Die Stadt Gerolzhofen verlangt auch weiterhin keine Parkgebühren in der Altstadt. Dies hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Montagabend in der Stadthalle einstimmig beschlossen. Die Parkschein-Automaten am Marktplatz, in der Breslauer Straße und in der Rügshöfer Straße sind außer Betrieb.
Damit wird die Ausnahmeregel, die bislang schon galt, verlängert. Denn im Oktober 2020 hatte sich das Gremium auf Vorschlag von Bürgermeister Thorsten Wozniak geeinigt, zur Unterstützung der durch die Corona-Pandemie gebeutelten Geschäftswelt keine Parkgebühren zu verlangen. Im April 2021 wurde die Regel nochmals zum 31. Januar 2022 verlängert. Doch auch danach blieb es beim Status Quo des kostenlosen Parkens, ehe nun der Stadtrat die Regelung wieder offiziell in Kraft setzte.
Bis Ende kommenden Jahres
Der Verzicht auf die Parkgebühren gilt jetzt bis zum 31. Dezember 2023. Auf den bisher bewirtschafteten Flächen gilt eine Parkscheibenpflicht. Diese wird durch entsprechende Verkehrszeichen gekennzeichnet. Das Parken mit Parkscheibe ist für maximal zwei Stunden gestattet.
Bürgermeister Thorsten Wozniak begründete die lange Laufzeit der Ausnahmeregel zum einen damit, dass man den Geschäftsleuten in der Innenstadt helfen wollen, außerdem werde wohl auch der Baubeginn für die Marktplatzumgestaltung in diesen Zeitraum fallen. In der Diskussion signalisierten Günter Iff (Freie Wähler) und Zweiter Bürgermeister Erich Servatius (SPD) übereinstimmend die Zustimmung ihrer Fraktionen.
Laufzeit zu lange?
Etwas skeptischer, insbesondere wegen der langen Laufzeit der Regelung, äußerte sich hingegen Arnulf Koch für die CSU. Ob es tatsächlich schon 2023 zu Bauarbeiten auf dem Marktplatz komme, sei angesichts der allgemeinen Lage auf dem Bausektor doch sehr ungewiss, sagte er. Wenn man sehe, wie lange sich schon die Sanierung beziehungsweise der Neubau von Grund- und Mittelschule hinziehe (Koch: "Eigentlich sollten die Schulen ja schon fertig sein") , befürchte er beim Marktplatz ähnliche Verzögerungen.
Für Thomas Vizl (Geo-net) war die Diskussion zu sehr auf den Autoverkehr verengt. Wenn das neue ÖPNV-Konzept des Landkreises Schweinfurt greife, solle die hiesige Geschäftswelt dies auch als Vorteil sehen und nicht nur mit kostenfreiem Parken werben. Bezüglich des Antrags von Geo-net, die Machbarkeit von Parkdecks in der Peripherie der Altstadt betreffend, sagte Bürgermeister Wozniak, dass Stadtbaumeisterin Maria Hoffmann vermutlich in der Sitzung am 30. Mai erste Untersuchungsergebnisse vorstellen wird.
Letztlich beschloss der Stadtrat die "Verlängerung der Aussetzung der Parkgebühren" einstimmig.
Bereits im April 2022 hatte der Stadtrat ebenfalls zur Stützung der heimischen Wirtschaft beschlossen, dass die Gewerbe- und Gastronomiebetriebe keine Sondernutzungsgebühren zahlen müssen, wenn sie städtische Straßen, Wege und Plätze für ihre Geschäftszwecke nutzen. Diese Regel gilt ebenfalls bis Ende 2023.