüchtigt werde, will die Landrätin allerdings die verbindliche Zusage der BEG, die Strecke für zwölf Jahre zu "bestellen". Denn nur dann hätten die Millioneninvestitionen Sinn. Doch selbst dann stehen noch nicht alle Signale auf Grün. 

Eine weitere Bedingung sei, dass die Deutsche Bahn auf ihrer Hauptstrecke von Seligenstadt nach Würzburg genügend Zeitkorridore zur Verfügung stellt, damit ein Stundentakt zustande kommen kann. Dies alles zusammengenommen, veranlasste die Landrätin zu der Aussage, dass ein Regelbetrieb der Mainschleifenbahn frühestens 2025/26 realistisch sei.

 
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  • peter.lelowski@web.de
    Das ist eine ÖPNV-Investition wie eine Straßenbahn oder auch eine S-Bahn und muß daher gefördert werden wie diese auch. Die bay. Staatsregierung muß jetzt mit der baden-württembergischen gleichziehen, die die Reaktivierung von Bahnstrecken fördern will. Auch wenn Baden-Württemberg in der Hauptstadt für die Bahn noch ein viel größeres schwarzes Loch fürs Geld hat als München es mit der zweiten S-Bahn-Stammstrecke sich leistet.
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  • RGPBR@aol.com
    Jezt geht es um Geld und die Landrätin will den Freistaat ins Boot holen. So ähnlich kommt es dann bei der Steigerwaldbahn erst großes Geschrei dafür und wenn die Kosten auf den Tisch liegen Schwanz einziehen.
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