Industrie und Kultur – das ist der Slogan, der groß auf den Schildern an der Autobahn steht und für Schweinfurt wirbt. Zu Recht, darin sind sich auch die Macher des Kulturprofils einig, das nun nach eineinhalb Jahren mit vielen Workshops, Befragungen und Gesprächen in seiner endgültigen Form den Stadträten vorgelegt wurde und in einer Sondersitzung des Kulturausschusses öffentlich vorgestellt werden soll.
Über 600 kulturelle Veranstaltungen von der Disharmonie über das Theater, Museum Georg Schäfer, Museum Otto Schäfer, Kunsthalle und Stattbahnhof – um nur die großen Anbieter zu nennen – gibt es in der Stadt. Bernward Tuchmann, der das Kulturprofil mit seiner Firma erstellt hat, hat das immer als überaus beachtlich bezeichnet. Er zeigt aber auch auf, wo die Schwierigkeiten aus seiner Sicht liegen, wie Kulturamtsleiter Christian Kreppel erklärte.
So geht es um die Frage, wie man die freie Kultur nachhaltiger finanzieren kann, welche Zielgruppen wie angesprochen werden sollen und wie man das große Angebot zum einen qualitativ weiterentwickelt und nach außen präsentiert.
Stolz auf das große Angebot
Kreppel erklärte, „wir alle als Kultur-Anbieter, ob städtisch oder frei, haben die gleichen Probleme und brauchen gemeinsame Lösungen.“ Der Theaterchef betonte, „wir können stolz auf das Angebot sein und sollten es selbstbewusster vermarkten.“ Er denkt da unter anderem an eine engere Zusammenarbeit mit der Touristinfo 360°, die die Stadt und den Landkreis vermarktet. Hier mehr Pakete zu schnüren, wo Tickets für Veranstaltungen und Übernachtungen beinhaltet sind, ist ein Ziel.
Kritisch merkte Kreppel beim Thema Finanzierung der freien Kultur an, dass man auch die Frage klären müsse, warum verschiedene Fördertöpfe wie der der Kulturstiftung nicht oder nur wenig genutzt werden. Auf die Frage von Johanna Bonengel vom KulturPackt, warum die Gelder für die Träger der freien Kultur im Haushalt nicht angehoben würden, verwies Kreppel auf die Entscheidungshoheit des Stradtrates.
Vorstellung der Kulturforums-Pläne
Die neue Kulturforum-Leiterin Katharina Christ stellte die Ergebnisse des Wettbewerbs im Oktober vor und die neuesten Pläne. Wie berichtet, wird das Alte Gymnasium zukünftig als Aktionshaus genutzt, die Alte Reichsvogtei beherbergt das neue Stadtmuseum, das Stadtschreiberhaus die Verwaltung. Der neue moderne Verbindungsbau beherbergt auch den gewünschten Veranstaltungssaal mit 300 Plätzen.
Zu diesem und zu Proberäumen gab es Nachfragen aus der Chorszene. Sie können und sollen explizit den großen Saal für Auftritte und die kleineren Räume als Proberäume nutzen. Fünf verschiedene Räume für unterschiedlichste Nutzungen gibt es im alten Gymnasium, das seinen eigenen Eingang behalten soll.
Oberbürgermeister Sebastian Remelé betonte, „wir wollen die Räume beleben, sie sollen explizit genutzt werden.“ Katharina Christ verwies auch auf die Abfrage bei allen Beteiligten im Vorfeld und erklärte, man werde auch weiterhin das Kulturforum gemeinsam mit den zukünftigen Akteuren entwickeln. Für den OB ist das Kulturforum ein wichtiger Baustein für die Entwicklung der Stadt.„Wohnen und Kultur sind entscheidend für die Innenstadt, das Kulturforum ist da ein besonderer Akzent und wichtig für die Entwicklung der Stadt.“