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Schweinfurt
Folgt der nächste Schildbürgerstreich? Was die Schweinfurter vom falschen Asphalt in der Rückertstraße halten
In der Fußgängerzone wurde für einen Fahrstreifen schwarzer statt beiger Asphalt verwendet. Es gibt verschiedene Meinungen, ob das geändert werden muss.
Ein Stadtbus fährt in der Rückertstraße in Schweinfurt auf dem neuen Asphalt-Band. Das sollte eigentlich beige sein, die Baufirma verwendete aber dunkelgrauen Asphalt.
Foto: Oliver Schikora | Ein Stadtbus fährt in der Rückertstraße in Schweinfurt auf dem neuen Asphalt-Band. Das sollte eigentlich beige sein, die Baufirma verwendete aber dunkelgrauen Asphalt.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 15.05.2024 02:48 Uhr

Vor kurzem hatte der Schweinfurter Baureferent Ralf Brettin im Bauausschuss eine unangenehme Mitteilung zu machen: Das Asphaltband zum Abschluss der Bauarbeiten in der Rückertstraße hat die falsche Farbe. Es ist dunkelgrau und nicht – wie geplant und beauftragt – beige. Den Stadträte im Bauausschuss missfiel das ebenso wie dem Vorsitzenden des Kreisverbandes des Handelsverbandes, Axel Schöll. Ihre Forderung: Straße sperren, wieder aufreißen, dunkelgrauer Asphalt raus, beiger Asphalt rein. Doch das sehen längst nicht alle so.

Denn seit die Meldung über den Fehler der Baufirma bekannt ist, kristallisiert sich zumindest im Internet eine klare Meinung der Bürgerinnen und Bürger heraus: "Lasst es wie es ist", schreibt ein Nutzer auf mainpost.de. Ein anderer Leser erklärt: "Dass man sich überhaupt die 'Arbeit' macht, die Kosten zu ermitteln und einen Zeitplan zu erstellen, um gegebenenfalls den 'falschen' Belag gegen den richtigen auszutauschen, mag verstehen, wer will. Anscheinend haben einige Mitglieder des Bauausschusses kein Problem damit Steuergelder zu verbrennen, Schweinfurt hat's ja ..."

Ein weiterer Nutzer wird beim Thema Straßenbelag in der Rückertstraße sarkastisch: "Zukunft sucht Stadt ... Realsatire Schweinfurt, immer wieder urkomisch, we love it!" Urkomisch findet zumindest der Baureferent die Angelegenheit nicht, denn derzeit ist das Bauamt mit dem Servicebetrieb auf Ursachensuche.

Bei einer der nächsten Sitzungen soll dem Bauausschuss auch vorgestellt werden, was es kosten könnte, den Belag herauszunehmen und neu zu machen und ob die Baufirma in der Verantwortung ist oder die städtische Bauüberwachung. Ralf Brettin hatte im Bauausschuss aber auch erklärt: "Die Alternative wäre, es so zu lassen und sich daran zu gewöhnen."

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Auch in den sozialen Medien ist der Straßenbelag ein Thema, mit noch etwas deutlicheren Worten. "Die haben doch nicht mehr alle Latten am Zaun", ist ein Kommentar in Bezug auf die Option, den Belag auszutauschen. Nicht fehlen darf der Verweis auf den TV-Komiker Mario Barth, der in seiner Sendung schon zwei Mal beim Thema Maxbrücke und dem Basketballplatz in der Carus-Allee Schweinfurt auf dem Kieker hatte: "Das ist wieder ausreichend Filmmaterial für Mario Barth's Sendung", findet ein Nutzer.

Allerdings gibt es auch Stimmen, die darauf hinweisen, dass die graue Farbe suggeriert, dass hier Zulieferer oder auch Busse schneller fahren könnten als die eigentlich nur erlaubte Schrittgeschwindigkeit. Der Fußgängerzonen-Charakter sei so verloren gegangen.

 
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  • Georg Ries
    Ergänzende Anmerkung. Wenn da jemand von "aufreißen" spricht, ist das mehr als irreführend. Die Deckschicht müsste 4 cm dick abgefräst und danach ein eingefärbter Asphalt eingebaut werden. Das wäre in wenigen Tagen mit geringer Einschränkung der Anlieger möglich. An der Linienführung würde ich nix ändern, dient eh nur für den Bus und Lieferverkehr. In der Fußgängerzone braucht es keine Verschwenkungen!
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  • Klaus Krug
    Gibt es für die Behauptung, dass der dunkle Belag dazu verleidet, schneller zu fahren, auch Beweise? Selbst wenn, sollte es doch möglich sein, die Stadtbusfahrer und Anlieferer zum Einhalten der Schrittgeschwindigkeit zu motivieren, notfalls mittels Kontrollen und Bußgeldern.

    Egal, welche Asphaltfarbe: Es bleibt eine Fußgängerzone mit Fahrspur. Und da ist es gut, wenn zwischen den mit hellen Platten belegten großzügig breiten Laufflächen für Fußgänger und dem Bereich, in dem der Fußgänger auch mit Fahrzeugen rechnen muss, ein deutlicher Kontrast vorhanden ist. Das dient der Sicherheit der Fußgänger, die sich natürlich vorzugsweise auf dem Plattenbelag vor den Geschäften bewegen sollten.

    Mit dunklem Asphalt zwischen hellen Natursteinplatten müssen die Schweinfurter übrigens am Roßmarkt seit vielen Jahren leben. Dort wäre das Geld für einen Austausch des Belags sicher sinnvoller eingesetzt.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Für "Fußgänger-Zonen-Charakter"

    tut die Farbe mMn weniger zur Sache - "ist mir doch wurscht welche Farbe die Fahrbahn(!) hat". Das Bild zum Artikel zeigt die Problematik genau auf: der Fahrzeugverkehr wird durch das schnurgerade Band kanalisiert und (eher) eine Erhöhung der Geschwindigkeit bewirkt.

    Hätte man das vermeiden wollen, hätte man alles pflastern müssen (s. die "Randbereiche" im Bild).

    Habe ich zumindest mal so von einem namhaften Städteplanungsbüro gehört.

    Wenn man es also "richtig" machen will, wäre es demnach gescheiter, das gleich "gründlich" zu tun und nicht bei einer "halben Sache" zu belassen, die zwar hohe Kosten, aber eher keinen Nutzen bringt.
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  • Georg Ries
    Wenn ein Verschulden der Firma vorliegt ist das ein Mangel. Dieser wäre kostenlos zu beseitigen. Eigentlich einfach, oder?
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  • Jo Schmitt
    Dem ist so. Auf die Kommune kommen dadurch keine Mehrbelastungen zu sofern es rechtzeitig erkannt wurde.
    Die spannende Frage ist also, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen: Wo war die Bauaufsicht da unterwegs? War die die End-Abnahme bereits erfolgt?

    Zur Farbe der Fahrbahndecke: Es macht sehr wohl einen Unterschied ob die Fläche "schwarz" oder beige ist. Es geht um die mögliche Oberflächentemperatur durch intensive Sonneneinstrahlung. Die ist bei hellem deutlich niedriger als bei dunklem Belag. Unabhängig davon, daß Beschattung (-> Grün) eine weitere Verbesserung ergäbe.
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