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Schweinfurt/Dittelbrunn
Erfolg für Schweinfurter Ermittler: US-Behörden liefern Verdächtigen im Mordfall Cornelia Hümpfer aus
Wird der gewaltsame Tod der jungen Frau aus Dittelbrunn nach 46 Jahren aufgeklärt? Jetzt soll ein 70-jähriger Ex-Soldat aus den USA erneut befragt werden - in Schweinfurt.
Der Mord an Cornelia Hümpfer aus Dittelbrunn (Lkr. Schweinfurt) beschäftigt Ermittler seit mehr als 45 Jahren. Jetzt wird ein von Beginn an verdächtigter früherer Soldat der US-Armee nach Schweinfurt ausgeliefert.
Foto: Polizei | Der Mord an Cornelia Hümpfer aus Dittelbrunn (Lkr. Schweinfurt) beschäftigt Ermittler seit mehr als 45 Jahren. Jetzt wird ein von Beginn an verdächtigter früherer Soldat der US-Armee nach Schweinfurt ausgeliefert.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 16.05.2024 02:39 Uhr

Überraschende Entwicklung im Mordfall Cornelia Hümpfer: Fast 46 Jahre lang sah es so aus, als bliebe die Gewalttat an der jungen Frau aus Dittelbrunn ungeklärt - und ein verdächtiger US-Soldat käme ohne Anklage und Prozess davon. Schon kurz nach dem Fund der getöteten 18-Jährigen auf einem Feldweg im April 1978 war die Polizei auf ihren damals 24 Jahre alten Freund gekommen. Er war damals in Schweinfurt stationiert - und wies die Anschuldigungen gegen ihn damals und bei mehreren späteren Gelegenheiten von sich. 

Schweinfurter Staatsanwaltschaft bestätigt Auslieferung

Nun hat ein elfmonatiges Hin und Her ein Ende: Der beschuldigte Tommy M. wird von den US-Behörden ausgeliefert, um sich in Schweinfurt seiner Verantwortung zu stellen. Das hat Oberstaatsanwalt Reinhold Emmert jetzt auf Anfrage bestätigt.   

Die Auslieferung ist der Lohn hartnäckiger Anstrengungen der Schweinfurter Ermittler um Jürgen Hept. Sie hatten in dem Mordfall nie aufgegeben und sich fast fünf Jahre lang bemüht, in den USA eine neue DNA-Probe des Verdächtigen zu bekommen.

DNA-Fund an der Leiche belastet den Verdächtigen

Mit neuer Analysetechnik lassen sich inzwischen feinste Spuren an Tatorten mutmaßlichen Täterinnen und Tätern zuordnen. In der Kleidung der Toten waren Zellproben gefunden worden. Bei einem Vergleich mit der DNA des früheren Soldaten wurde jetzt eine hohe Übereinstimmung festgestellt. 

Mehrfach soll der heute 70-Jährige in den zurückliegenden Jahren Andeutungen zu dem Fall gemacht beziehungsweise in seinem engsten Umfeld die Tötung gestanden haben. Bei offiziellen Vernehmungen leugnete er die Tat jedoch stets.

Okay vom US-Außenministerium: Nun soll der Verdächtige in Schweinfurt vor Gericht

Nach seiner Festnahme im Sommer 2023 hatte Tommy M. versucht, die Auslieferung mit allen Mitteln zu verhindern. In vielen früheren Fällen waren US-Soldaten nicht für Kapitalverbrechen nach Deutschland ausgeliefert worden. 

Das letzte Wort hatte das US-Außenministerium, das der Auslieferung jetzt zustimmte. Nun wollen die Schweinfurter Ermittler den Beschuldigten selbst zum Fall befragen - in Deutschland. Bestätigen sich die Hinweise, muss sich der 70-Jährige in Schweinfurt vor Gericht für einen Mord verantworten, der dann ein halbes Jahrhundert zurückliegt.

 
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