Es gab Zeiten, in denen Städtepartnerschaften hoch im Kurs standen und Jahre, in denen es ruhiger und ruhiger wurde. Auch in Schweinfurt ist das nicht anders. Das sagt Sorya Lipper, dritte Bürgermeisterin ganz offen. Sie fordert aber auch, wieder mehr zu tun. Denn der Austausch, das Zueinanderstehen sei wichtig – gerade heute.
"In Krisenzeiten wie diesen können wir uns es nicht leisten, nur auf unseren kleinen Orbit zu schauen, uns nicht mit anderen auszutauschen", so Lippert. Für den Oberbürgermeister ist sie vor kurzem in zwei Partnerstädte Schweinfurts gereist: Châteaudun in Frankreich und Motherwell in Schottland. Viele Eindrücke hat sie davon mitgebracht und vor dem Haupt- und Finanzausschuss weitergegeben. Einer davon ist, dass Europa in der Ukraine-Krise erkennt, "dass wir zusammenstehen müssen".
Der Wunsch nach Austausch ist groß, vor allem in der französischen Partnerstadt, sagt Lippert. Aber auch in Motherwell, zu dem die Beziehungen in den letzten Jahren etwas eingeschlafen sind. Hinterfragt werde gerade aber auch dort, wie man konkret von der Partnerschaft profitiert, sagt Lippert.
Welches Ziel Städtepartnerschaften haben und welche Pläne Schweinfurt hat
Das Ziel, wirtschaftlich zusammenzuarbeiten, sei auch eines, das in dem Modell Städtepartnerschaften fest verankert sei, erinnerte Lippert. Außerdem gehe es darum, dass sich die Menschen begegnen, kulturell, persönlich – und so Beziehungen aufbauen.
Auch für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Ralf Hofmann ist klar: Die Aufgabe jetzt müsse lauten, den Austausch zu intensivieren, nicht nur was bestehende Städtepartnerschaften betreffe, sondern auch künftige. Konkret im Blick hat Schweinfurt dabei die ukrainische Stadt Lutsk, wo SKF ein Werk hat. Die Unterstützung der Schweinfurter Belegschaft und des Konzerns für die Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine ist riesig. Die Stadt Schweinfurt will eine Solidaritäts-Partnerschaft mit der ukrainischen Großstadt eingehen, aber auch konkret vor Ort helfen.