Die Begeisterung war ihr sichtlich anzusehen. Andrea Brandl, Kulturamtsleiterin der Stadt Schweinfurt, zog am Mittwoch im großen Sitzungssaal des Rathauses ein überaus positives Fazit zum Kultursommer 2021. Im Schul- und Kulturausschuss stellte sie dem Gremium noch einmal die wichtigsten Erkenntnisse vor und sprach zudem über die Perspektive des Festivals für die kommenden Jahre. "Es ist eine Marke entstanden", sagte Brandl und erntete Beifall, nachdem eine zusammenfassende Videosequenz der zahlreichen Veranstaltungen gezeigt wurde.
Als Kulturamtsleiterin war Brandl unter anderem für die Organisation des Kultursommers 2021 zuständig. Und auch sie weiß, dass die gesamte Kulturszene "hochgradig pandemiegeschädigt" ist. Umso mehr freute sie sich, ein positives Resümee zum Kultursommer zu ziehen, der "alle Erwartungen übertroffen" habe – sowohl was die Breite des Angebots von Konzerten, Kabarett, Tanz und Oper anbetrifft als auch die Auftrittsmöglichkeiten für regionale Künstler sowie überregionale Acts. Dass dies so gut funktionierte, sei eine Erkenntnis, die man für die kommenden Jahre mitnehmen wolle.
"Sommermärchen": Viel Lob für das Open Air Festival
Überwiegend gutes Wetter, keine Absagen, 30 Veranstaltung und insgesamt 10 000 verkaufte Tickets hätten den Schweinfurter Kultursommer zu einem "echten Großstadtevent" gemacht, betonte Andrea Brandl. Vom 10. Juli bis zum 12. September traten auf dem Kessler Field Künstler wie Michael Wollny, Sebastian Reich und Amanda, die Dancefloor Destruction Company oder Jan Josef Liefers mit seiner Band Radio Doria auf. Das Gelände auf dem Kessler Field hätte sich dafür hervorragend geeignet.
Viel Lob erntete der Schweinfurter Kultursommer auch aus den Reihen des Schul- und Kulturausschusses. So sprach etwa CSU-Stadtrat Oliver Schulte von einem "Sommermärchen", die Zahlen sprächen für sich. In seinen Augen waren gerade die Künstler aus der Region "die Zugpferde", weswegen so viele Zuschauer gekommen seien. Er richtete den Blick nach vorne und äußerte eine Hoffnung in Richtung Kulturamtsleiterin Brandl. "Es wäre schön, wenn Sie es schaffen, diese Marke auch in Zukunft noch weiterzuentwickeln." Schulte nannte etwa die Idee, das Event nicht zuletzt auch bei der Landesgartenschau 2026 zu etablieren. Außerdem könne man über alternative Standorte nachdenken, etwa den Rathausinnenhof in der Innenstadt.
Kultursommer künftig auch in Schweinfurts Innenstadt?
Zur zukünftigen Standortfrage äußerte sich auch Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé. Er betonte den Wert des Kessler-Fields, da man pandemiebedingt dort den nötigen Platz im Freien nutzen konnte. "Es hat sich als Segen erwiesen, und wir werden an dieser Liegenschaft festhalten", so der OB. Jedoch plane man zudem, die Veranstaltungen mit der Innenstadt zu verbinden. Damit wolle man auch dem gebeutelten Einzelhandel einen Gefallen tun.
Wohl auch deshalb wird Kulturamtsleiterin Andrea Brandl am kommenden Montag bei der Stadtratssondersitzung anwesend sein, bei der es ausschließlich um Themen der Innenstadtentwicklung gehen soll. Brandl betonte, dass der Kultursommer in den kommenden Jahren noch deutlich breiter aufgestellt werden könnte. Da in diesem Jahr alles sehr schnell gehen musste, habe man zahlreiche Partner noch gar nicht im Boot gehabt.