Den Start ins Bürgermeisteramt hat sich Manuel Kneuer natürlich anders vorgestellt. Er vermisst den persönlichen Kontakt mit den Bürgern, der aufgrund der Pandemie nicht möglich ist. Dennoch habe er im Sommer rund 130 Termine unter Einhaltung der Hygienebedingungen wahrnehmen können. Und er freue sich über jedes telefonische Bürgergespräch.
Von den Mitarbeitern im Rathaus fühlt sich Kneuer "super gut aufgenommen". Und auch die Zusammenarbeit im Gemeinderat laufe gut. Es gebe zwar auch "lange und harte Diskussionen", aber die gehören laut Kneuer dazu. "Sachlicher Streit" sei wichtig, damit am Ende die beste Entscheidung für das Wohl aller Bürger getroffen werde. Überparteilichkeit ist ihm dabei wichtig. Deshalb sei er vor Ratssitzungen mit allen Fraktionen in einem "offenen und ehrlichem Austausch", damit jeder mit dem gleichen Wissen in die Sitzung geht.
Ein Platz für alle Generationen
Ein Herzenswunsch von Kneuer war es, einen Kinderrat einzuführen. Dieser ist der Erste im Landkreis Schweinfurt. Aktuell kann wegen Corona zwar keine Sitzung des Kinderrates stattfinden, aber in der ersten Sitzung seien schon gute Ideen entstanden. Eine neue Beschilderung an der Schule wurde bereits umgesetzt und bald soll an der Skateanlage eine neue Rampenanlage entstehen und der Platz insgesamt aufgewertet werden. Ziel sei es, einen Platz für alle Generationen zu schaffen.
Die Gemeinde komme außerdem dem Wunsch der Bürger nach Wohnraum nach. So entstehe ein neues Baugebiet mit rund 30 Bauplätzen. Um aber auch dem Flächenfraß Einhalt zu gebieten, werden laut Kneuer gleichzeitig im Altort drei große Wohnprojekte angegangen, bei dem knapp 30 Wohnungen entstehen. Dort können Jung und Alt barrierefrei zusammen wohnen.
Haushalt als bisher größte Herausforderung
Vorerst nicht umsetzen könne er seine Idee eines Mehrgenerationenhauses. Dafür fehle momentan aufgrund der Mindereinnahmen durch Corona das Geld. "Wir dürfen den Haushalt nicht überstrapazieren", sagt Kneuer und betont: "Es steht jetzt schon fest, dass mir in meiner Amtszeit weniger finanzielle Mittel zur Verfügung stehen als meinen Vorgängern." Die Haushaltsplanung sei für ihn bisher die größte Herausforderung im Amt gewesen.
Was er "leider auch nicht umsetzen" könne: Ein Public Viewing in der Gemeinde, um die Gemeinschaft zu stärken. Aber die Gemeinde sei in der Coronazeit schon deutlich enger zusammengerückt. Das zeige sich etwa bei der Inbetriebnahme eines der ersten großen Corona-Testzentren in der Region unter Leitung der DLRG. Dort beteiligen sich auch die Feuerwehr und die Nachbarschaftshilfe, und immer wieder fragen Bürger nach, ob noch Hilfe benötigt werde.
In Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein hat die Gemeinde zudem vier neue Blühwiesen errichtet. Gut angenommen werden auch die Geburtenbäume für Neugeborene, die die Ökologie stärken und zur Verwurzelung mit der Gemeinde beitragen sollen. Und Kneuer treibt die Digitalisierung voran. Er möchte eine Gemeinde-App einführen und immer mehr Online-Formulare auf der Homepage zur Verfügung stellen. Zudem betreibt er aktiv seine Facebook-Seite. Dort fänden auch "gute Diskussionen statt, die wichtig sind, da sie die Meinungen der Bürger zeigen". Für alle, die kein Facebook haben, werden die Beiträge im Ortsnachrichtenblatt abgedruckt.
Der schönste Moment: Eine Trauung
Zu den schönsten Momenten im Amt gehören für Kneuer die Trauungen. Als junger Mensch, Kneuer ist 29 Jahre alt, habe er das Glück gehabt, viele Freunde trauen zu dürfen. Ob er es auch einen Moment bereut hat, Bürgermeister zu sein? "Das kann ich absolut verneinen", sagt Kneuer und schüttelt den Kopf. Er könne sich keinen schöneren Job vorstellen. Das Amt ist für ihn "nicht nur Beruf, sondern eine Berufung", sagt er.
Kinderrat: Hier werden Themen besprochen, die wahrscheinlich vorgegeben wurden. Die Beschilderung der Schulwege (sinnvoll) beispielsweise fällt sicherlich keinem 9jährigen Kind von alleine ein. Im Gegenzug, schafft man es nicht Schulweghelfer zu finden.
Baugebiet: Dies war schon als der Bürgermeister wahrscheinlich noch zu Schule ging, eine Herzensangelegenheit seiner Vorgängering Helga Fleischer. Diese hat auch die Gespräche mit den Grundstücksbesitzern erfolgreich geführt, so dass das Baugebiet schon lange vor Herrn Kneuers Zeit beschlossen war.
"Zudem betreibt er aktiv seine Facebook-Seite ...." RICHTIG SEINE Seite!
"Für alle, die kein Facebook haben, werden die Beiträge im Ortsnachrichtenblatt abgedruckt" Darf ich dann auch Artikel MEINER FB-Seite in die Ortsnachrichten drucken lassen? Warum gibt es keine offizielle Seite der Gemeinde?
Wahlziele umgesetzt???