Die Rohstoffknappheit trifft Handwerk, Industrie und Privatleute. Im Interview erzählt Carolin Glöckle, Geschäftsführende Gesellschafterin der Unternehmensgruppe Glöckle, wie stark die Auswirkungen auf ihr Unternehmen sind.
Carolin Glöckle: Ja, das sind wir definitiv – vor allem in den Bereichen Hochbau und Tiefbau.
Glöckle: Bemerkbar macht sich dies auf verschiedenen Ebenen: Teils müssen wir mit direkten Preiserhöhungen arbeiten, teils fehlen Materialien und können nur peu à peu oder mit Verspätung geliefert werden. Häufig sind im Zuge dessen Umplanungen im Bauablauf nötig.
Glöckle: Durch den Anstieg der Preise und die Lieferschwierigkeiten spüren wir direkte Auswirkung auf unsere Hoch- und Tiefbau-Sparten. Große Schwierigkeiten haben wir, Wärmedämmverbundsysteme zu beschaffen und weitere Materialien für den Trockenbau. Ebenso herausfordernd ist es, Dachabdichtungen für den Schlüsselfertigbau zu beschaffen. Aus diesem Grund sind teilweise Umstellungen bei Materialien nötig.
Glöckle: Wir haben einen erhöhten Aufwand in der Vergabe zu verzeichnen und müssen zudem mit zum Teil explosionsartig erhöhten Preise kalkulieren.
Glöckle: Die Preise für Baustahl sind um 70 Prozent gestiegen, ebenso die Preise für Dämmmaterial. Bei Bauholz haben wir eine Preiserhöhung von 100 Prozent beobachten können.
Glöckle: Leider kann sich dies trotz aller Bemühungen auch auf unsere Kundinnen und Kunden auswirken. Es ist aktuell nicht leicht, Termine einzuhalten und unsere fertigen Projekte rechtzeitig zu übergeben.
Glöckle: Ja. Wir müssen immer wieder Verschiebungen händeln, woraus wiederum ein Mehraufwand für die beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsteht.
Glöckle: Nein. Durch frühzeitige Bestellungen und Vergaben, beziehungsweise durch das Umstellen von Materialien, konnten wir Problematiken dieser Art umgehen.
Glöckle: Unserer Ansicht nach befindet sich die Problematik auf hohem Niveau. Eine weitere Verschlechterung sehen wir für die kommende Zeit aber nicht.
Glöckle: Diese Fragen sind schwer zu beantworten. Aus unserer Sicht ist ein Absinken der Preise möglich, jedoch ist ein Niveau wie zu Zeiten vor der Rohstoffknappheit aus unserer Sicht nicht mehr zu erwarten. Die Entwicklungen sind auch davon abhängig, wie sich die Politik verhält beziehungsweise wie mit der enormen Nachfrage aus dem Ausland und den derzeit hohen Exportmengen umgegangen wird.
Glöckle: Wir setzen auf vorausschauende Planung und Ausschreibung, zudem pflegen wir sehr gute Kontakte zu unseren Geschäftspartnern.
Glöckle: Nein, wir suchen nach wie vor qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unser Team. Erst Anfang des Jahres 2021 wurde die Unternehmensgruppe Glöckle von "Great Place to Work" als "Attraktiver Arbeitgeber" zertifiziert.
Glöckle: Schon seit einiger Zeit herrscht im Bereich Sand und Kies Rohstoffmangel. Sand- und Kiesvorkommen sind theoretisch verfügbar, jedoch liegen die notwendigen Abbaugenehmigungen noch in weiter Ferne.
die Wiederverwendung von Abbruchmaterial so gezielt verhindert?
In vielen Bereichen wäre es sicherlich möglich viel mehr sortiertes Recyclingmaterial aus dem Abbruch zu verwenden.