
Es ist etwas mehr als drei Wochen her, dass die Kongregation der Schwestern des Erlösers aus Würzburg das Aus für das von ihnen seit 93 Jahren betriebene Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt verkündet hat. In der jüngsten Ferienausschusssitzung bekräftigte der Geschäftsführer der Kongregation, Martin Stapper, auch noch einmal die Schließung zum 31. Dezember.
Natürlich ergeben sich aus diesem Entschluss, der vor allem aus finanziellen Gründen getroffen wurde, viele Fragen. Dass noch vieles in der Schwebe ist, sorgt in der Bevölkerung für Missmut, ist aber in der Kürze der Zeit verständlich. Eine Blaupause für die Schließung und Abwicklung eines Krankenhauses gibt es nicht.
Eine wichtige Frage stellte im Ferienausschuss Marianne Prowald (SPD): "Was ist mit meinen Patientendaten, wenn ich im Krankenhaus mal behandelt wurde, und wie komme ich an sie heran?" Martin Stapper versicherte, man sei sich der Verantwortung und der gesetzlichen Vorschriften des Datenschutzes gerade bei diesen sensiblen Daten sehr bewusst.
Sollte es nicht gelingen, doch noch einen Käufer für das Krankenhaus zu bekommen, wird die Kongregation alle Aufbewahrungspflichten übernehmen. Das gilt natürlich auch für alle für die Buchhaltung und die Steuern relevanten Unterlagen, die zehn Jahre aufbewahrt werden müssen.
Die Patientenakten müssen laut Stapper nach dem Gesetz 30 Jahre aufbewahrt werden, was man sicherstelle. Ein Teil sei digitalisiert, aber nicht alles. Anfragen von Patientinnen und Patienten würden aber selbstverständlich auch nach der Krankenhausschließung am 31. Dezember beantwortet.
Stapper betonte, man werde auch über den 1. Januar hinaus wohl bis mindestens Ende des ersten Quartals einen Teil der Mitarbeitenden brauchen, um die Abwicklung des Krankenhaus-Betriebs geordnet über die Bühne zu bekommen. Man entwickele derzeit entsprechende Pläne und führe Gespräche mit der Mitarbeitendenvertretung bezüglich eines Sozialplanes.