Für viele Menschen ist es regelrecht zur Gewohnheit geworden, Bilder ihrer Mahlzeiten auf Social-Media-Kanälen zu veröffentlichen. Auf diesen Trend setzt die App "Gainback". Sie soll Restaurants und deren Besucher nutzen. Die App haben zwei 17-Jährige entwickelt. Jakob Hebenstreit aus Traustadt und Lorenz Wolf aus Falkenstein. Sie erhoffen sich mit ihrem Projekt jetzt den großen Durchbruch beim Businessplan-Wettbewerb "Startup-Teens".
Lorenz Wolf ist 17 Jahre alt und hat gerade sein Abitur bestanden. In der Gastronomie seines Vaters hat er viel mitgearbeitet. Er weiß aus eigener Erfahrung wie schwierig es als Gastronom ist, geeignete und kostengünstige Marketingmethoden zu finden. So kam Lorenz die Idee, eine App zu entwickeln. Das einzige Problem: Er kann nicht programmieren. Kurzerhand meldet er sich bei seinem besten Freund, Jakob Hebenstreit.
Programmieren selbst beigebracht
Dieser ist ebenfalls 17 Jahre alt. Die beiden kennen sich von Kindesbeinen an. Mit 14 Jahren hat Jakob angefangen, sich das Programmieren selbst beizubringen. Er hat bereits eine eigene Website entwickelt. Sie heißt "DiscussTime" und soll dabei helfen, das mündliche Englisch zu verbessern. Damit hat er vergangenes Jahr bei "Startup-Teens" gewonnen.
"Als Lorenz mit der Idee von ,Gainback‘ zu mir kam, war ich sofort Feuer und Flamme", berichtet Jakob. Beide planten dann gemeinsam die Gründung ihres Unternehmens.
Das englische Wort "gainback" bedeutet im Deutschen so viel wie "zurückgewinnen". Zunächst müssen sich die Gasthäuser bei "Gainback" registrieren. Schilder im Lokal machen die Besucher auf die Möglichkeit, das Lokal dort zu bewerten, aufmerksam. Im Anschluss werden die Gäste selbst zu Influencern. Sie posten über die App eine Instagram-Story von ihrem Essen oder dem Ambiente. Die Bewertungsplattform fügt automatisch einen Sticker mit dem Namen des Restaurants hinzu.
Kunde erhält Rabatt auf Essen
Über den Social-Media-Account werden die Freunde des Besuchers auf das Gasthaus aufmerksam. Das Lokal erhält also Werbung vom Kunden. Im Gegenzug bekommen die Besucher am Ende eine Rückerstattung zwischen fünf und 15 Prozent auf ihre Rechnung. Eine Win-Win-Situation.
Ziel der App-Gründer ist es, einen Rahmen zu schaffen, vertrauenswürdiges Marketing zu betreiben. Sehen die Kontakte die Instagram-Story, so wissen sie, dass die Werbung von einem Freund und nicht von einem Unternehmen kommt. Das sorgt für mehr Vertrauen. So können Restaurant-Trends entstehen. Jakob erklärt: "Geht erstmal einer aus der Freundesgruppe in ein Lokal und macht darauf aufmerksam, folgen die nächsten. Das geht immer so weiter und so entsteht ein Minitrend."
Der Gastronom erhält ein effizientes und günstiges Marketing. Die Rückerstattungsquote legen die Restaurants selbst fest. "Gainback" soll die Gasthäuser entlasten. "Im stressigen Gastroalltag bleibt nicht genug Zeit fürs Marketing. Das weiß ich, weil ich es selbst miterlebt habe", erläutert Lorenz. Jedes Lokal kann kostenlos daran teilnehmen. Es zahlt nur für aktive Werbung in Form von Instagram-Storys. Die Gründer finanzieren sich und die App über Provisionen.
Bei Business-Wettbewerb am Start
Die beiden stehen im Austausch mit verschiedenen Schweinfurter Lokalen. Auch mit einigen Investoren haben sie engen Kontakt. Das bisherige Feedback sei überwiegend positiv gewesen.
Die Jugendlichen stehen gerade mitten in der Wettbewerbsphase von Startup-Teens. Das ist eine Non-Profit-Organisation, die Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren bei der Gründung ihres eigenen Unternehmens unterstützt. Beim Businessplan-Wettbewerb haben die Teilnehmer in sieben Kategorien die Chance, jeweils 10.000 Euro zu gewinnen.
Die erste Runde des Wettbewerbs haben Lorenz und Jakob bestanden. In der nächsten Runde kann bis 14. Juni online unter www.startupteens.de in der Kategorie "Services & Technology" für das Projekt abgestimmt werden. Erhält Gainback genügend Stimmen, folgt das Finale in Berlin.
Social-Media-Kanäle erreichen
Im Herbst werden Lorenz und Jakob 18. Dann dürfen sie offiziell ihr Unternehmen gründen. Im Oktober soll die Testphase der App beginnen. Mehr Feedback von den Restaurants und ihren Besuchern soll ihnen weiterhelfen. Im Anschluss ist "Gainback" als App für alle Android- und iOS-Geräte geplant. Erstmal möchten die Gründer mit Instagram starten. Später ist eine Erweiterung auf andere Kanäle, wie TikTok und Facebook, angedacht.
Zunächst konzentrieren sie sich aber auf einen Sieg bei "Startup-Teens". "Aber gewonnen haben wir auch jetzt schon. Durch unser Projekt haben wir viele Leute kennengelernt und wertvolle Gespräche geführt", sagen die beiden. Gut denkbar, dass sie bald mit ihrem eigenen Unternehmen Erfolg haben werden.
Die Jungs sind spitze und ausgesprochen clever.
Deren Intelligenz lässt hoffen.
An die ewig gestrigen: geht mal ins europäische Ausland und schaut euch mit offenen Augen um, dann seht ihr vielleicht, wie weit Deutschland mittlerweile abgehängt ist.
Wir werden nur noch zum zahlen benötigt, kapiert das mal.
Lasst die Jungs 18 werden und dann lasst uns schauen, welche Wege die gehen, die manche nie verstehen werden. Chapeau!