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Schweinfurt
Ein Ende des Flickenteppichs: Warum Schweinfurts Stadträte bei Baustellen hart bleiben wollen
Der Roßmarkt ist ein unrühmliches Beispiel dafür, warum der Stadtrat im Dezember auf den Tisch gehauen hat: kein Flickwerk mehr nach Bauarbeiten. Das hat Folgen.
Mal Asphalt, mal Pflaster, mal kleine, mal große Steine: Wie der Belag am Roßmarkt aussieht, gefällt vielen nicht.
Foto: René Ruprecht | Mal Asphalt, mal Pflaster, mal kleine, mal große Steine: Wie der Belag am Roßmarkt aussieht, gefällt vielen nicht.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 23.03.2025 02:28 Uhr

Verschiedene Pflaster, dazwischen asphaltierte Stellen: beim Anblick des Straßenbelags am Schweinfurter Roßmarkt kommt so manchem die Galle hoch. Bürgerinnen und Bürgern, Stadträtinnen und Stadträten. Im Dezember 2024 hatten die genug vom Dauerflickwerk, das sich auch nach Baustellen in anderen Ecken der Stadt ausbreitet. Und beschlossen: Sollten Bauträger nach Abschluss der Arbeiten die Baustelle schließen, dann ordentlich. Soll heißen: mit dem Pflaster oder den Platten, die ursprünglich einmal dort waren.

Gebe es an dem Punkt Abweichungen, sollte die Verwaltung den Bauausschuss informieren. Das war jetzt der Fall. Bauträger, wie so oft: die Stadtwerke Schweinfurt, die aktuell Glasfaser in der ganzen Innenstadt verlegen. Ein wichtiges Projekt, das man zügig voranbringen sollte, waren sich Stadtwerke-Chef Thomas Kästner und Oberbürgermeister Sebastian Remelé einig. Letzterer forderte, mit einem Grundsatzbeschluss den Stadtwerken zu ermöglichen, erst ein anderes Material und innerhalb einer Frist dann wieder das ursprüngliche Pflaster einzubauen. Alles andere wäre zu umständlich, meinte Remelé.

Denn: Das Pflaster zu beschaffen, ist kein Leichtes, wie Tiefbauamtsleiter Christian Meckel erklärte. Von sechs Wochen Lieferzeit müsse man ausgehen. Bestellt ist es schon, heißt es von den Stadtwerken. Doch es geht offenbar um Grundsätzliches. Wäre es nicht besser, Pflaster und Platten auf Vorrat zu lagern, um zügig Baustellen wieder mit dem Originalbelag schließen zu können? Eine Kostenfrage, weil es in der Stadt viele unterschiedliche Beläge gibt und man laut Meckel nicht wisse, wie viel genau gebraucht wird. Außerdem ist es eine Frage der Verantwortlichkeit. Liegt die bei der Stadt oder beim Bauträger?

Fraktionen waren sich einig: Es bleibt bei dem Beschluss

Dem Bauausschuss war diese Frage im Endeffekt egal. Ihm ging es ums Prinzip und da blieb man quer durch alle Fraktionen hart. Nach dem Ende der Bauarbeiten müssen Baustellen wieder so hergerichtet werden, wie sie waren. Und zwar umgehend, pochte Holger Laschka (Grüne).  Weil eben "endlich mal Schluss sein soll mit diesem Flickenteppich".

Auch Kathi Petersen (SPD) rief dazu auf, hart zu bleiben. Schließlich gebe man sich große Mühe, die Innenstadt attraktiv zu machen. Und Werner Christoffel (CSU) betonte, dass es außerdem auch Mehrkosten verursachen würde, eine Baustelle zweimal aufzumachen. Einmal für die Arbeiten, einmal, um nach einem Provisorium den Originalbelag wieder einzubauen.

 
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  • Herbert Brüggemann
    Gestern ein schönes Lied über die sterbende Stadt Schweinfurt gehört. Lohnt es sich überhaupt noch, sich mit solchem Kleinkram zu befassen?
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  • Edith Kram
    Man kann Pflaster auch sachgerecht ausbauen und hinterher wieder paßgenau einbauen.

    Alles eine Frage des Wollens und des Könnens.

    Und es wäre umweltfreundlicher - und wohl der Grund, warum man das in Schweinfurt eben nicht macht, oder?

    Vermutlich der gleiche Grund, weshalb man Geld bringende Parkhäuser aufwendig saniert oder neu baut, anstatt am Stadt kostenlose Parkplätze mit gut geplantem ÖPNV zur verfügung zu stellen.
    Aber selbst das bekommen die Stadt und ihre Stadwerke nicht auf die Reihe.

    Wohl, weil es, wie der Pflasterein- und Ausbau, mit Arbeit verbunden ist?!

    Gerhard Fleischmann
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  • Brigitte Schneider
    Die Platten am Roßmarkt sind nach meiner Beobachtung kaputt und dann wird geteert.

    Viel wichtiger wäre aber, dass es wieder eben wird. Im Moment gibt es Stolperfallen ohne Ende.
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