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Waigolshausen
Engstelle in der S-Kurve wird zum Knackpunkt
Knackpunkt beim geplanten Ausbau der Staatsstraße in Hergolshausen ist die Engstelle in der S-Kurve der Ortsdurchfahrt, weil ein Teilabriss bei den Anwesen doch nicht möglich ist.
Foto: Gerald Gerstner | Knackpunkt beim geplanten Ausbau der Staatsstraße in Hergolshausen ist die Engstelle in der S-Kurve der Ortsdurchfahrt, weil ein Teilabriss bei den Anwesen doch nicht möglich ist.
Gerald Gerstner
 |  aktualisiert: 15.02.2023 02:38 Uhr

Ins Freizeitzentrum verlegt hatte Bürgermeister Christian Zeißner die jüngste Gemeinderatssitzung. Viele interessierte Bürger kamen, um die Beratungen von der Zuschauertribüne aus zu verfolgen. Im Mittelpunkt des Interesses standen insbesondere die Schaffung weiterer Kindergartenplätze (wir berichteten) und die Festlegung einer Ausbauvariante bei der Ortsdurchfahrt von Hergolshausen im Rahmen der Dorferneuerung. Zu diesem Punkt war auch der Vorstand der Hergolshäuser Teilnehmergemeinschaft 2 (TG) zur Gemeinderatssitzung eingeladen worden.

Bereits vor zweieinhalb Jahren hatte das Ingenieurbüro Stubenrauch aus Königsberg den Auftrag für eine Entwurfsplanung für die Ortsdurchfahrt, bei der es sich um eine Staatsstraße handelt, bekommen. Die in Absprache mit den Bürgern formulierten Hauptziele sollten eine Entschleunigung des Verkehrs, mehr Sicherheit für die Fußgänger und möglichst viel Grün im Straßenbereich sein, wie Johannes Neupärtl von der TG in der späteren Diskussion hervorhob.

Teilabriss ist nicht möglich

Laut Planer Jan-Michael Derra habe sich die im Bereich der S-Kurve liegende Engstelle der Ortsdurchfahrt aber als Knackpunkt der Planung erwiesen. Da ein Teilabriss der direkt an der Engstelle gelegen Anwesen doch nicht möglich ist, fehle der Platz für den Bau von Gehsteigen als auch für eine Entschärfung der Situation beim Begegnungsverkehr. Nachgedacht worden sei deshalb über Alternativen. Ergebnis sind zwei neue Varianten mit einer anderen Führung des Staatsstraßenverkehrs, die der Planer vorstellte.

Variante eins sieht eine Aufteilung des Verkehrs auf zwei Straßen mit Einbahnstraßenregelung vor. Der aus Richtung Schwanfeld kommende Verkehr würde demnach weiter über die Ortsdurchfahrt rollen, während der aus Bergrheinfeld kommende Verkehr über die "Obere Straße" geführt werden soll. Bei Variante zwei würde der Staatsstraßenverkehr komplett aus dem Ort genommen und über die "Obere Straße" geführt, die dafür entsprechend ausgebaut werden müsste. Für die Gemeinde wäre dies mit einem Kostenanteil von 820.000 Euro die mit Abstand teuerste Variante.

Viele Bedenken geäußert

Bürgermeister Zeißner wertete die neue Variante zwei trotzdem als die mit den meisten Gestaltungsmöglichkeiten für die Bürger. Das Staatliche Straßenbauamt, ohne dessen Einverständnis nichts gehe, schließe derzeit keine der drei Varianten aus. Beim Vorstand der TG weckten die beiden neuen Varianten dagegen viele Bedenken. Große Befürchtung war, dass die Umgehungslösungen keine Entschleunigung bringen, sondern im Gegenteil das Rasen fördern. Den ursprünglich geplanten Ausbau der Ortsdurchfahrt wollten die TG-Vertreter nicht einfach aufgeben und verwiesen auf Engstellen-Lösungen in anderen Gemeinden wie etwa Bergrheinfeld.

Im Folgenden sprachen sich die Gemeinderäte Wolfgang Schraut, Bernd Karl und Wolfgang Strobel nacheinander dafür aus, zunächst der Teilnehmergemeinschaft und den Bürgern die Möglichkeit zu geben, "sich Gedanken zu machen". Bisher sei nur die Variante eins in Hergolshausen intensiv diskutiert worden, nun gebe es zwei neue Varianten. Dies erfordere einen erneuten Bürgerbeteiligungsprozess, meinte Karl. Am Ende beließ es der Bürgermeister aufgrund des Stimmungsbildes bei der Vorstellung der drei Varianten. Eine beschlussmäßige Festlegung auf eine Variante, wie es eigentlich vorgesehen war, erfolgte vorerst nicht.

 
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