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Traustadt/Falkenstein/Berlin
Deutschlands beste Nachwuchsgründer: Zwei Jungunternehmer aus Donnersdorf gewinnen renommierten Gründerwettbewerb
Jakob Hebenstreit und Lorenz Wolf siegen mit ihrer Gastro-App beim "Startup Teens"-Award in Berlin. Mit erst 17 blicken beide auf eine verheißungsvolle Zukunft.
Die Gewinner des bundesweiten Startup Teen Wettbewerbs 2023: Jakob Hebenstreit aus Traustadt und Lorenz Wolf aus Falkenstein. Mit ihrer Gastro-App haben die beiden 17-Jährigen die Fachjury überzeugt. Bei der Preisverleihung am 30. Juni in Berlin wurde ihnen auch der Siegerscheck mit 10.000 Euro überreicht. 
Foto: Lea Sauer | Die Gewinner des bundesweiten Startup Teen Wettbewerbs 2023: Jakob Hebenstreit aus Traustadt und Lorenz Wolf aus Falkenstein.
Lea Sauer
 |  aktualisiert: 15.07.2023 05:39 Uhr

Vor Jakob Hebenstreit aus Traustadt und Lorenz Wolf aus Falkenstein türmt sich das Hochhaus des Axel Springer-Verlags in der Bundeshauptstadt. Frisch gestriegelt, mit weißen Hemden und dunklen Anzughosen, betreten die beiden erst 17-jährigen Jungunternehmer das gigantische Gebäude. Leicht nervös, geht es mit dem Aufzug in den 19. Stock –dorthin, wo das Finale von "Startup-Teens" ansteht.

Jährlich bewerben sich viele Jugendliche mit ihren Geschäftsideen bei diesem renommierten Wettbewerb. "Startup Teens" unterstützt zusammen mit Partnern wie Meta, Commerzbank oder Axel Springer junge Unternehmer. Auch das Bayerische Wirtschaftsministerium zählt zu den Förderern. Der Award wird in sieben Kategorien an Deutschlands beste Nachwuchsgründer vergeben und ist mit 10.000 Euro Preisgeld dotiert. 

Mit ihrer Gastro-App wollen sie im Finale überzeugen

In diesem Jahr haben es Jakob Hebenstreit und Lorenz Wolf mit ihrer Gastro-App Gainback in die begehrte Schlussrunde geschafft. Bei Gainback handelt es sich um eine Gastro-App, bei der Kunden und Gastronomen gleichermaßen durch vertrauenswürdiges Marketing profitieren.

Wie funktioniert die App? Der Gast postet eine Instagram-Story, ein automatisch hinzugefügtes Logo verweist auf das Lokal. Dadurch macht er also bei seinen Freunden Werbung für das Restaurant. Im Gegenzug erhält er einen vom Restaurant bestimmten Prozentsatz als Nachlass auf seine Rechnung.

So schaut die App Gainback aus, die Jakob Hebenstreit und Lorenz Wolf entwickelt haben.
Foto: Jakob Hebenstreit | So schaut die App Gainback aus, die Jakob Hebenstreit und Lorenz Wolf entwickelt haben.

Zurück in Berlin: Das Onlinevoting hatten die beiden erfolgreich gemeistert, jetzt stehen sie im Finale! Gleich müssen sie ihre Idee vor Unternehmern und Mentoren präsentieren. Die letzten zwei Wochen haben sich beide auf ihren Vortrag vorbereitet.

„Wir müssen sie jetzt mit unserer Idee überzeugen!“, sagt Lorenz energisch. Immer mehr Herren in Anzügen und Damen in Kostümen betreten den Saal.

Lorenz und Jakob tauschen sich eifrig mit anderen Jugendlichen aus. Von Größen der Branche wie den Gründern der Lernvideo- und Lernplattform Simple Club folgen Tipps und Tricks zur Gründung von erfolgreichen Unternehmen. Das ist auch das Ziel von Jakob und Lorenz: Mit Gainback ganz nach oben. Sie träumen von einem großen Bürogebäude und davon, ihr eigener Chef zu sein.

Wie läuft die Präsentation und stellt die Jury kritische Fragen?

Jetzt aber müssen sie und auch ihre Mitbewerber zunächst eine Präsentation vor einer Jury halten. Es ist kein Referat wie in der Schule. Nein, hier geht es um 10.000 Euro, wenn sie alle Unternehmer überzeugen können. Die Aufregung legt sich aber schnell, denn alles läuft nach Plan: keine Versprecher und kein Zittern in der Stimme. Sieben Minuten dauert ihr Auftritt.

Der anstrengendste Teil jedoch liegt noch vor ihnen: Die kritischen Fragen der Jury. Doch auch die beantworten Jakob und Lorenz mit Bravour. Die Anspannung fällt sichtlich von ihnen ab. „Die Jury wirkte sehr begeistert. Ich glaube wir konnten von uns überzeugen“, stellt Jakob fest.

Das gewonnene Preisgeld wollen Jakob Hebenstreit (Bildmitte) und Lorenz Wolf (rechts) in ihre App investieren.
Foto: Lea Sauer | Das gewonnene Preisgeld wollen Jakob Hebenstreit (Bildmitte) und Lorenz Wolf (rechts) in ihre App investieren.

Mit immer größeren Schritten geht es auf die Siegerehrung zu. Die Moderatorin schreitet auf die Bühne. Eine Kategorie nach der nächsten wird auf die Bühne gebeten. Die Spannung steigt. Endlich wird die Kategorie "Online Platforms & Technology" genannt. Der dritte Platz wird aufgerufen. Ein paar Jungs laufen enttäuscht nach vorne und nehmen ihre Urkunde entgegen.

Die Spannung steigt: Nur noch zwei sind übrig

Die Moderatorin fährt fort: „Kommen wir nun zum zweiten Platz! Etwas, das euch sicher allen am Herzen liegt: Die Beziehung zu Kunden“. Der Schreck in Jakobs und Lorenz Augen ist deutlich zu sehen. Schließlich geht es bei Gainback auch um Kundenbeziehungen. Nervös streift Jakobs Blick zu seinem besten Freund Lorenz, der zugleich sein Geschäftspartner ist. War alles umsonst?

Nein, der zweite Platz geht an ein anderes Unternehmen. „Und die Sieger sind Jakob und Lorenz mit ihrer App Gainback!“, dröhnt es danach aus den Lautsprechern. Ein Lächeln breitet sich über die Gesichter von Lorenz und Jakob aus. Sie haben es tatsächlich geschafft.  Glückwünsche von allen Seiten werden ihnen zugerufen.

Jakob Hebenstreit kennt bereits das Gefühl des Gewinnens

„Es ist alles so unfassbar. Ich habe das noch gar nicht richtig realisiert“, bemerkt Jakob Hebenstreit. Für ihn ist es übrigens schon der zweite Sieg in Folge. Im Vorjahr gewann er bei StartupTeens in der Kategorie Education mit seiner Englisch-Plattform "DiscussTime".

Im elterlichen Gasthaus von Lorenz Wolf (links im Bild) im Donnersdorfer Ortsteil Falkenstein entstand die Idee mit der Gastro-App Gainback. Die Realisierung erfolgte gemeinsam mit seinem Freund Jakob Hebenstreit (rechts).
Foto: Josef Lamber | Im elterlichen Gasthaus von Lorenz Wolf (links im Bild) im Donnersdorfer Ortsteil Falkenstein entstand die Idee mit der Gastro-App Gainback.

Mit dem Ablauf des Wettbewerbs ist er also bestens vertraut. Er weiß: Die Siegerehrung ist zwar beendet, aber der wichtigste Teil des Tages steht noch an: das „Networking“, also der Austausch mit anderen Unternehmern und Investoren. „Kontakte zu anderen sind noch viel wichtiger als das Preisgeld“, sagt er. Das Preisgeld wollen die beiden in ihre Gastro-App investieren. Bald werden sie volljährig und dürfen dann offiziell ihr eigenes Unternehmen gründen. Der Grundbaustein ist  gelegt.

 
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