In ihrer vollbesetzten Veranstaltungshalle am Hainig bieten die Aktiven um Präsident Florian Dinkel am Samstagabend ein abwechslungsreiches Faschingsprogramm. "1-2-3 – Wir sind immer noch dabei", machen zu Beginn Prinz Florian I. und seine Prinzessin Andrea I. deutlich, dass sie dankbar sind, nach zwei vergeblichen Anläufen in der Corona-Pandemie nun ihre Session durchziehen zu können.
Die Tanzgarden der ESKAGE prägen das Programm. Von ganz klein bis ganz groß ist für jeden Geschmack etwas dabei. Vom zackigen Gardetanz bis zum bunten Showtanz der jüngsten Akteure, die die Zuschauerinnen und Zuschauer in die Welt der Tiere entführen, reicht das Repertoire. Den Eisbrecher im Programm geben die Dream Boys aus Niederwerrn. Die Theatergruppe, die sich seit vielen Jahren bei der ESKAGE auf das Tanzparkett begibt, startet als Geisterjäger und macht am Ende klar, dass die Männer geboren wurden, um wild zu sein.
Wolfgang Düringer ist ein Urgestein des fränkischen Faschings. "Meine Frau hat sich eine Capri-Hose gekauft und dann angezogen", berichtet der Büttenredner. "Ich habe bis dahin immer gedacht, Capri ist eine Insel und kein Erdteil." Er sei eine Hausgeburt gewesen. Seine Mutter habe erst ins Krankenhaus gemusst, nachdem sie ihn gesehen hatte. Draußen am Buffet seien ihm die Dritten Zähne in die Nudeln gefallen. "Das nennt man dann Zahnpasta", setzt Düringer die nächste Pointe.
Tolle Kostüme aus der Tiefseewelt
Ungewohnte Klänge erschallen danach im der fränkischen Fasching. Die Musiker der "Fürstlichen Guggamusig Röfischrenzer" kommen aus Liechtenstein und bringen in ihren tollen Kostümen aus der Tiefseewelt die schwäbisch-alemannische Fasnet nach Schweinfurt. Mit Hits wie dem knallroten Gummiboot oder Major Tom sorgen sie für Stimmung im Publikum, das lautstark mitsingt.
Danach ist Platz für den Nachwuchs in der Bütt. Elina Reuß gibt Hinweise zur Bewältigung der Energiekrise: "Klatschen mit viel Schwung im Arm, hält den ganzen Körper warm." Um immer heißes Wasser auf Vorrat zu haben, empfiehlt sie, die heiße Flüssigkeit einzufrieren.
Nach der Pause wagt sich das Prinzenpaar mit der Aktivengarde auf die Bühne und legt einen flotten Tanz aufs Parkett. Danach öffnet sich der Himmel und lässt einen Blick auf die verstorbene englische Königin auf ihrer Wolke zu. Nancy Steinert füllt diese Rolle royal aus und hält die britische Sprachfarbe während ihrer gesamten Büttenrede durch.
Die Queen regt sich zunächst darüber auf, dass man sie zehn Tage im Sarg durch die Gegend kutschiert habe. "Harry und Meghan haben sich zur Ehe gebunden, da ist das Hirn total verschwunden", lässt sie tief in die Abgründe der königlichen Familie blicken. "Seine Haare sehen aus wie Sauerkraut, wenn er auf die Pauke haut", erinnert sie auch noch an Boris Johnson. Am Ende freut sie sich, wieder mit ihrem Prinzen Phillip vereint zu sein.
Zu später Stunde mit einer Rede das Publikum zu fesseln ist eine Kunst, die nur wenige beherrschen. Lubber und Babbo, die Geheimagenten aus dem Steigerwald schaffen das mit ihrem trockenen Humor. "Ich arbeite jetzt als FBI", berichtet Lubber. "Das heißt Frängischer-Bolizei-Informand." Zwischen den Jagdtrophäen in seinem Büro hänge auch ein Foto seiner Frau, erklärt er seinem erstaunten Gesprächspartner. "Das ist der größte Bock, den ich je geschossen habe."
Seine Angetraute habe jetzt Doktorspiele mit ihm machen wollen, und er sei darauf eingegangen: "Die habe ich dann zwei Stunden auf dem Flur warten lassen. Sie ist schließlich nicht privat versichert." Zum Abschluss des Programms sorgt die Musikgruppe "Echt Krass" für Stimmung, ehe die Aktiven gegen 1 Uhr in der Früh den Saal verlassen.
Hier finden Sie die Höhepunkte vom Wochenende um den 5. Februar mit vielen Fotos.