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Schweinfurt
Ein weiteres Fachgeschäft weniger in Schweinfurt: "Fashion Heimrich" schließt zum Jahresende
Mit 77 ist es Zeit sich zur Ruhe zu setzen, findet Erika Heimrich und macht ihr Modegeschäft zu. Warum sie 45 Jahre auf Beratung und Service gesetzt hat.
'Mein Team ist mir fast wie eine Familie geworden', so Erika Heimrich (links), die mit 77 findet, dass es an der Zeit ist, sich zur Ruhe zu setzen. Christl Nöth (Mitte), gehört seit 35 Jahren zum Fashion-Heimrich-Team, Kerstin Antlitz-Panagiotou seit immerhin 18 Jahren.
Foto: Helmut Glauch | "Mein Team ist mir fast wie eine Familie geworden", so Erika Heimrich (links), die mit 77 findet, dass es an der Zeit ist, sich zur Ruhe zu setzen.
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:14 Uhr

Und wieder wird es in absehbarer Zeit in der Schweinfurter Innenstadt ein alteingesessenes Geschäft weniger geben. Das Modegeschäft "Fashion Heimrich" in der Zehntstraße wird zum Jahresende geschlossen. Ob endgültig oder nicht, da könnte sich im Frühsommer 2023 ein derzeit noch nicht spruchreifes Hintertürchen öffnen, lässt Erika Heimrich, die Besitzerin des Modegeschäfts, durchblicken. Für Erika Heimrich ist mit Ablauf des Jahres aber Schluss.

Wirtschaftliche Gründe spielen dabei eine untergeordnete Rolle, wie sie betont, sondern weil mit 77 Lebensjahren und nach 45 Jahren im Geschäft für sie die Zeit gekommen sei, sich zur Ruhe zu setzen.

"Buß- und Bettag 1978 habe ich in der langen Zehntraße mit 20 Quadratmetern Ladenfläche angefangen", erinnert sich Erika Heimrich. "Mein Mann war in der Modebranche, ich war gut vernetzt, alle sechs Wochen fuhren wir nach Paris, um die neue Ware auszusuchen." Keine Ware von der Stange, sondern anspruchsvolle Mode für den gehobenen Geschmack, das war und ist der Anspruch von "Fashion Heimrich".   

Seit 35 Jahren gibt es das Modegeschäft in der Zehntstraße

Das Konzept kam an, das Geschäft wurde zunächst am alten Standort vergrößert. Nach zehn Jahren in der Langen Zehntstraße dann der Umzug in die Zehntstraße, wo "Fashion Heimrich" seit nun 35 Jahren eine Heimat gefunden hat. So lange ist auch Christl Nöth an Bord. Kerstin Antlitz-Panagiotou gehört seit 18 Jahren zum Beratungs- und Verkäuferinnen-Team.

Viele Jahre, in denen das Trio zusammengewachsen ist. "Ich habe mein halbes Leben mit meinen Leuten verbracht, es war so eine Art Ersatzfamilie", sagt die gelernte Einzelhandelskauffrau Erika Heimrich.  

'Fashion Heimrich' in der Zehntstraße schließt zum Jahresende. Ob es in den Räumlichkeiten weiter Mode geben wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Für Ladenbesitzerin Erika Heimrich ist nach 45 Jahren im Geschäft aber definitiv Schluss.  
Foto: Helmut Glauch | "Fashion Heimrich" in der Zehntstraße schließt zum Jahresende. Ob es in den Räumlichkeiten weiter Mode geben wird, ist noch nicht abschließend geklärt.

Eng sei auch die Bindung zu den Kundinnen. "80 Prozent sind Stammkunden", so Erika Heimrich, die ergänzt, dass es heute bereits deren Töchter seien, die in den Laden kommen. "Wir haben immer großen Wert auf Service und Beratung gelegt und den Kundinnen auch mal gesagt, wenn ihnen etwas nicht steht." Nicht um jeden Preis verkaufen wollen, sondern ehrlich beraten, das kam an, schuf Vertrauen und die Basis für eine treue Stammkundschaft, ist sich Erika Heimrich sicher. "Wir haben Kundinnen, die kommen seit 40 Jahren zu uns." 

Bekleidung extra bestellen für Familienfeste oder andere Anlässe – Stilberatung inklusive – all das habe "Fashion Heimrich" möglich gemacht. Gemeinsam mit ihrem Team besuchte Erika Heimrich immer wieder große Modemessen im In- und Ausland, um Ware auszusuchen, die gleichermaßen auf der Höhe der Zeit und qualitativ hochwertig ist. "Viele Kunden sind traurig, dass es uns bald nicht mehr geben wird", so Erika Heimrich über die ersten Rückmeldungen auf die Nachricht von der baldigen Schließung.

Keine Geschäftsnachfolger-Möglichkeit in der Familie

Für Erika Heimrich, selbst kinderlos, ist neben dem Alter auch das Fehlen einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers ein Grund, den Laden zu schließen. So bleibt ihr nur ein "Danke von ganzem Herzen" an die treue Kundschaft, die sie schon ganz schön vermissen wird, wie sie einräumt. Ab Ende Oktober beginnt der Ausverkauf und damit die Zeit in der Belegschaft und bei den Kunden, sich Lebewohl sagen müssen.   

 
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  • eboehrer@gmx.de
    Die Frau mit dem Zopf war mir lieber, als Frau Nöth. Das dürfte wohl Frau Antlitz-Panagiotou sein.
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  • Es ist schön das Sie mit Frau Nöth die Verkäuferin ihres Vertrauens gefunden haben, aber 45 Jahre "am Leben gehalten" (auch während Corona) hat das Geschäft immer noch Frau Heimrich!
    VG Philip Grebner
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  • teambeck
    Christel Nöth hat seit Jahren diesen Laden am Leben gehalten.
    Vielen Dank hierfür.
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