zurück
Gerolzhofen
Die Stadtgärtner sorgen dafür, dass es in Gerolzhofen grünt und blüht
Warum Stadtgärtner Andre Ditterich der Niederschlag zuletzt ganz gelegen kommt und wie es mit den Grünflächen in der Stadt aussieht
In langen Beetreihen ziehen Stadtgärtner Andre Ditterich und seine Mitarbeiter viele Blumen und Kräuter vor, die dann in Gerolzhofen gepflanzt werden.
Foto: Andreas Stöckinger | In langen Beetreihen ziehen Stadtgärtner Andre Ditterich und seine Mitarbeiter viele Blumen und Kräuter vor, die dann in Gerolzhofen gepflanzt werden.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:18 Uhr

Zumindest offiziell ist der Frühling schon da. Aber wann sich die Sonne öfter blicken lässt und die Temperaturen nach oben gehen, das vermag auch Andre Ditterich nicht genau vorherzusagen. Der Gerolzhöfer Stadtgärtner hat seine Vorbereitungen längst getroffen, er hat mit seiner Mannschaft in den letzten Wochen wieder fleißig gepflanzt auf den städtischen Grünflächen.

Dieses Jahr wurden allein in den Wiesen rund um das Mahnmal zwischen der Schule am Lülsfelder Weg und der Grabenstraße auf etwa 300 Quadratmetern neue Osterglocken gesetzt, die noch eifrig blühen. Insgesamt habe man "weit über 1000 Blumenzwiebel", schätzt Ditterich, mit der Hand gesteckt. Dazu gesellen sich etliche, die bereits länger in den Flächen in Gerolzhofen verteilt sind.

Das kühle, nasse Wetter hat den Blumenzwiebeln gut getan

Immer wieder fallen einem rund um die Stadt kleinere Stellen auf, an denen Blumen gepflanzt sind und die das Ortsbild bereichern. Das kühle, nasse Wetter der letzten Wochen hat ihnen gut getan. "Für die Blumenzwiebeln ist das ein Vorteil. In den Vorjahren sind sie viel schneller verblüht, weil es häufig sehr warm war", so Ditterich.

Auch der Zustand der Bäume wird regelmäßig geprüft.
Foto: Andreas Stöckinger | Auch der Zustand der Bäume wird regelmäßig geprüft.

Er hat in den ersten Monaten über 210 Liter Niederschlag notiert, die in seinem Regenmesser am Bauhof eingingen. Allein im März seien es 90 Liter gewesen, deutlich mehr als im Vorjahr mit 14 Litern. Die Niederschläge täten generell gut, so der Stadtgärtner. Das Setzen einiger Bäume im Friedhof musste er aber aufschieben, weil es zu feucht gewesen sei. "Wir konnten dort zwei Wochen gar nichts machen."

Zuletzt wurden am Platz des Hundesportvereins Fichten rausgenommen, die Schäden aufwiesen. Dort stehen statt dessen zwei Rosskastanien, Bäume, die besser mit den zunehmend wärmeren Temperaturen zurecht kommen.

Projekt "Essbare Stadt" in Gerolzhofen

Viele der Blumenzwiebeln überwintert die Stadt selbst, Tiefbeete und Kästen stehen dafür zur Verfügung. Auf einem extra Gelände in Nähe des Bauhofs kümmert sich mit Claudia Sahlender eine Angestellte darum. Dort sprießen auch die Kräuter, die später in einen der über 40 Blumenkästen kommen, die im Zuge des Projekts "Essbare Stadt" in Gerolzhofen verteilt sind. Daneben setzt Stadtgärtner Ditterich gerne auf Blumenwiesen, die weniger Pflege benötigen.

Bunte Blumebeete, wie hier an der Ecke Nördliche Allee/Rügshöfer Straße in Gerolzhofen,  verschönern an manchen Stellen den Eingang in die Stadt.
Foto: Andreas Stöckinger | Bunte Blumebeete, wie hier an der Ecke Nördliche Allee/Rügshöfer Straße in Gerolzhofen, verschönern an manchen Stellen den Eingang in die Stadt.

Das Gießen der Bäume und Pflanzen, sowie das Mähen zählen ab jetzt wieder zu den Hauptaufgaben der Beschäftigten. Gemäht wird an vielen Stellen nicht mehr so häufig, wie früher. Das komme der Natur zugute, so der Fachmann. Dass das Gras dann etwa in der Allee oft neben den Fußwegen höher stehe, "das verstehen die Leute oft nicht", meint Ditterich. Wo er was anbaut, welche Blumen und Sträucher jeweils am besten sind, das wisse er nach zwölf Jahren, die er nun in der Stadt tätig sei.

Viel Zeit erfordere daneben das Bewässern. In den warmen Monaten seien zwei städtische Fahrzeuge annähernd nur damit beschäftigt. Die Gärtner bemerken den Klimawandel in vielen Bereichen. So würden junge Bäume bis zu sieben Jahre regelmäßig bewässert, länger als sonst. "Wir müssen wesentlich mehr gießen, als noch vor einigen Jahren", sagt Ditterich.

Beim Düngen hat die Stadt fast komplett auf organischen Dünger umgestellt, mineralischer oder gar Torf werde kaum noch verwendet, so der Gärtnermeister.

6500 städtischen Bäume im Kataster erfasst

Viel Aufwand erfordern auch die städtischen Bäume, von denen Andre Ditterich rund 6500 in sein Kataster im Computer aufgenommen hat. Das sind längst nicht alle, die im Stadtgebiet stehen, weiß er. Um den Zustand der Bäume zu überprüfen, oder um sie zu pflegen, dazu werden auch Fremdfirmen eingesetzt. Alles könnten die städtischen Beschäftigten nicht bewerkstelligen.

Ob er gerne noch mehr Grün in Gerolzhofen hätte? Das sei auch eine Frage der personellen Kapazitäten; viereinhalb Kräfte, einen Meister und einen Auszubildenden hat die Stadt derzeit für den Bereich. "Es könnte natürlich noch grüner sein. Man muss die Kirche im Dorf lassen, im Vergleich zu anderen Städten stehen wir ganz gut da." Pläne für die Zukunft hat er. Vielleicht werde man wieder ein Gewächshaus einrichten, in dem die Stadtgärtnerei manche Pflanzen anziehen oder anbauen könne.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Gerolzhofen
Andreas Stöckinger
Angestellte
Blumen
Bäume
Niederschlag
Stadt Gerolzhofen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top