Die Polizei berichtet von einem mysteriösen Fall, der sich bei Kammerforst zugetragen hat. Der zuständige Jagdpächter fand am Sonntagmorgen in seinem Revier einen toten Hirsch. Der Kadaver wies keinerlei Verletzungen auf - und war auf einem Tuch abgelegt worden. Ein Verkehrsunfall oder ein Abschuss kommen also als Todesursache nicht in Betracht. Der örtliche Jagdpächter ist laut Polizei der Meinung, dass das Tier in der Zeit zwischen dem vergangenen Freitag, 8 Uhr, und Sonntag, 8 Uhr, verendet ist.
Um Lebensraum und den Bestand von Hirschen zu sichern, wurden in Bayern sogenannte Rotwildgebiete geschaffen. Die nächsten Rotwildgebiete liegen in den Haßbergen und in der Rhön. Da diese Gebiete nicht eingezäunt sind, kommt es vor, dass wandernde Hirsche auch außerhalb dieser Schutzgebiete anzutreffen sind.
Außerdem, so ist aus Jägerkreisen zu hören, sind vor geraumer Zeit einige Hirsche aus dem Gatter am Baumwipfelpfad entwichen und streifen jetzt im Steigerwald umher. Dass es sich bei dem jetzt gefundenen Kadaver um eines dieser Tiere handelt, ist angesichts der fehlenden Verletzungen aber eher unwahrscheinlich.
Ist der Hirsch an einer Krankheit gestorben?
Es gibt aber eine andere Theorie, wo der Hirsch herstammen könnte: Das Tier könnte in einem Gatter gehalten worden und dort möglicherweise an den Folgen einer Krankheit verendet sein. In einem solchen Fall müsste aus Gründen des Seuchenschutzes das zuständige Veterinäramt informiert werden. Würde dann tatsächlich eine ansteckende Krankheit nachgewiesen werden, könnte die Keulung des gesamten Bestands im Gatter drohen.
Möglicherweise hat der Eigentümer des Gatters diese Keulung befürchtet und deshalb das tote Tier, eingewickelt in einem Tuch, einfach in einem Wald abgelegt.
Polizei Gerolzhofen bittet um Hinweise
Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben und Hinweise geben können, sollen sich bei der Polizei Gerolzhofen unter der Telefonnummer (09382) 9400 melden.