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Hergolshausen
Dorferneuerung Hergolshausen: Bürgerinitiative meldet sich zu Wort
Zwei 90-Grad-Kurven bilden zwei Engstellen auf der Staatsstraße, die durch Hergolshausen führt. Über die Frage, wie künftig der Verkehr durch das Dorf geleitet werden soll, wird diskutiert.
Foto: Josef Schäfer | Zwei 90-Grad-Kurven bilden zwei Engstellen auf der Staatsstraße, die durch Hergolshausen führt. Über die Frage, wie künftig der Verkehr durch das Dorf geleitet werden soll, wird diskutiert.
Bearbeitet von Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 15.06.2023 02:26 Uhr

Im Rahmen der Dorferneuerung in Hergolshausen gibt es Pläne für eine neue Verkehrsführung im Dorf. Zu der Berichterstattung über eine Informationsveranstaltung Ende Mai meldete sich die Bürgerinitiative (BI) Ortsdurchfahrt Hergolshausen mit Jürgen Hart zu Wort.

Einen Teil der Bebilderung des Artikels nennt die BI "etwas unglücklich gewählt". Die Obere Straße bestehe "nicht aus einem Anwesen, wie bildlich dargestellt, sondern aus deren 14". Darüber hinaus bedürfen die laut Andreas Kaiser, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft (TG), beschriebenen "vorhandenen vermeintlichen Engstellen keiner Absicherung und sind laut dem staatlichen Bauamt nicht zu beanstanden." Der angesprochene Denkmalschutz, so Kaiser weiter, "bestand zu Beginn der Dorferneuerung ausdrücklich noch nicht und besteht auch nur bei einem Anwesen".

Aus Sicht der Bürgerinitiative nehmen "die TG und insbesondere der Bürgermeister doch unangemessenen Einfluss auf die Entscheidungsfindung". "Die laut staatlichem Bauamt absolut gleichberechtigte Variante 1 wird aus unserer Sicht systematisch und grundlos abgewertet. Etwas mehr Objektivität wäre hier wünschenswert."

Weiter schreibt Hart: "Wir haben nicht behauptet die Mehrheit der Bevölkerung auf unserer Seite zu haben. Wir hoffen das natürlich, können es aber nicht wissen. Dass wir die deutliche Mehrheit der insgesamt betroffenen Anlieger hinter uns haben, ist hingegen gesichert. Die Bürgerinitiative hat der TG und dem Gemeinderat nicht vorgeworfen schon frühzeitig Beschlüsse fassen zu wollen. Unsere Kritik richtete sich ausschließlich gegen den Bürgermeister."

Was nach Ansicht der BI der Grund für die Unruhe im Dorf war

In der Gemeinderatssitzung am 7. Februar 2023 wollte der Bürgermeister "zur Überraschung und zum Unverständnis des Gemeinderats und des anwesenden örtlichen Vorstandes der Dorferneuerung, bereits über die drei Varianten abstimmen lassen und zwar unmittelbar nach deren dort erstmalig erfolgter Vorstellung." Er sprach sich für die Variante drei aus – "zu einem Zeitpunkt, als die Bevölkerung Hergolshausens noch nicht einmal über die bloße Existenz dieser Pläne bzw. Varianten informiert war. Ohne dem couragierten Auftreten einiger als Zuhörer anwesenden Anlieger und der Verweigerung von Teilen des Gemeinderats wäre die Variante 3 mutmaßlich längst beschlossen."

Die Bürgerinitiative erklärt, die "Unruhe in Teilen des Dorfes" sei erst durch diese Sitzung und die neuen Varianten gekommen. Den Fortgang der Dorferneuerung habe es nicht verzögert. "Dass die schon seit Anfang 2015 laufende Dorferneuerung nicht wirklich vorankommt, liegt nicht an den Hergolshäuserinnen und Hergolshäusern."

Bürgerinitiative: Betroffene wurden in Versammlung vor die Tür gebeten

Weiter erklärt die BI, die von ihnen in der Infoveranstaltung geäußerte Kritik an der TG-Vorstandsitzung vom 21. März sei im Bericht nicht erwähnt worden: "Darin wurden nämlich andere Vorhaben der Dorferneuerung wie der Spielplatz und die alte Schule öffentlich behandelt, das Thema Ortsdurchfahrt dagegen im nichtöffentlichen Teil. Die anwesenden und davon unmittelbar betroffenen Anlieger wurden vom TG-Vorsitzenden vor die Tür gebeten und damit auch gleichzeitig von allen Informationen abgeschnitten. Dass der TG-Vorstandsvorsitzende und der Bürgermeister dieses mit einer wirklichen Bürgerbeteiligung nicht vereinbare Vorgehen nun obendrein auch noch als absolut richtig verteidigt haben, gibt hoffentlich nicht nur uns zu denken."

Generell nehme man die vom Amt für ländliche Entwicklung "so überaus positiv geschilderte Bürgerbeteiligung in der Realität anders wahr". Auf "überraschende Gesprächsangebote" könne man als Bürgerinitiative nicht spontan reagieren. Aber: "Der unterschwellig entstandene Eindruck, die Bürgerinitiative würde sich Gesprächen verschließen, ist deshalb nicht zutreffend, ganz im Gegenteil."

 
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